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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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hatten, verschwendete er vorerst keinen Gedanken. Zuerst mußte er seinen Auftrag erfüllen. Alles andere kam später.
    Er preßte seinen Kodegeber gegen die Vernichtungsschaltung des ersten Transformgeschützes.
    Rasch wich er zurück, als das Warnsignal ertönte.
    Er aktivierte bereits die zweite Vernichtungsschaltung, als die Verkleidungen der Zustandswandler und Zielmaterialisatoren des ersten Geschützes barsten und grünliche Schwaden fauchend aus ihrem Inneren fuhren.
    Drittes Geschütz - viertes Geschütz...
    Geschafft!
    Da meldete sich die unmodulierte Stimme der großen Schiffspositronik. In rascher Folge gab sie die ermittelten Verluste bekannt und erbat die Bestätigung der entsprechenden Ersatzleute.
    Edelmann Ibani Galoa wich zum Panzerschott zurück und wartete bis die Vernichtungsschaltungen ihre Arbeit getan hatten. Gleichzeitig lauschte er auf die seelenlose Stimme des Positronengehirns.
    Als seine Kennummer fiel, zuckte er leicht zusammen.
    „Bestätigung!" meldete er. „Gamma-3066 übernimmt Auftrag für Beta-1515!"
    Er rannte bereits durch raucherfüllte Gänge, bevor ihm bewußt wurde, für wen er einzuspringen hatte. Unter der Kodebezeichnung Beta-1515 war Lamel Sardar registriert, ein Umweltangepaßter von Ferrea wie er selbst und ein entfernter Verwandter von ihm.
    Hoffentlich ist ihm nichts allzu Schlimmes zugestoßen! durchfuhr es Galoa.
    Zu weiteren Gedanken bekam er keine Zeit. Ein intervallartig an- und abschwellendes Summen zeigte ihm an, daß die gegnerischen Prisenkommandos an Bord gingen. Gleich den anderen Männern, die durch Gänge und Schächte liefen, fiel Ibani in einen verbissenen Endspurt.
    Eine Minute später erreichte er das Waffenmagazin Ib. Vor den Ausgabeschaltern drängten sich Freifahrer in Kampfanzügen; unter den schweren Monturen trugen sie ein buntes Gemisch aus zivilen Kleidungsstücken von einigen Dutzend Planeten.
    Ibani Galoa schrie Lamel Sardars Kennwort in das Mikrophongitter eines Schalters. Sekunden später warf der Automat mit ruckhafter Bewegung den verpackten Bausatz eines schweren Desintegrators aus.
    Der Ferreaner griff sich das Paket und riß es im Laufen auf. Murmelnd memorierte er dabei die Verstecke für die einzelnen Bauteile: Hohlträger, doppelwandige Verkleidungen von unwichtigen Geräten, die ein Gegner kaum beachten würde, Kabelschächte mit doppeltem Boden und was der ausgeklügelten Dinge mehr waren.
    Die FRANCIS DRAKE war bereits im ersten Konstruktionsplan so angelegt worden, daß eine vollwertige Kampf- und Nachrichtenausrüstung perfekt verborgen werden konnte. Nichts brauchte improvisiert zu werden, was die Gefahr der Entdeckung erheblich verringerte.
    Als letztes schob er das Griffstück der Waffe mitsamt dem Energiemagazin in die täuschend echt beschädigte Attrappe eines tragbaren Telekoms, der mit zerfetzten Wandungen scheinbar unbeachtet in einer Gangnische lag. Welcher Gegner würde schon einem zerstörten Gerät sonderliche Beachtung schenken!
    Als Ibani sich aufrichtete, sah er die ersten Gurrads.
    Zugleich bemerkte er, wie ausgeklügelt der Behinderungsplan war. Immer wieder stellen sich Freifahrer den Eindringlingen in den Weg; sie leisteten keine aktiven Widerstand im Gegenteil: Mit erhobenen Händen boten sie die Kapitulation an, nur daß sie dabei den Gurrads immer wieder den Weg verlegten..
    Die Eindringlinge verhielten sich diszipliniert. Sie wandten keine Gewalt an, sondern drängten die Freifahrer lediglich behutsam zur Seite, um weiterzukommen. Dabei riefen sie mit ihren für menschliche Begriffe eigenartigen Stimmen Anweisungen, die niemand verstand, außer Galoa, der nicht nur Chef eines Landungskommandos der FRANCIS DRAKE war, sondern ein erfahrener Kosmo-Linguist.
    Immer wieder vernahm er die Beteuerungen der Gurrads, man wolle nicht töten, sondern lediglich ein weiteres Vordringen in die verbotene Zone verhindern.
    Ibani Galoa blickte die Gurrads finster an. Er sagte sich, daß diese Intelligenzwesen ihre Absicht auch mit unblutigen Mitteln hätten durchsetzen können.
    Da sie es nicht getan hatten, sondern warnungslos angegriffen hatten, verloren ihre Beteuerungen an Glaubwürdigkeit.
    Der Ferreaner ahnte, daß ihnen noch unangenehme Überraschungen bevorstanden.
     
    2.
     
    Die Kommandozentrale der FRANCIS DRAKE war der einzige Sektor des Schiffes, der ohne Beschädigungen davongekommen war.
    Roi Danton blickte sich aufmerksam um, während Rasto Hims ihm das Kommando zurückgab.
    Die begleitenden Gurrads
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