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0386 - Die Hölle war schon angeheizt

0386 - Die Hölle war schon angeheizt

Titel: 0386 - Die Hölle war schon angeheizt
Autoren: Die Hölle war schon angeheizt
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gich an uns gehängt.«
    Der Wagen hinter mir ließ sich nicht abschütteln.
    ***
    Ich umrundete den Block, kurvte in die nächste Seitenstraße hinein, vergeblich. Der Wagen hinter mir, ein blauer Buick Sedan, folgte beharrlich, als ob ich ihn am Abschleppseil hätte. Nahm ich Gas weg, fiel er ebenfalls ab, trat ich das Pedal durch, zog er wieder mit.
    Kein Zweifel, der Bursche verfolgte uns. Ich hätte zu gern gewusst, wer uns da eine solche Anhänglichkeit bewies.
    »Festhalten!«, rief ich Phil zu, der an solche Manöver gewohnt ist. Ich bog mit radierenden Pneus rechts ein und stemmte mich dann auf die Bremse, dass wir ordentlich durchgeschüttelt wurden. Aber nur für einen Augenblick, dann ließ ich dem Jaguar wieder Luft.
    Der Fahrer des Buick war viel zu sehr mit der Kurve beschäftigt. Erst im letzten Moment merkte er, dass wir ihn genarrt hatten. Er riss das Steuer nach links herum und schoss um Haaresbreite an uns vorbei. Jetzt saßen wir hinter ihm.
    Die Rollen waren vertauscht, jetzt war er der Gejagte. Allerdings hatte er inzwischen an die zweihundert Yards Vorsprung, aber das sollte für meinen Jaguar keine Schwierigkeit sein. Der Kerl war ein kaltblütiger Routinier. Er wusste, dass der Jaguar ihm auf der Geraden überlegen war und schlängelte sich durch Seitenstraßen nach Norden. Nie bog er nach Süden ab, denn im unteren Manhattan wäre er sehr schnell eingekreist gewesen. Trotzdem hatte er kaum eine Chance, mein Wagen war wendiger und beschleunigte besser. Auf der Avenue of the Americas kam ich auf zehn Yards heran aber dann schlug er in Höhe des Rockefeller Center wieder einen Haken nach rechts. Es war eine verrückte Jagd. Den Vorteil, den mir Rotlicht und Sirene verschafften, suchte er durch kühne Manöver wieder wettzumachen.
    Phil dirigierte inzwischen über Sprechfunk die Streifenwagen der Stadtpolizei. Gelassen gab er seine Anweisungen und ließ die nach Norden führenden Straßen abriegeln.
    Plötzlich bog der Buick nach links ab, und dann sah ich auch das Rotlicht eines Streifenwagens auf der Kreuzung an der 57. Straße. Mein Freund gab sofort eine neue Standortmeldung durch und zog das Netz enger zusammen. Der Buick raste jetzt nach Weäten, aber schon an der Carnegie Hall musste er wieder abbiegen, diesmal nach Süden. Vom Broadway her und von Norden herunter brausten Streifenwagen, die ihm den Weg abschnitten.
    Der Verkehr auf der Kreuzung stoppte. Aber gerade das erwies sich als Bumerang. Ich musste scharf abbremsen und war im nächsten Augenblick eingekeilt. Ein Cop suchte den Knäuel zu entwirren. Wertvolle Sekunden gingen verloren. Der Streifenwagen, der die Seventh Avenue herunterkam, war glücklicher. Er kam unangefochten über die Kreuzung. Phil sprach jruhig weiter ins Mikrofon.
    Als uns der Cop endlich freie Fahrt geschaffen hatte, war die Jagd schon zu Ende. Der Streifenwagen stand mitten auf der Fahrbahn, vor ihm der Buick. Die Seitentür klaffte auf, von dem Fahrer war weit und breit nichts zu sehen. Ein Cop bemühte sich um einen Kollegen, der an dem Polizeifahrzeug lehnte und aus einer Schulterwunde blutete.
    »Wo ist der Kerl?«, fragte ich wütend.
    »Weg«, sagte der Cop lakonisch. »Als er in der Falle saß, sprang er aus dem Wagen und feuerte ein paar Schüsse auf uns ab.« Er deutete auf die zersplitterte Windschutzscheibe des Streifenwagens. »Wir konnten nicht einmal sein Gesicht sehen, er verdeckte es mit seinem Hut.«
    Ich teilte die Cops ein, die Hauseingänge und Einfahrten abzusuchen. Eine Menge Neugieriger drängte sich auf den Bürgersteigen und erschwerte die Arbeit. Wir befanden uns hier im Theater-Distrikt, und unglücklicherweise war es gerade die Zeit, in der die Musentempel ihre Pforten schlossen und sich ein schier unerschöpflicher Menschenstrom auf die Straßen ergoss.
    Eine halbe Stunde später brachen wir die Suche ergebnislos ab. Dem Mann im Buick war es gelungen, in dem Menschengewühl unerkannt unterzutauchen. Vielleicht wäre die Sache anders ausgegangen, wenn die Cops von der Schusswaffe hätten Gebrauch machen können, aber bei den vielen Menschen auf der Straße mussten sie darauf verzichten.
    Der angeschossene Cop war inzwischen in einen Streifenwagen verladen und ins Hospital geschafft worden. Ich schärfte seinen Kollegen noch ein, die abgefeuerten Geschosse in unser Headquarter zu bringen, sobald man sie gefunden hatte. Auch den Buick sollte man uns überstellen, um ihn auf Fingerabdrücke und andere Spuren zu untersuchen. Die
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