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0384 - Die Welt der Unsichtbaren

Titel: 0384 - Die Welt der Unsichtbaren
Autoren: Unbekannt
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im Kampf gefallen. Außerdem haben Sie eins unserer Raumschiffe vernichtet."
    „Ich wollte, wir hätten Ihr Schiff mitvernichtet - und das dritte ebenfalls!" fuhr Rasto Hims hoch.
    „Vergessen Sie nicht, daß wir uns nur verteidigt haben. Der Angreifer sind Sie!"
    Hakkaz Sharet blickte den Edelmann durchdringend an. Dann wandte er sich an den Freihändlerkönig.
    „Klären Sie bitte Ihre Leute darüber auf, Danton, daß Ihr Einflug in die verbotene Zone bereits als Aggression gewertet werden muß. Wir handelten rein defensiv."
    Edelmann Kamon Rosh, ein langer, dürrer Bursche mit Glotzaugen und verwahrlostem Äußeren, lauschte spöttisch und spie dem Gurrad vor die Füße.
    „Sieh einer den Wortverdreher an. Eine Aggression muß sich schließlich gegen jemanden richten, du Mähnenmonstrum. Wir aber sind gegen niemanden vorgegangen, sondern haben nur versucht, Kontakt mit anderen Zivilisationen zu bekommen."
    Er deutete auf den Hobnob Canoga, der still in einer Ecke neben dem Hauptcomputer stand.
    „Frage ihn! Er könnte dir sagen, daß wir auf Sherrano lediglich ein kleines Kontaktkommando landeten und keine Gewalt angewandt haben. Niemand hat uns gesagt, wir wären unerwünscht. Dann kamt ihr und habt geschossen. Bei uns zu Hause nennt man das einen Piratenüberfall."
    „Sie sind in verbotenes Gebiet eingeflogen", wiederholte Hakkaz Sharet stereotyp.
    Roi Danton fragte sich, ob die Gurrads geistig konditioniert seien. Das Verhalten und die ganze stupide Argumentation sprachen dafür. Auf der Erde hatte es vor Jahrhunderten, bevor die Menschheit zum kosmischen Denken erzogen wurde, Ähnliches gegeben, wo Ideologien die von ihnen beherrschten Menschen systematisch verdummten, bis sie nur noch mechanisch nachplapperten, was ihnen jahrelang eingetrichtert worden war.
    Möglicherweise hatten die wahren Beherrscher der Kleinen Magellanschen Wolke ähnliche Methoden angewandt.
    Seine Gedankengänge wurden unterbrochen, als das Kreiselschiff, auf dessen Bugfläche die FRANCIS DRAKE verankert war, sich in Bewegung setzte.
    Interessiert beugte sich der Freihändlerkönig über die Instrumente des Ersten Kosmonautikers.
    Als er die Anzeigen las, pfiff er leise durch die Zähne. Das Gurradschiff beschleunigte mit beachtlichen Werten. Dennoch kamen keinerlei Belastungsanzeigen durch.
    Danton fühlte sich plötzlich zur Seite geschoben. Zwei bewaffnete Gurrads schalteten die Pultinstrumente ab, und Sharet sagte eisig: „Ich verbiete Ihnen, irgendwelche Messungen über Geschwindigkeit und Kurs durchzuführen. Danton. Zuwiderhandlungen werden schwer bestraft."
    „Ach, nein!" rief Kamon Rosh ironisch. „Werden Zuwiderhandelnde etwa getötet...?"
    „Niemand will Sie töten", ahmte Rasto Hims den quarrenden Tonfall des Translators nach und damit die oft wiederholte Versicherung des gurradschen Anführers.
    Der Gurrad schwieg.
    „Bewahren Sie Ruhe!" befahl Roi seinen Offizieren. „Hundertfünfzig Tote reichen mir."
    Er wandte sich an Hakkaz Sharet.
    „Sie gestatten, daß ich die Schwerverwundeten in der Bordklinik besuche!"
    Ohne die Antwort abzuwarten, marschierte er auf das Panzerschott zu. Schweigend folgten ihm Sharet und zwei Wächter.
    Die Männer in der Zentrale starrten den Gurrads finster nach.
     
    *
     
    Ibani Galoa passierte einen Doppelposten der Gurrads. Die Männer mit dem Mähnenhaar standen vor dem Eingangsschott eines Waffenlagers - freilich ohne zu ahnen, daß der Bestand zum größten Teil in verborgene Orte verlagert worden war.
    Galoa hatte ein ungutes Gefühl, als er unter den wachsamen Blicken der Fremden weiterging. Er mußte im Rahmen des zweiten Teils von Plan „Sonnenfinsternis" eine wichtige und geheime Aufgabe erfüllen, und wenn auch nur ein Gurrad Verdacht schöpfte, war der ganze Plan gefährdet.
    Mit gespieltem Phlegma schlich er um die nächste Biegung des Ganges. Er preßte die Lippen zusammen.
    Vor ihm, in etwa zehn Schritt Entfernung, stand der nächste Doppelposten - und zwischen ihm und der Stelle, an der Galoa sich befand, lag der getarnte Eingang zu einer geheimen Meßstation.
    Es gab keine Möglichkeit, ungesehen die Nische zu betreten und das Kodewort zu sprechen, das die Wachpositronik der Geheimtür veranlaßte, die Wand einen Spaltbreit zu öffnen.
    Mit schlurfenden Schritten und hängendem Kopf schritt der Ferreaner weiter, an den Posten vorbei und in die Kantine dieses Schiffssektors.
    Die Ausgabetheke lag zum größten Teil in Trümmern. Eine netzartig vergaste Wand
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