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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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Grunde hinter Gittern verbracht. Das überraschte mich einigermaßen, ich hatte nichts davon gewusst. Ich schob meine Unkenntnis auf die Tatsache, dass Turk in den letzten zehn Jahren nicht mehr straffällig geworden war.
    »Entweder ist er schlauer geworden, oder er hat sich wirklich gebessert«, meinte mein Freund.
    Dann befolgten wir den gut gemeinten Ratschlag des Chefs und fuhren nach Hause. Meinen Freund setzte ich vor seiner Wohnung ab.
    ®
    Der nächste Morgen meldete sich mit einem trüb verhangenen Himmel und einem Regenguss an, der den Schmutz von den Straßen in die Rinnsteine schwemmte. Ich zog meinen Regenmantel über, ehe ich das Haus verließ, und holte Phil ab.
    Gegön neun Uhr standen wir an der Vordertür der Old Irish Tavern. Sie war verschlossen, und ein Schild besagte, dass das Lokal erst um acht Uhr abends seine Pforten öffnete. Lieferanten wurden an den rückwärtigen Eingang verwiesen.
    Wir bewegten uns also um das Haus herum und fanden Lewie Birth in seinem Office. Er hatte einen Haufen Papier vor sich liegen und beschäftigte sich angelegentlich damit.
    Phil brachte unser Anliegen vor. Birth schob mit einer Handbewegung die Papiere beiseite und setzte sich im Sessel zurecht.
    »Lassen Sie mich mal nachdenken«, sagte er. »Ich will versuchen, mich genau zu erinnern. Ja - Leo kam gegen halb elf her. Ich selbst bin meistens um zehn hier. Das habe ich schon unter Manzini so gehalten. Sie wissen, ich war schon unter ihm hier Geschäftsführer.«
    »Turk kam also um halb elf hierher«, unterbrach Phil, um Lewie wieder aufs Thema zu bringen.
    »Ganz richtig. Wir besprachen ein paar geschäftliche Dinge. Er wollte von hier aus einen Zugang zum Keller schaffen lassen und dort eine zweite Bar einbauen und dann fuhr er hinüber zum Greenwich Center. Um zwei war er dann wieder da und brachte einen Architekten mit, mit dem er im Keller herumkroch und die notwendigen Umbauten besprach. Leo fand die veranschlagten Kosten viel zu hoch. Ich hörte ihn sagen, er habe sein Geld nicht gestohlen und wolle sich die Sache noch einmal überlegen.«
    Phils Bleistift flog eifrig über den Notizblock. Der Manager fuhr in seinem Bericht fort.
    »Sie gingen zusammen weg, das heißt, Leo vielleicht fünf Minuten nach dem Architekten. Am Abend kam er noch mal vorbei. Das tat er fast immer. Er fuhr dann von einem Lokal zum anderen und schaute sich den Betrieb an.«
    Birth trat an die Wand und schob eine kleine Klappe beiseite.
    »Von hier aus kann man fast das ganze Lokal übersehen. Er kontrollierte auf diese Art das Personal.«
    Birth ließ die Klappe zurückfallen und ging wieder an seinen Platz.
    »Glauben Sie, dass er durch die Öffnung etwas gesehen hat, was ihn zu seinem plötzlichen Weggang veranlasste?«, fragte ich.
    Der Manager zuckte die Achseln.
    »Ich weiß es nicht, Agent Cotton. Ich war draußen im Lokal, wie es sich gehört. Als er wegging, dachte ich, er wolle nur mal frische Luft schnappen, denn er war ohne Mantel und Hut.«
    »Und kurz danach war er tot«, ergänzte ich. »Hätte er auch einen anderen Ausgang benutzen können?«
    »Natürlich, es gibt im Ganzen drei. Den Eingang des Lokals, den Lieferanteneingang, durch den Sie eben hereingekommen sind, und den Eingang zur Küche.«
    »Woher wissen Sie, dass er angerufen wurde?«
    Birth lächelte entschuldigend. »Die Toiletten für die Angestellten liegen in diesem Gang, Agent Cotton. Ich hörte es läuten, als ich gerade vorbeiging.«
    »Vielen Dank«, sagte ich, und Phil steckte seinen Notizblock ein.
    »Wir kommen heute Abend noch einmal her, wir möchten uns mit Ihrem Personal ein wenig unterhalten. Vielleicht können Sie es so einrichten, dass der Betrieb möglichst wenig gestört wird.«
    Zwei Minuten später saßen wir wieder im Jaguar.
    ***
    Nächste Station war Turks zweites Lokal.
    Im Greenwich Center bestellten wir uns eine Tasse Kaffee. Al Dalia, der hier die Interessen Turks vertreten hatte, machte die Honneurs.
    »Setzen Sie sich einen Moment zu uns, Mr. Dalia«, sagte ich. »Wir haben ein paar Fragen an Sie.«
    »Sie sind von der Polizei?«
    »G-men, Mr. Dalia.«
    »Ich verstehe. Darf ich fragen, warum sich das FBI damit beschäftigt?«
    »Sehr einfach. Ihr Chef ist vor der Post, also auf einem Gelände, das einer Bundesbehörde untersteht, gestorben.«
    Ich schob Dalia meinen Ausweis über die Tischplatte, aber er sah ihn nicht einmal an.
    »Nicht nötig, Agent Cotton. Was wollen Sie wissen?«
    Wir stellten ihm die üblichen Fragen,
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