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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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nicht empfangen konnten und sich still verhielten.
    Wir atmeten auf, als die Cessna ihre Signale wieder ausstrahlte. Cortland war einverstanden und ließ anfragen, ob wir ihn weiterbefördern könnten.
    Grinsend nickte ich Phil zu. Es war uns sozusagen eine Ehrenpflicht, für den sicheren Weitertransport vom Flugplatz aus zu sorgen.
    »Segeljacht Freedom erwartet euch Pier 12«, morste ich zurück. »Seid vorsichtig mit dem Gepäck. Gebt neuen Kurs durch!«
    Mit den Angaben über den neuen Kurs rief Phil die Küstenwache an.
    »Haben Sie den Vogel auf dem Radarschirm?«, fragte er.
    »Wenn es keine fliegende Untertasse ist, ja. Der Punkt hält neuen Kurs, steuert über Long Island auf Atlantic City zu.«
    »Okay, behalten Sie ihn bitte auf dem Schirm und geben Sie uns jede Kursänderung durch, für den Fall, dass er uns an der Nase herumführt.«
    Captain Frank riss die Kellertür auf. Er hatte den Hörer noch in der Hand. Am anderen Ende war unser Chef, Mr. High.
    »Die ganze Küste ist alarmiert«, rief Frank, »haben Sie noch etwas durchzugeben?«
    »Ja, der Zielhafen hat sich geändert: Es ist Atlantic City. Die Cessna wird in etwa zwanzig Minuten dort landen. Mr. High soll den Kontrollturm verständigen.«
    »Ist die Cessna bewaffnet?,« wollte Captain Frank noch wissen.
    »Wie eine mittlere Atombomberflotte«, sagte Phil trocken.
    Mir war ein neuer Gedanke gekommen. Da im Augenblick kein Funkkontakt notwendig war, rief ich unsere Kollegen in Miami Beach direkt an.
    »Könnt ihr feststellen, wer auf der folgenden Frequenz sitzt?«, fragte ich den Kollegen und gab die Angabe durch.
    »Moment«, sagte der Kollege. Er ließ sich mit der Kartei verbinden.
    Ich wiederholte die Frequenz noch einmal, auf der wir mit der Cessna verkehrten. Wenn das Empfangskomitee auf der gleichen Welle arbeitete, konnten sie vielleicht überrascht werden, während sie noch auf die ersten Meldungen Cortlands warteten.
    »Wir haben die Adresse«, sagte unser Kollege. »Es handelt sich um ein Erholungsheim für Exilkubaner. Sie haben ein paar Motorboote und ein Sportflugzeug angemeldet.«
    »Dann schlage ich vor, ihr macht einen Besuch dort und schaut euch die Freizeitgestaltung an«, riet ich ihm. »Nehmt den Funker genau unter Kontrolle, er steckt mit Cortland und Ricardo unter einer Decke.«
    »Wird gemacht«, sagte er und legte auf.
    Die Cessna meldete sich wieder.
    »Landen in fünf Minuten Atlantic City. Vogel bleibt Rollbahn 6 stehen. Wann trifft Freedom ein?«
    »Eintreffen ist gut«, brummte Phil, der mir über die Schulter sah. »Sie entschwindet auf Nimmerwiedersehen.«
    »Geben wir ihnen eine Beruhigungspille«, sagte ich und setzte die Meldung ab.
    »Vertrauensleute erwarten euch Flughafen. Übernehmen Weitertransport. Kollegen sind zuverlässig.«
    Am Telefon erlebten wir das folgende Geschehen mit. Der Kontrollturm von Atlantic City dirigierte die Maschine genau auf Landebahn 6. Obwohl keine Navigationsinstrumente für den Blindflug vorhanden waren, setzte der Pilot sicher zur Landung an.
    Wir wussten, dass ein Dutzend FBI-Agents an der Rollbahn wartete. Wenn Cortland keinen Verdacht geschöpft hatte, musste er ihnen direkt in die Arme laufen.
    Cortland ließ die Maschine bis zum Ende der Rollbahn auslaufen und stellte sie dort auf den Grünstreifen. Er sprang als erster aus dem Cockpit.
    Aus dem Halbdunkel tauchten ein paar Leute auf. Als auch Carlos Ricardo auf die Erde sprang, standen weitere drei Mann hinter ihm.
    Als plötzlich alle ihre automatischen Waffen auf die beiden überrumpelten Verbrecher richteten, zuckte Cortland zusammen, als habe er einen elektrischen Schlag erlitten.
    Im selben Moment wurde ein mächtiger Scheinwerfer eingeschaltet, der die parkende Maschine und die Leute davor in gleißendes Licht tauchte. Obwohl seine Lage hoffnungslos war, warf sich Cortland unbewaffnet auf den dichten Kordon um ihn.
    Ein wildes Handgemenge begann. Herb Cortland entwickelte Kräfte wie ein Bär.
    Er schlug um sich.
    Ein gezielter Faustschlag ließ ihn zu Boden taumeln. Mit Schaum vor dem Mund brach der ehemalige Direktor zusammen.
    Carlos Ricardo war kein Held.
    Widerstandslos ließ er sich Handschellen anlegen. Die FBI-Agents untersuchten dann die Maschine. Sie fanden zwei Koffer randvoll mit Falschgeld, vier Maschinenpistolen und eine Reisetasche voll gebündelter Banknoten.
    ***
    Wir fuhren am selben Abend noch nach New York zurück. Trotz der späten Nacht war das halbe FBI-Department auf den Beinen.
    Captain
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