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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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größeren Reparatur hier in New York.«
    Er drehte die Kladde herum und schob sie Phil und mir zu.
    Wir lasen den Text der betreffenden Seite. Damals hatte sich der Frachter zur Generalüberholung in der Werft von William Olderman befunden. Das Bordbuch gab auch Auskunft über die Art der Reparaturen. Uns stach vor allem eine Feststellung ins Auge: Der Bug des Schiffes war aufgerissen und mit neuen Stahlplatten versehen worden!
    »Dabei muss es geschehen sein«, stieß Phil aus. »Dabei hat man die beiden Skelette in den Bugraum geschoben und eingeschweißt.«
    »Sie fahren jetzt zur Werft hinaus, Jerry und Phil. Dort stellen Sie fest, wer damals an dem Frachter gearbeitet hat. Es muss ja ein Fachmann dabei 14 gewesen sein, der sich aufs Schweißen verstand.«
    Phil und ich standen auf.
    »Lassen Sie uns bitte auch den weiteren Bericht der Ärzte und Chemiker über den Oberschenkelknochen und das Skelett zugehen«, sagte ich.
    Das Telefon auf Mr. Highs Schreibtisch rasselte.
    Als der Chef nach einem kurzen Gespräch wieder auflegte, machte er ein ernstes Gesicht. »Die Sache wird immer heißer. Mir wurde gerade gemeldet, dass der Nachtwächter Ferry Copper im Nebentrakt niedergeschlagen und in eine Kühlzelle eingesperrt wurde.«
    »Warum?«, fragte Phil.
    »In der Zelle befand sich das Skelett von der Silvermoon. Es ist verschwunden!«
    »Verschwunden?«
    »Ja, machen Sie den Mund ruhig wieder zu, Phil.«
    »Das ist doch unmöglich«, stieß ich hervor.
    »Nichts ist unmöglich, Jerry«, meinte Mr. High und klappte das Bordbuch der Silvermoon zu.
    »Das Skelett wurde gestohlen!«
    ***
    Ferry Coppers blaue Lippen zuckten. Er zitterte immer noch vor Kälte, auch die dritte Tasse heißen Kaffees wärmte ihn nicht auf. Er saß in Einem der Büros und war in eine Decke gehüllt. Phil und ich fragten ihn aus.
    »Was hältst du davon?«, fragte ich Phil schließlich, als wir im Lift wieder nach unten fuhren.
    »Jemand versucht, mit List und Gewalt Spuren zu beseitigen. Spuren eines Verbrechens, das vor Jahren geschah.«
    »Und dieser Jemand muss sehr gut über alles informiert sein, was auf der Silvermoon geschah. Außerdem hat er gute Kenntnisse über die örtlichen Verhältnisse beim FBI!«
    Die Kabine kam mit einem leichten Summen zum Stehen. Phil und ich gingen zum Hof. Wir sahen uns kurz im Nebengebäude um. In der Zelle, wo das Skelett aufbewahrt worden war, fanden wir keine Spur, die auf den Täter hindeutete.
    Wir stiegen in den Jaguar. Aus dem Telefonbuch kannten wir die Anschrift der Werft von William Olderman. Sie lag am Ostufer des East River an einem langen Industriekanal, gegenüber von Pier 84.
    Wir fuhren am Kanal entlang, bis wir auf das große Tor stießen, von dem zu beiden Seiten schwarzer Maschendrahtzaun abzweigte. Der Himmel war bedeckt und grau. Nebelfetzen trieben umher. Kalter Regen schlug uns ins Gesicht, als wir ausstiegen und auf die Glaszelle zugingen, in der der Pförtner saß. Er sah wie ein Hamster aus, kaute auf Erdnusskernen herum und war ziemlich fett.
    ***
    William Olderman war im Gegensatz zu seinem Pförtner dünn und hager. Vom Kopf standen weiße Haare borstig ab. Das braune, lederne Gesicht hatte mehr Falten als der Mond Krater. Obwohl er siebzig Jahre alt war, wirkte er munter wie ein junger Mann.
    »Ich esse viel Salat und Zwiebeln«, meinte er, als Phil ihm ein Kompliment in dieser Hinsicht machte. »Natürlich«, die Falten zogen sich zu einem Grinsen zusammen, »wenn beides neben einem saftigen Steak liegt. Fleisch ist immer noch das beste Gemüse.«
    Als wir ihm erklärten, warum wir zu ihm kamen, wurde er ernst. »Ich erinnere mich an jedes Schiff, das bei mir in der Werft war, Agent Cotton«, sprach er mich an. »Vor allem aber an die Silvermoon. Richtig, sie lag vor etwa fünf Jahren hier. Ich kann Ihnen sogar das genaue Datum angeben, wenn Sie wollen.«
    »Wir wissen es.« Dann kam ich auf die beiden Skelette zu sprechen.
    »Was sagen Sie da, G-man? Zwei Skelette!« Seine mageren Händen gestikulierten aufgeregt in der Luft herum.
    Ich nickte.
    Der alte Mann beugte sich vor und schob den Körper über die helle Schreibtischplatte näher auf uns zu. Hinter seinem Rücken hing ein großes Ölgemälde. Darauf war seine Werft aus der Vogelperspektive abgebildet.
    »Ich kann Ihnen sagen, wer diese beiden Toten sind«, rief uns Olderman zu. Eine jähe Röte schoss über die braune Gesichtshaut. So, als wäre sie plötzlich mit Himbeersirup bespritzt worden.
    »Diese beiden,
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