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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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Nachrichten freigegeben.«
    »Ich kann schweigen wie ein ganzer Friedhof«, sagte Slim pathetisch und legte die Hand auf die Brust.
    »Dann tu’s bitte«, sagte ich und klappte die Autotür hinter mir zu.
    Jil saß neben mir und lachte. Phil warf den Chevy an und fuhr voraus, er hatte die Adresse von Biggs Hotel. Wir fuhren hinterher.
    Im Rückspiegel sah ich einen Mann an der Straßenecke stehen, es war der Chemiker mit der Narbe. Mattew Riley.
    Biggs hatte sich in einem kleinen Hotel im Westerid eingemietet. Wir fragten den Portier, ob er etwas Ungewöhnliches beobachtet habe.
    »Ungewöhnlich? Wieso ungewöhnlich?«
    »Seit wann wohnt Doktor Biggs bei Ihnen?«, wollte ich wissen.
    »Seit zwei Tagen.«
    »Und wie viel Gäste sind seit dieser Zeit dazugekommen?«
    Als der Portier mich schief ansah, dass ich so viele ungebührliche Fragen stellte, zeigte ich ihm den Dienstausweis, den er gründlich studierte, als sei es der Wirtschaftsteil einer seriösen Tageszeitung.
    »In dieser Zeit haben wir nur einen Gast aufnehmen können, weil die übrigen Betten belegt sind«, antwortete der Portier, eine Spur freundlicher.
    »Wo wohnt Doktor Biggs?«
    »Zimmer 113«, war die Antwort.
    »Und welches Zimmer hat der Mann, der nach Doktor Biggs kam?«
    »Zimmer 112«, erwiderte der Portier geduldig. »Er heißt Miller.«
    Wir stürzten die Treppe hinauf.
    Aber es war zu spät.
    Die Tür von 112 stand weit offen. Das Zimmer war völlig leer. Nicht einmal eine Zahnbürste lag da. Die Nebentür, die Verbindungstür zu 113, war mit einem Dietrich geöffnet worden und war jetzt angelehnt. Ich stieß sie auf. Der Mann, der sich den Allerweltsnamen Miller ausgesucht hatte, kannte sein Fach. Die Matratzen waren aufgeschlitzt, die Kissen zerfetzt, die Koffer umgestülpt.
    »Das Dumme ist nur«, sagte Phil neben mir, »dass wir jetzt immer noch nicht wissen, ob sie das gefunden haben, was sie suchten, oder nicht.«
    Hinter uns lugte Jil über meine Schulter und stieß einen spitzen Schrei aus.
    »Wer hat das getan?«, fragte sie ängstlich. Ich zuckte die Schultern.
    Jil meinte plötzlich: »Wenn diese Leute das hochexplosive Material gefunden haben, dann kann es doch jede Minute in die Luft fliegen. Denn sie wissen wahrscheinlich gar nicht, was sie da mit sich schleppen.«
    »Wenn sie bis jetzt noch nicht explodiert sind«, meinte Phil.
    Ich verfolgte eine andere Möglichkeit.
    »Der Mann, den ich in dem Gebüsch bemerkt habe«, begann ich meine Theorie, »der war sicherlich geschickt worden, das richtige Material zu suchen, nachdem die Bande gemerkt hatte, dass sie nur den Entwicklungsstoff hier im Labor erwischt hat. Die Gangster suchten daraufhin Biggs Hotelzimmer auf und schickten dann einen Mann in die Baracke zurück.«
    »Wenn diese Theorie stimmt«, meinte Phil, »dann hat die Bande noch nicht den Stoff. Denn wir haben ja durch unsere Anwesenheit die letzte Aktion der Bande vereitelt.«
    »Das hieße weiter«, ergänzte Jil, »dass der Auftraggeber der Bande ein Fachmann sein muss, denn er hat ja festgestellt, dass seine Handlanger das falsche Material aus dem Labor mitbrachten.«
    »Gut kombiniert«, lobte ich. »Jetzt brauchen wir nur noch die Anschrift des jungen Assistenten. Denn wenn 18 meine Vermutung stimmt, müsste es auch in seinem Zimmer so aussehen wie hier.«
    Sie zögerte kurz, dann kramte sie einen Zettel aus ihrer Handtasche.
    »Ich muss wieder zum Kongress«, sagte sie. »ich wäre sonst gerne mitgekommen.«
    »Phil wird Sie hinbringen«, sagte ich. Phil nickte.
    »Ich werde mich dort ein wenig umsehen«, sagte er, dann fuhren die beiden im Chevrolet weg. Ich nahm den Buick und fuhr zwei Straßen weiter zu der angegebenen Adresse. Es war eine Privatwohnung. Als ich läutete, machte mir eine alte Dame auf.
    »Bei Ihnen hat sich doch ein junger Mann eingemietet, Harold Warren, nicht wahr?«
    »Ja.« Sie runzelte die Stirn. »Stimmt was nicht? Er ist wieder ausgezogen, aber er hat mir sagen lassen, dass er das Geld noch schickte.«
    »Wer hat Ihnen gesagt, dass Mister Warren ausgezogen ist?«, fragte ich.
    »Na, die Männer, die seine Sachen mitgenommen haben.«
    Es dauerte eine halbe Stunde, dann hatte ich einige Einzelheiten herausgeholt. Die Männer hatten dunkle, schlampige Anzüge an, und sie hatte sich schon gewundert, w,o doch Mister Warren immer so tadellos angezogen war, und seine Freunde…
    Ich sah mir das Zimmer an.
    Es war nicht einmal ein Kragenknopf zurückgeblieben.
    Ich stand vor dem Haus und
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