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0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt

Titel: 0387 - Das Grauen geht auf große Fahrt
Autoren: Das Grauen geht auf große Fahrt
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Betrieb waren. Sie blieben als Wache zurück, um einem eventuell noch entstehenden Brand zu Leibe zu rücken.
    Perrison, Phil und ich trugen starke Handscheinwerfer bei uns, mit denen wir den Bugraum ableuchteten. Wir sahen auf Steuerbord das große Loch, das durch die Kollision auf See entstanden war und das wir bereits kannten.
    Auf der Backbordseite, links von uns, befand sich ein kleineres Loch, das vom Laderaum des Schiffes aus in die Bordwand gesprengt worden war. Trotz des Brandes waren die Spuren der Explosion deutlich zu erkennen. Der Druck der Sprengung hatte auch die Außenhaut des Schiffes aufgerissen. Ich blickte durch das Loch und leuchtete mit dem Scheinwerfer hinein.
    Dort befand sich ein ähnlich schmaler Bugraum wie auf der anderen Schiffsseite, in der wir das menschliche Skelett gefunden hatten.
    »Warum haben sich die Brüder die Mühe gemacht, ein Loch in die Schiffswand zu sprengen?«, fragte Phil hinter mir.
    Ich zog meinen Kopf aus dem Loch zurück. »Schau hinein, Phil, dann weißt du es!«
    Er blickte mich verdutzt an. Dann tat er das, was ich ihm geraten hatte.
    »Ich sehe nichts«, meinte er.
    »Blick nach links, auf den Längsholm des Schiffes.«
    Phil schwieg und leuchtete mit der Lampe den engen Bugraum ab.
    Perrison lenkte mich ab. »Sehen Sie sich das an, Jerry«, sagte er laut. Er hatte den Laderaum nach Spuren abgesucht.
    Er hielt mir ein rauchgeschwärztes Taschenmesser entgegen. Die Klinge war herausgeklappt. »Ich habe es dort gefunden«, erklärte er und deutete hinter einen angekohlten Tabakballen, aus dem dünner Rauch hochstieg.
    Ich nahm das Messer und betrachtete es. Die Klinge sah wie eine Mondsichel aus. »Solche Messer werden von Gärtnern zum Okulieren von Bäumen verwandt«, sagte ich zu Perrison. Die Holzschalen waren am Heft angesengt.
    »Vielleicht ist es hier auf dem Schiff dazu benutzt worden, um die Zündschnur durchzuschneiden.«
    Da fielen mir die Worte ein, die wir vorhin von dem Sprengstoffexperten gehört hatten. Er hatte davon gesprochen, dass zur Sprengung wahrscheinlich Plastiksprengstoff benutzt worden war. »Vielleicht war es Nitrögen«, sagte ich.
    »Wie kommen Sie darauf?«, wollte Perrison wissen.
    »Nur eine Vermutung von mir. Ich kann sie in etwa belegen.«
    »Womit?«
    »Der Mann roch nach Formalin und Ammoniak.«
    »Welcher Mann?«
    »Der mit den Arbeiterhänden und der großen Kraft, der den Cop Fred niederschlug.«
    »Und warum roch er so?« Perrisons Neugier erwachte.
    »Ganz einfach…« Ich stockte.
    Phil hatte sich mit einer schnellen Bewegung zu uns umgedreht.
    In der Hand hielt er das, was ich bereits vor ihm entdeckt hatte.
    Einen langen geschwärzten Knochen. Er stammte aus dem Oberschenkel eines Menschen!
    ***
    Monoton klapperten die Schritte über den schwach beleuchteten Flur, der sieh wie eine rechteckige Röhre lang durch das Gebäude zog.
    Ferry Copper, der Nachtwächter, ging im Nebentrakt des FBI-Hauptquartiers seine Runde. Er gähnte, schaute auf das grünlich leuchtende Ziffernblatt seiner Armbanduhr und schlenderte weiter. Leise pfiff er vor sich hin.
    Er bog nach rechts ab, wo eine offen stehende Tür in den Kellerraum hinab führte. Copper drehte das Licht an und schritt langsam hinunter. Er erreichte einen schmalen Gang, an dem links und rechts Türen lagen. Er schaute in das Gewölbe und wollte gerade wieder den Rückzug antreten.
    Da vernahm er ein Geräusch.
    Ferry Copper blieb stehen und lauschte. Ihm war es so, als ertönten irgendwo im Gang Stimmen.
    Leise schlich Copper weiter, legte ein Ohr an die erste Eisentür und lauschte. Dahinter war nichts zu hören. Auch an der zweiten nicht.
    Er wollte auf die dritte zugehen, als er ein scharrendes Geräusch vernahm.
    Da erkannte er im gleichen Augenblick, dass die Tür zur dritten Kühlzelle offen stand. Aus dem Spalt zischelte und tuschelte es.
    Ein Lichtstreifen blitzte auf.
    Copper beugte sich vor, um in die Eiskammer, in der Tote aufbewahrt wurden, hineinzusehen.
    Dann ging plötzlich alles blitzschnell. Die Tür sprang auf und schlug gegen Coppers Kopf. Funken blitzten vor seinen Augen auf.
    Ehe er merkte, was vor sich ging, schnellte eine dunkle Gestalt auf ihn zu. Ein harter Gegenstand knallte gegen seinen Kopf.
    Er stürzte wie ein gefällter Baum zu Boden.
    ***
    Phil kam mit dem Knochen in der Hand langsam auf Perrison und mich zu. »Ein Oberschenkelknochen«, sagte er dabei.
    Perrison erholte sich von seiner Verblüffung und fragte: »Wo haben Sie den denn her,
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