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0386 - Hilfe von Sol

Titel: 0386 - Hilfe von Sol
Autoren: Unbekannt
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Gurrad.
    Mein Körper wurde mit Stromstößen erschüttert. Immer wieder wurden meine Reflexe geprüft. Ich wurde in allen nur denkbaren Stellungen durchleuchtet.
    Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis man mir Blut entnehmen würde.
    Dann würden die Pseudo-Gurrads schnell herausfinden, daß in meinen Adern etwas anderes kreiste als bei einundfünfzig anderen Männern, die mit mir in Gefangenschaft geraten waren. Sehr schnell würden die Gurrads feststellen, wer zu den Paraplanten gehörte. Ein paar weitere Tests würden ihnen über alles Aufschluß geben.
    Ich war verzweifelt. Das Ende der Testreihe bedeutete gleichzeitig das Ende für uns, denn die Fremden würden dann ihre Pläne durchführen.
    Zu meiner Erleichterung wurde ich losgeschnallt, ohne daß man mir Blut entnahm. Ich hatte gehofft, nun in unser Gefängnis zurückgebracht zu werden, doch zwei bewaffnete Gurrads führten mich zu der Stelle, wo Danton und Mertryk standen.
    Die Tür des Labors glitt auf, und der Behälter, von dem Bybyme uns berichtet hatte, wurde hereingerollt. Ich erkannte, daß es sich um einen Hochdruckbehälter handelte. Durch ein Sichtglas war eine milchige Brühe zu sehen, in der ein paar nur undeutlich sichtbare Gegenstände herumschwammen.
    Danton zuckte mit den Schultern. Der Behälter wurde bis vor eine der Maschinen gerollt. Einige Gurrads umringten ihn. Sie machten einen aufgeregten Eindruck.
    „Bybyme hatte also recht", sagte ich leise. „In diesem Behälter befindet sich irgend etwas, das die falschen Gurrads gegen uns einsetzen wollen."
    „Zügeln Sie Ihre Phantasie", sagte Danton.
    Unsere Wächter merkten, daß wir uns unterhielten und warfen uns drohende Blicke zu. Wir zogen es vor zu schweigen. Ich fragte mich, wann man mich zurückbringen würde.
    Der Gurrad, der mich untersucht hatte, kam zu uns herüber. Er blieb vor Roi Danton stehen.
    „Sie sind der Anführer dieser Männer", stellte er fest.
    „So kann man es nennen", gab Danton zurück.
    Der Gurrad trat ein Stück zur Seite, so daß Danton in Richtung des Behälters blickten konnte.
    „Sie können sich und Ihren Begleitern viele Unannehmlichkeiten ersparen, wenn Sie uns auf alle Fragen wahrheitsgemäß antworten und sich voll und ganz auf unsere Seite stellen", sagte er.
    „Ihre Wandlungsfähigkeit ist tatsächlich erstaunlich", sagte Danton. „Nachdem Sie uns zunächst höflich behandelten, dann rücksichtslos untersuchten, versuchen Sie es jetzt mit Drohungen und Versprechungen."
    „Wir suchen immer nach dem besten Weg", erwiderte der Gurrad.
    Das war wieder eine jener seltsamen Äußerungen, die mich erkennen ließen, daß die Fremden, die als Gurrads auftraten, eine von uns vollkommen verschiedene Mentalität besaßen. Ihre Ethik, ihre Wertbegriffe - alles unterschied sich von unseren Vorstellungen.
    Trotzdem waren sie an uns interessiert.
    „Sie werden jetzt hierbleiben", sagte der Gurrad. „Sie sollen miterleben was mit den Gefangenen geschieht."
    Danton nahm die Ankündigung einer neuen Teufelei gelassen hin. Er antwortete nicht. Dagegen konnte Mertryk seine Furcht nicht verbergen. Ich sah, daß der junge Mann zitterte. Immer wieder verkrampften sich seine Hände.
    Mertryk war einer der jüngsten Männer, die in die Gefangenschaft der Gurrads geraten waren.
    Niemand konnte ihm seine mangelnde Selbstbeherrschung in dieser Situation vorwerfen.
    Der Gurrad, der mich untersucht hatte, gab seinen Assistenten ein paar Befehle, die ich nicht verstand. Als ich jedoch zwei der unheimlichen Wesen das Labor verlassen sah, ahnte ich, daß sie andere Gefangene bringen würden.
    „Bybyme hatte recht", sagte ich zu Danton. „Dieser eigenartige Behälter wurde unseretwegen an Bord gebracht."
    „Ich möchte wissen, was sich darin befindet", murmelte Danton. „Ich habe zwar einen bestimmten Verdacht, hoffe aber, daß er sich als falsch erweist."
    Wir beobachteten, daß die Gurrads Vorbereitungen trafen. Die Geräte, die sie benutzten, waren jedoch zu fremdartig, als daß ich hätte erkennen können, was unsere Gegner vorhatten. Ich bedauerte, daß der Behälter so weit von uns entfernt war, daß wir nicht genau erkennen konnten, was darin aufbewahrt wurde. Ich vermutete, daß die Gurrads bestimmte Gifte auf diese Weise transportierten.
    Der Pseudo-Gurrad, den ich für einen Arzt hielt, trat an den Behälter und blickte hinein. Er gab seinen Assistenten ein Zeichen, worauf diese einige Schläuche an der Außenwand des Behälters anschlossen. Die Flüssigkeit,
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