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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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nicht sein, denn die Schiffe der Perlians sahen anders aus.
    Er mußte seine Überlegungen abbrechen, als vor ihm das Schott zur Abteilung D-4 auftauchte.
    Gleichzeitig kamen von allen Seiten die Männer seines Einsatzkommandos gerannt.
    Ibani Galoa erteilte seine Befehle.
    Das verklemmte Schott wurde aufgebrochen. Vier Mann nahmen sich der bewußtlosen Stationsbesatzung an. Die anderen versuchten, mit Neutralisierungsstrahlern den glimmenden Atombrand zu löschen, der sich bereits bis dicht an die Abteilung gefressen hatte. Es handelte sich glücklicherweise nicht um einen explosiven Kernprozeß, sondern um unter relativ niedrigen Temperaturen schleichend fortschreitende Kernprozesse.
    Doch nur wenige Meter von dem Atomfeuer entfernt lag Deuteriumtank vier, gefüllt mit hochkatalysiertem Deuterium, bei dem die Elektronen durch Mesonen ersetzt worden waren. Dadurch ergab sich der äußerst geringe Anregungspunkt von dreieinhalbtausend Grad Celsius - zu niedrig für den Atombrand. Es würde auch nichts nützen daß die Tankwände mit ihren Spezialisolationen einer Temperatur von etwa 100 000 Grad Celsius standhalten konnten. Wenn der Atombrand auf sie übergriff, gab es keine Rettung mehr für die FRANCIS DRAKE.
    Und das Schlimmste war, überlegte Edelmann Galoa, daß Roi Danton sich in den Händen der Fremden befand - und vielleicht schon tot war...
     
    *
     
    Roi Danton hatte darauf verzichtet, sich zu bewaffnen, bevor er mit seinen Begleitern die Space-Jet verließ. Ihre Impulsstrahler und Desintegratoren waren an Bord geblieben. Was hätte es schon für einen Sinn gehabt, sich gegen die Besatzung des riesigen Kreiselraumschiffes zu verteidigen, die sie per Traktorstrahl an Bord geholt und in einer Schleuse abgesetzt hatte.
    Gespannt beobachtete er die Gesichter der beiden Paraplanten, die ihre Druckhelme geöffnet hatten und die Atmosphäre innerhalb der Schleuse vorsichtig einatmeten.
    Ontioch Anaheim und Barstow Hinshaw waren äußerlich völlig humanoid, wenn auch einige Merkmale unverkennbar auf ihre Abstammung hinwiesen.
    Doch in ihren Adern floß kein menschliches Blut mehr!
    Plasmabionten hatten bei ihnen die Funktionen des normalen Blutes übernommen - und noch einige Funktionen mehr.
    Mit leichtem Schauder dachte Rhodans Sohn an den milchfarbenen Extrakt einer fremdartigen Fettpflanze, der bei den beiden Umweltangepaßten das Blut ersetzte. Dieser Extrakt lebte - und das war das Ungeheuerlichste und zugleich Faszinierendste an ihm. Es handelte sich um Symbionten, die unersättlich in ihrem Bedürfnis nach frischer, vitamin- und eiweißhaltiger Nahrung waren. Nur für kurze Zeitspannen vermochten sich die flüssigen Symbionten mit Nahrungskonzentraten am Leben zu erhalten.
    Dieser Forderung an die Wirtskörper standen aber wertvolle Gegenleistungen gegenüber. Die Symbionten sorgten dafür, daß alle in die Wirtskörper eindringenden Fremdkörper sofort unschädlich gemacht wurden. Ein Paraplant konnte praktisch nicht mehr krank werden. Noch größer war ein anderer Dienst, den sie ihren Wirten erwiesen. Sie schlossen sämtliche Wunden so schnell, daß keine größere Blutung eintreten konnte. Bei schweren Beschädigungen übernahmen sie sogar die Funktion ausgefallener Organe, bis es ihnen gelungen war, diese nach dem Genstrukturmuster des Individuums wieder aufzubauen.
    Es war ein Experiment, dem sich bisher nur wenige Freiwillige unterzogen hatten. Aber schon jetzt stand fest, daß die Plasmasymbionten in keiner Weise den freien Willen des Wirtes beeinflußten. Sie waren Diener, die lediglich an die Ernährung ganz bestimmte Ansprüche stellten.
    Nach einigen Minuten überzog ein breites Grinsen das Gesicht Ontioch Anaheims.
    „Alles in Ordnung, mein König", erklärte er zufrieden. „Wenigstens wissen wir nun, daß die Fremden Sauerstoffatmer sind wie wir."
    Erleichtert klappten nun auch Roi und Edelmann Tusin Randta ihre Druckhelme zurück.
    „Das ist aber auch alles, was wir über sie wissen", schränkte Randta die Erklärung des Paraplanten ein. „Warum setzen sie sich nicht mit uns in Verbindung?"
    „Offenbar macht ihnen die FRANCIS DRAKE noch immer zu schaffen", warf Barstow Hinshaw mit seiner rauhen Stimme ein.
    Dantons Gesicht verfinsterte sich bei diesen Worten.
    Er sprach es nicht aus, aber er sorgte sich um das Schiff - und vor allem um seine Leute.
    Alles, was er über das Schicksal der FRANCIS DRAKE wußte war, daß sie, schwer angeschlagen, aus der Atmosphäre des Planeten Sherrano
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