Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0386 - Hilfe von Sol

Titel: 0386 - Hilfe von Sol
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
abgestimmt sind."
    Wir hatten keine Gelegenheit, die Vorgänge außerhalb dieses Raumes zu beobachten. Sobald sich die Tür öffnete, drangen ein paar bewaffnete Pseudo-Gurrads ein und trieben die vorn stehenden Männer zurück.
    Ich war sicher, daß wir über Geheimkameras beobachtet wurden. Unsere Gegner waren sich offenbar noch nicht darüber im klaren, welcher Kategorie von Lebewesen wir angehörten. Grund für diese Verwirrung waren wir Paraplanten. Wir reagierten auf verschiedene Tests völlig anders als die übrigen Gefangenen. Es bereitete mir ein gewisses Vergnügen, unsere Gegner in Unsicherheit zu sehen. Solange sie nicht genau wußten, was mit uns los war, konnten sie keine endgültige Entscheidung treffen.
    „Als sie mich vor wenigen Minuten zurückbrachten, wurde ein großer Behälter ins Schiff getragen", sagte Olesis Bybyme. Genau wie ich war er Epsaler und Paraplant. Man hatte ihn zuerst für einen Test geholt. Er hatte uns berichtet, daß man zahlreiche Elektroden an seinem Körper befestigt und Messungen vorgenommen hatte.
    „Glauben Sie, daß der Behälter etwas mit uns zu tun hat?" fragte Roi Danton.
    „Ich befürchte es", erwiderte Bybyme. „Diese Burschen, die wie Gurrads aussehen, obwohl sie es nicht sind, haben ein paar seltsame Bemerkungen gemacht, die mir zu denken geben."
    „Wir dürfen jetzt nicht den Fehler begehen und hinter jeder Handlung der Fremden einen Angriff vermuten", warnte Dr. Erreget Hamroy. „In diesem riesigen Schiff halten sich vielleicht drei- oder viertausend Gurrads auf. Wir können nicht erwarten, daß sie alle mit uns beschäftigt sind."
    „Trotzdem mache ich mir wegen des Behälters Sorge", beharrte Bybyme. „Ich habe ein ungutes Gefühl."
    Der Arzt zuckte mit den Schultern. Das Thema war für ihn erledigt.
    „Wenn wir nur wüßten, ob Burdsal Kurohara durchgekommen ist", sagte Rasto Hims.
    Niemand antwortete. Keiner von uns glaubte daran, daß der Ertruser es geschafft hatte, mit der FD-4 die Erde zu erreichen. Aber auch wenn es ihm gelungen sein sollte: Niemand konnte uns auf Prison II finden. An einen solchen Zufall glaubten auch die größten Optimisten nicht.
    „Ich bin sicher, daß die falschen Gurrads bald wieder einen von uns für irgendwelche Tests abholen", sagte Danton. „Es kommt darauf an, daß jeder, der Gelegenheit hat, sich außerhalb dieses Raumes umzusehen, Augen und Ohren offenhält. Jede noch so bedeutungslos erscheinende Entdeckung kann uns wichtige Hinweise über unsere Gegner liefern."
    Die hämmernden Geräusche verstummten, und die nachfolgende Stille war noch unangenehmer als der Lärm. Es war erstaunlich, wie still neunundsechzig Männer sein konnten.
    Durch die Metallwände drangen leisere Geräusche nicht zu uns herein.
    Mit unser größtes Problem war die Nahrungsversorgung. Zwar hatten wir den Gurrads klarzumachen versucht, was wir benötigten, aber in den letzten Stunden hatten sie uns nur ein paar für uns fast ungenießbare Früchte gebracht, die sie in den Wäldern von Prison II gefunden hatten. Ich hoffte, daß die Nahrung ausreichte, um auch den Bedarf von uns Paraplanten zu decken.
    Die Tür flog auf.
    Mit wuchtigen Schritten, die ihre körperliche Schwere erahnen ließ, drangen drei Gurrads mit vorgehaltenen Waffen bei uns ein. Einer richtete seine Waffe auf mich.
    „Los!" rief er mir zu. „Aufstehen!"
    Es war sinnlos, sich ihnen zu widersetzen. Ich erhob mich und ging zur Tür. Auch Roi Danton und ein junger Techniker mußten unser Gefängnis verlassen. Draußen im Gang warteten weitere bewaffnete Fremde. Ich erhielt einen Stoß in den Rücken und setzte mich in Bewegung. Wir durften nicht nebeneinander gehen.
    Danton und der Techniker folgten unmittelbar hinter mir. Die Pseudo-Gurrads hatten zahlreiche Vorsichtsmaßnahmen getroffen. Sie wußten genau, daß wir jede Chance zur Flucht nutzen würden.
    Wir hatten nichts zu verlieren.
    Wie ich erwartet hatte, brachte man uns in das Labor, das uns Bybyme bereits geschildert hatte. Es war ein großer, fast quadratischer Raum, in dem einige Dutzend Gurrads arbeiteten. An den Wänden waren Klapptische und Regale angebracht. Den Mittelpunkt des Raumes bildete eine Energieanlage, an die zahlreiche Maschinen und Geräte angeschlossen waren.
    Zwei Gurrads packten mich und führten mich zu einem Tisch. Mühelos hoben sie mich hoch und legten mich auf den Tisch. Ich wurde mit Metallklammern festgemacht. Ich konnte den Kopf noch ein bißchen bewegen, und so sah ich, daß Danton
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher