0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

als Sie im Krankenwagen in meiner Brusttasche das Tagebuch von Warren entdeckten. Es fiel mir erst 64 am nächsten Morgen wieder ein und ich brachte die Tatsachen leider nicht miteinander in Verbindung.«
    »Dieser Hund, er hat alles aufgeschrieben!«, knirschte Biggs.
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Nein, er hat nicht viel aufgeschrieben, aber ich konnte es zusammenreimen. Er hatte herausgefunden, dass es kein BINON gab, dass Sie sich das Ganze ausgedacht hatten, um Stanley damit hereinzulegen. Als er das herausgefunden hatte, drohte er Ihnen, selbst zu Stanley zu gehen, wenn Sie nicht mit ihm teilten, stimmt’s?«
    Biggs richtete sich etwas auf.
    »Ja, es stimmt!«, sagte er mit verzerrter Stimme. »Er hatte seine Nase zu tief in Sachen gesteckt, die ihn nichts angingen, dann wollte er mich erpressen. Dafür musste er sterben. Wie Sie jetzt!«
    Er hielt plötzlich einen großen Revolver in der Hand.
    Ich starrte verblüfft auf die Waffe. Jil stieß einen spitzen Schrei aus. Sie stand hinter mir.
    »Keine Bewegung«, sagte Biggs und stand auf. »Wer zu viel schnüffelt, muss dafür büßen.«
    »So wie Doktor Muller?«, fragte ich.
    »Ganz recht, so wie er. Er hatte mich dabei erwischt, wie ich heimlich das Krankenhaus verließ. Er wollte mit Stanley sprechen, der hatte ihn schließlich in der Hand. Ich musste ihm zuvorkommen.«
    »Aber Doktor Biggs«, sagte ich höflich, »Sie können uns doch nicht alle hier über den Haufen schießen.«
    »Sie werden sehen, ob ich es kann«, er hob die Pistole.
    Plötzlich kicherte hinter uns an der Tür jemand nervös auf.
    Es war die kleine Nachtschwester.
    »Er kann nicht!«, kicherte sie.
    Biggs drückte ab.
    Es machte nur leise klick.
    »Ich dachte mir, es würde gegen die Vorschriften verstoßen, wenn er eine geladene Waffe hat, da hab ich die Patronen rausgenommen!«
    Sie hielt uns die Hand hin. Die kleinen schwarzen Patronen blitzten friedlich.
    Wie man sich in Frauen täuschen kann. Dr. Biggs musste etwas Ähnliches gedacht haben, denn er war ohnmächtig geworden.
    ***
    Drei Tage später war der CCAP, Congress of Continental and American Plastics, zu Ende. Die hagere Sekretärin, Ossie Croft, hatte ihren Chef würdig vertreten, während er auf seine Verhandlung und auf das Zuchthaus wartete. Alle Teilnehmer waren zufrieden.
    Bis auf die paar, deren Pläne nicht erfüllt wurden. Aber vielleicht war es ein Trost, dass man noch lange von dem geheimnisvollen BINON 240 sprach.
    Wenigstens in Fachkreisen.
    Phil und ich warten jetzt voll Tatendrang auf den nächsten Kongress. Vielleicht CMMT, Congress minderjähriger Millionärstochter, oder auch CJG, Congress Japanischer Geishas.
    ENDE