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0386 - Der Tod des Höllenfürsten

0386 - Der Tod des Höllenfürsten

Titel: 0386 - Der Tod des Höllenfürsten
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aus der Welt der Lebenden zu verschwinden und dem Tod anheimzufallen, der ihre finstere Seele in den Abgrund der Hölle schleudern mußte, war stärker gewesen als ihr Haß und der Wunsch, Merlin zu vernichten. Merlin, der ihr Vater war! Merlin, der im magisch erzwungenen Kälteschlaf lag und den wohl nur Sara Moon wieder erwecken konnte.
    Die Zeitlose, jene blauhäutige Fabelfrau, entstanden aus einer Bindung zwischen einem MÄCHTIGEN und einem Angehörigen der DYNASTIE DER EWIGEN, hatte Merlin in den Kälteschlaf gezaubert, aber die Zeitlose war tot. Sid Amos hatte sie im Zorn erschlagen, und erst danach war ihm klar geworden, daß nur sie Merlin wieder hätte aufwecken können. Jede andere Magie versagte. So gab es nur noch die Hoffnung, daß Sara Moon, die nicht nur Merlins Tochter war, sondern auch die Tochter der Zeitlosen, ihren Vater erwecken konnte - falls sie die Magie ihrer Mutter geerbt hatte.
    Aber Sara Moons Seele war entartet. Sie war schon vor langer Zeit böse geworden. Die MÄCHTIGEN aus den Tiefen des Universums, die niemand kannte und deren Stärke unbegreiflich war, hatten schon in grauer Vergangenheit die Fäden erzogen. Sie hatten Sara Moons Veränderung förmlich programmiert. Und so war sie zum größten Feind ihres Vaters und aller Weißmagier geworden, zum Feind des Guten und zum Verbreiter des Bösen. Es würde schwer sein, sie zu überreden.
    Aber es war auch schwer gewesen, sie aufzuspüren und gefangenzunehmen, und dennoch hatte Professor Zamorra es schießlich geschafft. Aber oft genug war sie ihm direkt vor den zupackenden Händen entwichen und hatte ihn verlacht.
    Jetzt befand sie sich in Caermardhin, in Merlins unsichtbarer Burg, wo Sid Amos als Stellvertreter Merlins agierte.
    Nichts wünschte Amos sich mehr, als daß Merlin wieder erweckt wurde, um selbst die Fäden wieder in die Hand zu nehmen. Denn nur dann bekam Amos seine Bewegungsfreiheit wieder zurück. Jetzt war er an Caermardhin und seine Aufgabe gebunden. Wenn er die unsichtbare Burg verließ, dann durfte das nur für sehr kurze Zeit sein.
    Amos betrachtete die schlafende Silbermond-Druidin. Ausgestreckt und seit Tagen reglos schwebte sie nackt in den unsichtbaren Kraftfeldern, in die man sie gebettet hatte. Eine schlanke, schöne junge Frau mit schulterlangen, silberblonden Haaren und einem edel geschnittenen Gesicht mit leicht asiatischen Zügen, dem man nicht ansah, welche Bösartigkeit hinter dieser glatten Stirn wohnte. Die Augen waren geschlossen. Auch das merkwürdige Zeitauge, von dessen Existenz Sid Amos keine Ahnung gehabt hatte, bis er Sara Moon unbekleidet vor sich sah. Das merkwürdige Gebilde befand sich dort, wo bei Menschen der Bauchnabel sitzt. Amos hatte trotz Saras Bewußtlosigkeit die Funktion dieses eigenartigen Dinges sofort erfaßt. Mit diesem Auge, wenn sie es öffnete und einsetzte, konnte sie in Vergangenheit oder Zukunft sehen. Ein Erbe ihrer Mutter, und Amos hoffte, durch die Existenz dieses Zeitauges bestärkt, daß sie auch die Magie ihrer Mutter in sich trug.
    Zeit-Magie…
    Amos fragte sich, wie lange sie noch im Tiefschlaf liegen würde. Es kam ihm allmählich befremdlich vor. Aber er wollte nicht in ihren Erholungsvorgang eingreifen, um nichts falsch zu machen. Er wußte nicht, wie sie darauf reagieren würde.
    Aber er machte sich Gedanken um die Dynastie der Ewigen. Vermißten die Ewigen nicht längst ihren ERHABENEN, von dem sie wohl nicht einmal wußten, daß es sich um eine Frau und dabei auch noch ausgerechnet um Sara Moon handelte, die mit den MÄCHTIGEN paktierte, welche gleichzeitig Erzgegner der Menschen, der Hölle und der Dynastie waren? Brachen nicht bereits Rivalitäten aus, erste Kämpfe um die Macht für den Fall, daß der ERHABENE für alle Zeiten verschollen blieb? Es konnte Amos nur recht sein. Solange die Ewigen mit ihren eigenen Problemen beschäftigt waren, kümmerten sie sich nicht um die Menschheit.
    Noch einmal musterte er Sara Moon, dann wandte er sich ab und verließ die Schlafkammer wieder. Wenn Sara erwachte, mußte er Professor Zamorra informieren. Er hatte es dem Meister des Übersinnlichen versprochen. Zamorra wollte dabei sein, und er hoffte auch, daß es eher ihm als Sid Amos gelingen würde, Sara Moon zur Hilfeleistung für ihren gehaßten Vater zu überreden. Amos war zwar sicher, daß seine Methoden der Überredungskunst wirksamer und nachdrücklicher waren als die Zamorras, aber er wollte dem Professor das Vergnügen nicht nehmen.
    »Hoffentlich ist es
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