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0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
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Spieler war blitzschnell an der Tür. Mit der Pistole in der Hand.
    Ich hätte diesem Koloss nie die schnelle Reaktion zugetraut. Er starrte mich verblüfft an. Wir hatten beide unsere Waffen gezogen, und beide wussten wir, dass keiner nachgeben würde.
    Langsam machte ich einen Schritt vor.
    »Das ist ja unser Professor«, grunzte er.
    »Genau«, erwiderte ich.
    »Steck dein Eisen weg und komm rein«, forderte er mich auf und fummelte mit seinem Revolver aufmunternd vor meiner Nase herum.
    Ich schob mich näher an die Wand, um von hinten gedeckt zu sein. In dem Moment warf sich der Kerl auf mich. Ich wollte zurückweichen, wurde aber dort von dem sehnigen Kumpan aufgefangen. Irgendwo ging ein Revolver los. Ich hörte am dumpfen Knall, dass er einen Schalldämpfer hatte. Der Mann, der mich von hinten gepackt hatte, versuchte mit dem Handgelenk, mir die Luft abzuschnüren. Dann schlug er mir unvermittelt die Pistole aus der Hand.
    Ich machte eine Rolle, aber der Bursche hinter mir war zu schwer. Wir flogen beide auf den Boden. Dann fühlte ich den kalten Stahl einer Waffe in meinem Nacken.
    »Genug rumgeturnt jetzt«, sagte der Kerl. Ich stand auf. Der Zweite hielt meine Arme auf dem Rücken verdreht. Sie schoben mich in die Küche.
    Hier war es wenigstens warm.
    Sie stießen mich in eine Ecke, und der Bullige legte meine Pistole auf den Tisch. Freundlich sagte er: »Lass die Pfötchen nur schön oben.«
    Er winkte dem anderen. Ich wurde durchsucht, und dann holte der Erste eine Schnur aus dem Küchenschrank.
    Sie begannen mich zu verschnüren wie ein Weihnachtspäckchen. Ich hielt still. Schließlich wollte ich nicht riskieren, ausgeknockt zu werden. Ich wollte wissen, was sie mit mir machten.
    Nachdem sie mich versandfertig hatten, knurrte der Bulle: »Hol ihn rein, Dick.«
    Der andere grunzte: »Okay, Bob«, und ging hinaus. Ich hörte draußen Gemurmel, konnte aber die zweite Stimme nicht erkennen. Nach wenigen Sekunden kam Dick wieder herein.
    »Sollst ihm die Augen verbinden«, sagte er. Sie banden mir einen alten Strumpf vor die Augen. Ich spannte die Kopfhaut an, um danach etwas Spielraum zu haben.
    Aber die Kerle durchschauten mich. Einer versetzte mir einen leichten Schlag in den Nacken, und in dem Moment, in dem ich reflexmäßig entspannte, zogen sie den Knoten an. Meine Augen wurden so fest zugedrückt, dass ich beim besten Willen nur blaue Kreise und gelbe Quadrate erkennen konnte. Ich lehnte mich zurück, um mich ganz auf die Geräusche zu konzentrieren.
    ***
    Eine Tür ging auf. Weiches Leder knarrte auf dem Holzfußboden. Ich hörte, wie er stehen blieb, und fühlte direkt, wie er mich musterte. Dann raschelte ein Blatt Papier. Ich versuchte zu riechen, aber ich konnte nur den Tabakqualm wahrnehmen. Oder war da ein leichter Parfümgeruch? Rasierwasser oder Haarpomade. Vielleicht auch eine teure Seife.
    »Okay«, sagte jetzt die Stimme von Dick. Dann sagte er: »He, Professor, ich hab dir ‘n paar Fragen, zu stellen, und du wirst antworten, oder es bumst. Klar?«
    »Warum kann dein Boss nicht selber fragen?« , »Geht dich nichts an. Du hast hier keine Fragen zu stellen.«
    Ich atmete tief durch. Der Boss war im Zimmer und wagte nicht selbst zu sprechen. Warum? Das konnte nur einen Grund haben. Ich kannte ihn und würde seine Stimme erkennen.
    »Schießt los!«, sagte ich.
    »Wir wollen wissen, was du mit Fred gemacht hast?«
    »Mit wem?«
    »Freddy, der dich herbringen sollte. Wo ist er?«
    »Im Leichenschauhaus vermutlich«, sagte ich. Ich merkte, wie eine Bewegung durch die Drei ging. Sie atmeten kräftiger und schwiegen sekundenlang.
    »Wo ist er?«, fragte Dick noch einmal.
    »Der Polizeiarzt wird ihn sich jetzt anschauen. Euer Freund ist tot.«
    »Aber wieso? Hast du ihn erledigt?«, fragte jetzt Bob.
    »Ich nicht. Wir wurden aus einem Auto heraus beschossen, Ich kam mit heiler Haut davon, aber ihn hat’s erwischt.«
    Wieder Schweigen. Wahrscheinlich holte sich Dick weitere Informationen vom Boss.
    »Sag mal, wie steht’s nun mit dem BINON?«, fragte Dick dann.
    »Womit?« Ich stellte mich dumm.
    »Frag nicht so albern. Du sollst antworten, sonst versuchen wir es auf andere Weise.«
    »Habt ihr es denn noch nicht?«, fragte ich.
    »Können nichts damit anfangen«, sagte Dick, »das ist ja flüssig, das kann es ja nicht sein.«
    »Da passt nur schön auf, es ist nämlich hochexplosiv«, sagte ich.
    »Hochexplo… wie?«, quiekte Bob auf, und ich hörte seine eiligen Schritte. Aber er wurde

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