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0384 - Im Land des Satans

0384 - Im Land des Satans

Titel: 0384 - Im Land des Satans
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Olson als Landepunkt. Der kam gar nicht mehr dazu, abwehrend die Arme hochzureißen oder vom Stuhl herunterzuspringen. Zamorra prallte gegen ihn, warf ihn rücklings über die Stuhllehne und ließ ihn auf dem Boden aufprallen. Zamorra fiel weicher, weil Olson unter ihm lag. Der Professor rollte sich zur Seite, bekam Olson zu packen und zerrte ihn im Aufspringen mit sich hoch. Dann legte er Olson die Säbelklinge an den Hals.
    »Keiner rührt sich, oder euer Anführer stirbt!« schrie er.
    Die Kämpfer erstarrten.
    Jetzt erst fühlte Zamorra die Folgen der Anstrengung. Er atmete hastig, pumpte frischen Sauerstoff in die Lungen. Seine Muskeln wollten nachgeben. Aber er zwang sich dazu, Olson im Griff zu halten. Der durfte jetzt keinen Trick anwenden.
    »Wenn du auch nur einmal zu tief durchatmest, bist du tot. Der Säbel hat eine lange Klinge. Egal, was du anstellst, ich erwische dich«, drohte Zamorra. Er wußte zwar, daß er es nicht fertigbringen würde, diesen Mann eiskalt zu töten, aber das wußte Olson nicht. Seine Leute ebensowenig.
    Die Sekunden tropften zäh dahin.
    Dann brach Olson das Schweigen.
    »Tut, was er sagt«, krächzte er heiser. Sein Adamsapfel tanzte und geriet in Gefahr, die Säbelklinge zu berühren.
    »Legt die Waffen ab - alle!« verlangte Zamorra.
    Die Sklavenjäger zögerten. Die Dorfbewohner traten langsam von ihnen zurück. Auch von ihnen trugen einige Waffen, und sie waren nun absolut nicht sicher, was sie tun sollten. Aber Zamorra nickte auch ihnen auffordernd zu. Es war ihm lieber, wenn auch diese Leute nicht zu einer Bedrohung werden konnten. Er war sich nicht sicher, auf wessen Seite sie sich schließlich stellen würden.
    »Los! Weg mit den Waffen«, wiederholte Zamorra seine Aufforderung. Er zischte Olson zu: »Bring sie zum Gehorchen, Freundchen!«
    »Legt die Waffen ab«, befahl Olson jetzt rauh. »Verdammter Zauberer, wer immer du auch bist - du kommst damit nicht durch. Wir werden dich jagen und vernichten. Was du dir da vorgenommen hast, ist ein paar Nummern zu groß für dich!«
    »Das werden wir sehen«, sagte Zamorra kalt. »Die Zeit, wo du das Maul weit aufreißen konntest, ist vorbei.«
    »Glaube ja nicht, daß wir Angst vor deinen Zaubertricks haben. Wir sind schon mit ganz anderen Leuten fertig geworden«, stieß Olson hervor.
    Zamorra ging nicht darauf ein. »Sag deinen Leuten, daß sie den Neger losbinden sollen.«
    »Du bist wahnsinnig, Zauberer«, keuchte Olson, der fahl geworden war. Dies war eine Niederlage, die Blutrache forderte. Ausgerechnet den Sklaven!
    »Tö…«
    Die Säbelklinge berührte seinen Hals und brachte ihn zum jähen Verstummen.
    »Nein, mein Bester«, sagte Zamorra. »Sie werden weder ihn noch mich töten. Sie werden ihn losbinden. In deinem eigenen Interesse.«
    Er fragte sich, wie lange er sich noch halten konnte. Er kontrollierte zwar Olson, aber er hatte keine Augen im Hinterkopf. Wer garantierte ihm, daß sich nicht von hinten jemand an ihn heranschlich und ihm einen Knüppel über den Kopf schlug? Oder ihn mit einem gezielten Pfeilschuß tötete? Zamorra fühlte sich absolut nicht wohl in seiner Rolle. Es wäre ihm lieber gewesen, sein Ziel ohne den Druck auf die Geisel zu erreichen.
    Außerdem war ihm absolut nicht klar, wie weit Olsons Männer das Spiel mitmachen würden. Vielleicht lag ihnen bei längerem Überlegen doch gar nicht so viel am Leben ihres Anführers. Zamorra schätzte diese Horde so ein, daß Olson mit strenger Faust regierte, daß es aber längst schon jemanden gab der darauf spekulierte, selbst das Regiment zu übernehmen.
    Einer der Kerle rief grimmig: »Zauberer, du gönnst uns wohl auch überhaupt keinen Spaß, wie?«
    »Dein Gesicht merke ich mir«, sagte Zamorra. »Du solltest den Mann endlich losbinden.«
    Der an den Baum gefesselte Neger hatte die Szene aufmerksam beobachtet. Zamorra sah, wie seine Augen sich weiteten.
    »Aufpassen, Zauberer«, keuchte er.
    Zamorra machte einen Sprung zur Seite und riß Olson dabei mit, sorgfältig darauf achtend, daß er ihn nicht aus Versehen verletzte. Zwangsläufig kamen sie dabei beide zu Fall. Sie kauerten jetzt am Boden, und Zamorra erkannte, daß Olson damit eine bessere Ausgangsposition erhalten hatte. Er mußte ihn wieder zum Aufstehen zwingen.
    Die Streitaxt, die auf Zamorra gezielt gewesen war, flog wirkungslos in den Sand.
    »Versucht das nicht noch einmal«, drohte Zamorra. »Oder ihr lernt mich von einer anderen Seite kennen.«
    »Wir zittern schon«, höhnte
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