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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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erinnern.«
    »Meinen Sie den Frachter, in dem das Skelett gefunden wurde? Die Morgenzeitungen berichteten darüber.«
    Er lehnte sich an die Werkbank und sah zum Fenster hinaus, an das der Regen schlug. »Ich erinnere mich«, sagte er plötzlich. »Der Frachter lag hier bei uns in der Werft. Es war zu der Zeit, als die beiden Kassierer verschwanden.«
    »Daran konnten sich einige Ihrer Kollegen auch noch erinnern, aber nur sehr schwach.«
    »Mister Olderman trommelte damals die gesamte Belegschaft zusammen und erklärte uns, was passiert war. Wir bekamen keinen Lohn. Er versprach, ihn später nachzuzahlen. William hat sein Wort gehalten. Trotzdem haben einige sofort die Arbeit niedergelegt.«
    »Mir kommt es auf den Frachter an«, sagte Phil.
    »Vor allem sicher auf das Skelett, das gefunden wurde«, meinte er. »Sonst würde sich das FBI bestimmt nicht für ein altes Schiff interessieren.«
    »Können Sie sich vielleicht an irgendetwas erinnern? Wissen Sie vielleicht noch, wer am Bug gearbeitet hat, Mister Curtis? Denn dort wurde das Skelett eingeschweißt.«
    »Ich!«, antwortete der Mann und zünete sich eine Zigarette an.
    ***
    Der Brücken- und Schleusenwärter wandte mir den Kopf zu. »Ich kann nichts dazu, Mister«, sagte er. »Sie haben mich dazu gezwungen.«
    »Halt den Mund«, zischte die Stimme hinter mir. Der Lauf der Waffe drückte stärker.
    Der Wärter schwieg abrupt und starrte zum Fenster hinaus.
    »Heb die Arme hoch«, fuhr die Stimme mich an. Ich kam der Aufforderung langsam nach.
    Im gleichen Augenblick bekam ich einen Schlag an den Kopf. Ich sackte zusammen und verlor das Bewusstsein.
    Als ich wieder zu mir kam, lag mein Gesicht auf einer Kokosmatte. Sie roch nach Staub.
    Ich drehte den Kopf und merkte, dass ich im Kofferraum meines Jaguars lag. Ich wollte mich aufrichten, doch es ging nicht. Der Raum war zu eng dazu, außerdem waren meine Hände gefesselt.
    Plötzlich hielt der Wagen. Der Motor wurde abgestellt.
    Da vernahm ich, dass hinter meinem Auto noch ein zweites gefahren war.
    Die Türen klappten, der Kofferraumdeckel wurde aufgerissen. Kalte Luft stob herein. Plötzlich wurde mein Kopf hochgerissen. Ein dunkles Tuch legte sich vor meine Augen und wurde auf dem Hinterkopf fest verknotet. Ich vernahm nur das Atmen des Mannes. Sonst wurde kein Wort gesprochen.
    An den Beinen zogen sie mich aus dem Wagen heraus und schleiften mich über die Erde. Nasses Gras, vertrocknete Disteln und Gestrüpp schlugen in mein Gesicht und streiften mich am Hals. Von weit her vernahm ich eine Schiffssirene. Meiner Schätzung nach mussten sie mich in das Ödland hinausgeschleppt haben, das sich in der Nähe des Industriekanals befindet. In den Büschen, seitlich vom Weg, hatten sie sicher auch ihren Wagen abgestellt, den Brückenwärter überwältigt und ihn dazu gezwungen, mich in das Häuschen zu locken. Eine Falle, die ich wirklich nicht hatte erahnen können.
    Sie warfen mich in ein großes Büschel Riedgras. Ich spürte es an den harten Spitzen, die in das Genick piekten. Hinzu kam der charakteristische Geruch.
    Dann filzten Hände an mir herum und durchstöberten meine Taschen.
    Schritte entfernten sich dann schlurfend durch das Gras.
    Die Kerle sagten kein Wort, doch ich wusste, was sie suchten. Das, womit Phil jetzt bereits in der Olderman-Werft herumging: die Namenslisten!
    »Auch im Wagen sind sie nicht«, hörte ich plötzlich eine dunkle Stimme.
    Ich bekam einen Fußtritt in die Seite.
    »Wo sind die Papiere?«, quetschte die Stimme hervor, die ich schon einmal in dem Brückenwärterhaus gehört hatte.
    »Ich weiß nicht, wovon ihr sprecht«, erwiderte ich.
    »Red kein dummes Zeug! Wir wissen genau, dass du sie an dich genommen hast.«
    Das wunderte mich. Wie konnten sie das so sicher behaupten? Davon wussten nur vier Leute: Olderman, Fooler, Phil und ich!
    Ich bekam wieder den Fuß zu spüren. »Rück die Papiere heraus, sonst gehst du baden!«
    »Ich habe nicht bei mir was ihr sucht«, antwortete ich. Dabei bekam ich einen Halm Riedgras zwischen die Lippen.
    »Los, her mit den Listen.«
    »Die Papiere scheinen für euch sehr wichtig zu sein«, begann ich auf den Busch zu klopfen. »Zuerst habt ihr das Skelett von dem Frachter gestohlen und dabei das Schiff in Brand gesteckt. Dann habt ihr das andere aus dem Kühlkeller des FBI herausgeholt. Jetzt wollt ihr sicher die letzte Spur verwischen, doch daraus wird nichts. Außerdem ist euch ein Denkfehler unterlaufen. Wir brauchen die Skelette gar
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