Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch

Titel: 0385 - Ein Mörder saß am grünen Tisch
Autoren: Ein Mörder saß am grünen Tisch
Vom Netzwerk:
trugen ihn hinaus in die Haupthalle. Vorsichtig legten wir ihn auf meinen Mantel.
    Matthew blutete am Kopf. Sein Gesicht war bleich und blutleer. Sein Atem ging nur schwach und unregelmäßig.
    Phil ließ sich von dem Pförtner das Telefon zeigen und rief den Doc und unsere Kollegen her.
    ***
    Endlich hörten wir die Sirene des Krankenwagens. Zwei Minuten später untersuchte der Doc Riley. Er legte ihm einen Verband an und meinte: »Ist nicht so schlimm, wie es aussieht.«
    »Haben Sie eine Ahnung, von was die Wunde herrühren kann?«, fragte ich.
    »Er muss mit einem stumpfen Gegenstand über den Schädel geschlagen worden sein, vielleicht mit einem Schraubenschlüssel oder etwas Ähnlichem.«
    »Und wann ist das passiert?«, wollte Phil wissen.
    »Das lässt sich nicht genau sagen, allzu lange ist es noch nicht her.«
    Wir schauten auf Riley, der langsam zu sich kam. Er bewegte die Lippen, als wollte er etwas sagen, zog dann aber nur geräuschvoll die Luft ein.
    Dann sah er uns so erstaunt an, als hätte er noch nie Menschen gesehen.
    »Hallo, alter Junge«, sagte ich forsch.
    Er versuchte zu lächeln. Es glückte nicht ganz.
    »Sie dürfen nicht sprechen«, sagte der Doc. »Wir bringen Sie gleich in die Klinik.«
    »Halb so wild!« Riley hob müde die Hand, und diesmal glückte ihm ein Grinsen, »ich bin schon wieder ganz okay.«
    »Geht es wirklich?«, fragte ich.
    »Sicher. Aber erwarten Sie nicht zu viel.«
    »Wer hat Sie niedergeschlagen?«
    »Dieser verdammte Reporter, dieser Slim Rider oder so ähnlich.«
    »Ridges.«
    »Ah ja, Ridges. Er hat mich überrascht.«
    »Erzählen Sie bitte, was vorgefallen ist.«
    »Ich stand vor der Klinik, um auf Biggs aufzupassen. Stundenlang passierte nichts. Ich hatte inzwischen Hunger bekommen und ging über die Straße in den Drugstore, um ein paar Hotdogs zu essen. Als ich zurückkam, sah ich gerade ein Taxi von der Klinik wegfahren. Ich habe mir eingebildet, dass Doktor Biggs drin saß. Ich sah ihn ganz deutlich hinten sitzen - jedenfalls glaubte ich, sicher zu sein. Ich schnappte mir also den nächsten Wagen und fuhr hinterher. Aber ich war zu langsam. Das erste Taxi hängte uns schon an der nächsten Kreuzung ab. Daraufhin bin ich hier zur Kongresshalle gefahren. Ich wusste ja nicht, was sonst zu tun war. Als ich ankam, war alles dunkel. Dann ging ich um das Haus herum und sah Licht in dem Kellerfenster…« Er brach ab und atmete schwer.
    »Lassen Sie es lieber«, sagte der Arzt, aber Riley winkte matt ab: »Ich fand auch die Hintertür, und dann sah ich…«, seine Blicke trafen den Pförtner. Er lächelte.
    »Er lag wie tot in der Ecke. Dann hörte ich ein Geräusch, als würde etwas umgeworfen. Es war ein Mordsradau! Ich stürmte herein und fand diesen Reporter, der gerade alles durchwühlte. Er hatte eine schwere Taschenlampe in der Hand.«
    Riley fasste sich an den dicken Verband und grinste schwach. »Das war sie.«
    »Hat er etwas gefunden?«, fragte Phil.
    »Ich weiß nicht. Ich sprang ihn an. Er fuhr herum und stürzte sich wie wild auf mich. Bis hierhin bin ich noch gekommen, dann hat er mir diese Lampe über den Kopf gehauen.«
    »War er bewaffnet?«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Jetzt ist’s aber gut«, sagte der Doc in einem Ton, den wir von früheren Gelegenheiten kannten. »Der Mann muss sofort zur Klinik.«
    Riley sah uns matt an. Er zuckte die Achseln, und es sah wie eine Entschuldigung aus.
    Als wir im Jaguar saßen, wussten wir immer noch nicht, in welches Licht die neuen Ereignisse passten.
    Slim Ridges war ein neuer Faktor, den wir bisher nicht in unsere Überlegungen einbezogen hatten.
    War er ein Helfershelfer von Stanley? Wie viel wusste er? Ob er etwas mit dem Verschwinden von Jil Howard zu tun hatte? Wo konnten wir Jil jetzt noch suchen?
    Phil blätterte in seinem Notizbuch und las die Adresse von Slim vor.
    »Sehen wir einmal nach«, sagte ich und gab Gas. »Vielleicht haben wir Glück.«
    ***
    Eine halbe Stunde später hielten wir vor einem modernen Apartmenthaus.
    Slim Ridges wohnte im fünfzehnten Stockwerk. Wir fuhren hinauf. Ich hatte nicht damit gerechnet, aber als wir läuteten, wurde tatsächlich die Tür geöffnet.
    »Hä?«, fragte eine heisere Stimme, die einer stark geschminkten Frau von etwa dreißig Jahren gehörte. Sie musterte uns neugierig.
    »Ist Slim Ridges da?«
    »Was ‘n los?«
    »Ist Slim Ridges nicht zu Hause? Wir wollen ihn mal kurz sprechen.«
    »Seid ihr seine Freunde?«
    »Das kommt drauf an«, sagte ich. Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher