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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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Phil?«
    »Er lag dort im Bugraum. Jerry hatte ihn schon vor mir entdeckt und mich darauf aufmerksam gemacht.«
    »Ist dir jetzt klar«, sagte ich zu Phil, »warum am Bug ein Loch in die Schiffswand gesprengt wurde?«
    Phil nickte. »Langsam geht in meinem Kopf die Laterne an, Jerry. Das erste Skelett wurde durch den Unfall auf See freigelegt. Es war vollkommen intakt. Ich meine, es waren zwei Oberschenkelknochen vorhanden.«
    »Richtig. Der da, den du in der Hand hältst, muss also von einem zweiten Skelett stammen, das auf der Backbordseite in den Bugraum geschweißt wurde.«
    »Und dieses Skelett wurde gestohlen«, meinte Phil. »Dabei entging den Räubern dieser Knochen.«
    »Kann sein«, sagte ich. »Ich meine, dass der Knochen übersehen wurde. Halten wir Folgendes fest: Auf dem Schilf befanden sich zwei Skelette von Menschen, die vor Jahren einem Verbrechen zum Opfer fielen und zu beiden Seiten des Vorderstevens in den Bugraum eingeschweißt wurden.«
    »Richtig.« Phil legte den Knochen auf den Schiffsboden. »Das Verbrechen, sagen wir: der Mord geschah vor Jahren. Dennoch gibt es heute Menschen, die daran interessiert sind, die Spuren zu verwischen, indem sie das Skelett aus dem Bugraum herausholen.«
    »Bis jetzt weiß an und für sich nur ein kleiner Personenkreis etwas von dem Fund des Skeletts.«
    »Lass dich nicht täuschen«, wandte Phil ein. »Von dem Frachter aus wurde per Funk die Nachricht von der Kollision zum Hafen durchgegeben. Es haben also eine Menge anderer Funker mithören können. Hinzu kommt die Sing-Sing-Telegrafie. Gerüchte breiten sich sehr schnell aus. Die Besatzung der Silvermoon befindet sich an Land. Die Männer werden bestimmt davon erzählt haben, was auf ihrem Schiff vor sich ging. Mit allem will ich nur sagen, dass bereits eine ganze Menge Leute über den seltsamen Fund Bescheid weiß.«
    »Darunter diejenigen, die daran interessiert sind, die Spuren eines alten Verbrechens zu beseitigen«, sagte ich.
    »Dabei«, Phil sah auf den am Boden liegenden Knochen, »gehst du sicher von der Theorie aus, dass dieser zweite Mann genauso erschossen wurde wie der erste.«
    »Ja.«
    Phil und ich sahen uns nochmals in dem engen Bugraum um und suchten ihn ab. Doch wir fanden nichts mehr vor, was für uns wichtig war.
    Dann nahmen wir das Okuliermesser und den Oberschenkelknochen an uns. Beides verschwand in einem Kunststoffbeutel, den Perrison mit sich führte.
    »Sie sind mir noch eine Erklärung schuldig«, meinte Perrison, als wir durch den Laderaum zurückgingen und dann einen Aufgang hochstiegen an dessen untersten Stufen zwei Mann von der Brandwache standen.
    Im grellen Schein einer starken Lampe, die sich an der Stirnseite der Brücke befand, blieben wir stehen.
    »Sie meinen Formalin und Ammoniak!«
    Phil knöpfte seinen Regenmantel zu und sah mich abwartend an.
    »Sie wollten mir sagen, warum der Mann so roch, Jerry«, sagte Perrison.
    »Phil lenkte uns vorhin ab. Jetzt sollen Sie es wissen, Als Sprengstoff zum Aufsprengen des Bugraumes kann Hexogen verwandt worden sein oder ein verwandtes Explosivmittel, wie uns der Sprengstoffexperte gesagt hat. Ob es sich nun um Hexogen, Nitropenta oder einen sonstigen Nitroglyzerin-Sprengstoff handelt, ist unwesentlich. Sie alle riechen nach Ammoniak und Formalin.«
    »Du willst also damit sagen«, ergriff Phil das Wort, »dass der Mann mit 12 den kräftigen Händen den Sprengstoff getragen hat.«
    Ich nickte. »Vielleicht hat er auch noch mehr mit Sprengstoffen zu tun, Phil. Du hast gehört, was die Cops aussagten: Es roch mach Formalin und Ammoniak. Der strenge Geruch kann nicht von einem einmaligen Umgehen mit solchen gefährlichen Stoffen entstanden sein.«
    »Du meinst also, dass der Mann auch berufsmäßig mit Sprengstoffen zu tun hat, Jerry?«
    Perrisons Gesicht drückte Zweifel aus. Er schien von meiner Theorie nicht viel zu halten.
    »Das könnte der Fall sein«, sagte ich. »In diesem Fall, wie in jedem anderen auch, führen oft scheinbar abwegige Vermutungen zum Ziel.«
    »Du denkst da sicher an einen Sprengmeister, einen Mann, der beispielsweise bei Straßenbauten, vielleicht in einem Steinbruch, beim Abreißen von alten Schornsteinen und Häusern mit seinen Sprengmitteln dabei ist.«
    Ich nickte und sagte: »Auf jeden Fall wollen wir diese Spur im Auge behalten.«
    Phil kratzte sich am Kopf. »Und das Messer? Es deutet auf einen Gärtner hin.«
    »Gärtner spielen nicht mit Hexogen, Phil. Es wird wahrscheinlich wirklich zum
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