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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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die Sie gefunden haben, G-man, haben mich runde 300 000 Dollar gekostet!« Er lehnte sich in den Sessel zurück.
    Ich warf Phil einen schnellen Blick zu.
    »Wieso haben Sie die beiden Skelette 300.000 Dollar gekostet?«, fragte ich.
    »Sie sagten eben, der eine Mann ist etwa 35 Jahre alt gewesen und habe gehinkt.«
    Ich nickte.
    »Tom Wheeler war damals so alt«, murmelte Olderman vor sich hin, zog eine schwarze Zigarre aus einer flachen Kiste und zündete sie an. »Außerdem hinkte er.«
    »Wer ist Tom Wheeler?«
    William Olderman schlenkerte die Flamme des Zündholzes aus.
    »Das ist eine lange Geschichte, G-man«, sagte er gedankenverloren.
    »Wir würden uns freuen, sie zu hören«, meinte ich.
    Er qualmte wie ein Schiffsschornstein. »Tom Wheeler und Dan Burnett waren hier bei mir an der Werft angestellt.«
    »Dan Burnett?«, murmelte Phil.
    »Ja, es war vor fünf Jahren«, fuhr Olderman fort. Er sagte uns das Datum, das wir aus dem Bordbuch wussten.
    »Warum haben Sie den Tag so genau behalten?«, wunderte ich mich.
    »Man vergisst Daten, an denen man eine große Schlappe erlitten hat, nicht so leicht«, erklärte er. »Es war ein regnerischer, nebliger Tag, ähnlich wie der heutige. Am Spätnachmittag verließen Tom Wheeler und Dan Burnett das Büro. Sie wollten von der Bank die Lohrigelder abholen, die am Morgen des nächsten Tages an die Arbeiter und Angestellten ausbezahlt werden sollten. Tom Wheeler und Dan Burnett galten als sehr zuverlässig. Sie waren solide und arbeiteten schon lange in der Kasse meiner Werft. Jahrelang vorher hatten sie, ähnlich wie an dem Tag, das Geld abgeholt und in dem Tresor der Firma bis zum nächsten Tag eingeschlossen. Nie war etwas Ungewöhnliches passiert. Bis zu dem Tag.«
    Er schwieg und saugte an seinem Tabakkolben.
    »Wheeler und Burnett erschienen in der Bank, verpackten das Geld in zwei Taschen und gingen wieder. Von dem Augenblick an waren sie und das Geld verschwunden. Ich verständigte die Polizei. Man hat nach den beiden geforscht, aber niemals eine Spur gefunden. Ich und jeder andere hier in der Werft glaubten, Wheeler und Burnett hätten gemeinsame Sache gemacht und das Geld veruntreut. Auch die Polizei war der Meinung. Es wurde sehr lange nach den beiden geforscht, aber das Ergebnis war Null. Jetzt kommen Sie zu mir und berichten von den seltsamen Funden auf der Silvermoon. Ich habe nämlich in Erinnerung, dass zu der Zeit der Frachter hier bei uns in der Werft lag und repariert wurde.«
    »Sie sagten es bereits«, warf Phil ein.
    »Wir haben Wheeler und Burnett unrecht getan«, sprach Olderman weiter. »Anscheinend haben die doch nicht das Geld unterschlagen. Sie wurden, wie ich aus Ihrem Bericht entnehme, ermordet. Danach hat man sie in den Bugraum des Schiffes eingeschweißt. Eine sichere Art, Ermordete verschwinden zu lassen. Darum hat die Polizei auch keine Spuren entdecken können.«
    »Vorläufig ist es noch nicht hundertprozentig bewiesen, dass es Ihre beiden Kassierer sind, Mister Olderman«, sagte ich.
    »Ich bin sicher, dass es sich um die beiden handelt, Agent Cotton«, erwiderte der Alte.
    »Würden Sie uns bitte nähere Angaben machen? Wo sie wohnten, ob sie verheiratet waren und dergleichen mehr. Ferner habe ich folgende Bitte an Sie, Mister Olderman: Kann noch festgestellt werden, wer damals hier bei Ihnen auf der Werft arbeitete?«
    »Warum wollen Sie das wissen?« Seine Worte quollen mit einer Rauchwolke aus seinem Mund, in dem weiße Zähne blitzten.
    »Sie sagten, Wheeler und Burnett sind eingeschweißt worden. Es muss also jemand mit von der Partie gewesen sein, der sich aufs Schweißen verstand. Und der auch hier auf der Werft genau Bescheid wusste.«
    »Es können aber auch Männer gewesen sein, die hier in der Gegend arbeiteten. Hier gibt es viele Werften und Schiffsreparaturwerkstätten, Agent Cotton«, entgegnete Olderman.
    »Trotzdem hätte ich es gern gewusst.«
    Olderman nickte. »Gut. Einen Augenblick, bitte.«
    Er telefonierte.
    ***
    Dann brachte ein Mann das, was wir wünschten: Listen mit Namen. Der Mann, der sie brachte, sah aus, als sei er unter eine Dampf ramme geraten. Er war fast so breit, wie groß.
    Ich überflog die vergilbten, stockfleckigen Lohnlisten. Mit Olderman und dem Dicken, dem Chef der Personalabteilung, gingen wir die Namenkolonnen durch. Wir hakten jeden ab, der zurzeit nicht mehr auf der Werft arbeitete. »Einige davon sind weggegangen«, erklärte der dicke Personalchef mit Fistelstimme. »Manche tot,
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