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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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Wandtresor finden.
    Als ich auch das Schlafzimmer durchsucht hatte, war mir irgendetwas aufgefallen, das ich nicht hätte beschreiben können.
    Ich kannte mein Unterbewusstsein. Irgendeine Beobachtung hatte sich festgesetzt.
    Noch einmal ging ich prüfend durch die beiden Räume, ohne darauf zu kommen.
    ***
    Spontan verließ ich das Haus, ging bis zum Gartenzaun und prägte mir die Silhouette ein. Dann ging ich langsam bis zur Eingangstür.
    Als ich wieder im Flur stand, fiel der Groschen. Ich sah den Zentralheizungskörper und wusste, was mir aufgefallen war.
    Im Arbeitszimmer befand sich der Heizkörper gleich neben der Tür und nicht unter dem Fenster, wie es üblich ist.
    Es war deutlich, dass diese-Heizungsanlage später eingebaut worden war. Also musste das Haus vorher mit Öfen ausgestattet gewesen sein.
    Es war jetzt nicht schwer, die Stellen zu finden, an denen die Ofenrohre in den Kamin mündeten. Obwohl die Stellen tapeziert worden waren, hoben sie sich etwas ab.
    Ich fuhr mit dem Fingernagel über eine Öffnung und sah sofort, dass mit einer Rasierklinge die Tapete kreisförmig durchschnitten war.
    Mit dem Taschenmesser holte ich die Abdeckplatte heraus. Sie ließ sich mühelos herausziehen.
    Ich staunte nicht schlecht, als nicht nur die Platte herauskam, sondern auch ein Stück Schnur, das in den Kamin führte. An der Schnur hing etwas.
    Ich zog ein Stück von dem Faden heran, dann griff ich in die Öffnung und bekam eine in Packpapier eingeschlagene Rolle zu fassen.
    Es war die Geheimakte, die Stratton aus dem Panzerschrank genommen hatte und in der sich alle Sicherheitsaufzeichnungen befanden.
    Phil kam im selben Moment aus der Abstellkammer. Er schleppte einen staubigen Sack mit sich, der mit Kartoffeln gefüllt war.
    »Hunger?«, fragte ich anzüglich.
    »Nein, nur Appetit«, grinste er zufrieden und griff in die Erdäpfel.
    Was er hervorzog, war jedoch keine Kartoffel, sondern ein Bündel funkelnagelneuer Fünfzig-Dollar-Scheine.
    »Da liegen noch einige von der Sorte drin«, sagte er und hielt mir das Falschgeld unter die Nase. »Muss ein ergiebiger Acker gewesen sein.«
    »Jetzt fehlen nur noch die Druckplatten und der Inhalt aus den geraubten Ledersäcken«, sagte ich und wickelte die gesuchte Akte wieder ein.
    Mit diesen beiden Funden war jedoch die Ergiebigkeit von Strattons Wohnung erschöpft.
    ***
    Wir verpackten das Geld und die Papiere sorgfältig in einer Aktentasche. Auf dem Weg zum Hauptquartier machten wir Station in einer Barbecue Bar.
    Mein Magen war gähnend leer. Wir bestellten uns jeder ein Hähnchen und eine Büchse Bier.
    Phil stürzte den Büchseninhalt auf einen Schluck hinunter.
    »Solltest du einmal in die Niagarafälle fallen, fürchte ich um den Wasserspiegel.«
    »Nur kein Neid«, brummte er und biss in ein Hühnerbein.
    »Was nun?«, fragte er, nachdem nur noch eine Portion Knochen auf dem Teller lag.
    »Was du willst: Rehkeule, Steak oder Spanferkel.«
    »Ich meine, was wir jetzt unternehmen. Schließlich bin ich kein Vielfraß. Ich schlage vor, wir verfassen einen zusammenfassenden Bericht für Washington. Den Rest können dann die örtlichen Polizeiorgane erledigen.«
    »Ich glaube, so weit sind wir noch nicht. Es müssen noch mehr Leute von der Geschichte gewusst haben«, antwortete ich, »außerdem wissen wir immer noch nicht, wie die Bande zu dem Papier gekommen ist und wo das Geld gedruckt wurde. Und solange die Druckplatten noch in Unrechten Händen sind, können pausenlos Blüten hergestellt werden.«
    Phil berichtete mir von dem Gespräch mit dem Fahrer des Transportwagens. Er hatte einen ziemlich genauen Überblick über die Transportwege bekommen.
    »Da jedes Mal mindestens zwei Mann den Transport begleiten, ist ein Diebstahl unterwegs ausgeschlossen, solange nicht beide unter einer Decke stecken. Aber auch dann ist es nicht einfach, denn die Ware wird 'sofort nach Empfang gezählt. Es wird schriftlich bestätigt«
    »Stratton stellte die Lieferscheine aus, und Hartwick hatte sie zu signieren«, widersprach ich. »Die beiden haben offensichtlich zusammengearbeitet. Es war nicht schwer, falsche Papiere auszuschreiben.«
    »Dann müssen die Rollen vor oder während des Transportes umgeladen worden sein«, hielt Phil entgegen.
    »Und du glaubst, die Firma ist nicht mit im Spiel? Es könnte doch leicht sein, dass zwei Fahrer zur Gang gehören.«
    »Ich habe sie von Captain Frank überprüfen lassen. Die Fahrer sind verheiratet, haben den besten Ruf und sind schon
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