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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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sehr lange dabei. Außerdem wechselt die Zusammensetzung jedes Mal.«
    Ich zündete mir eine Zigarette an.
    »Dann müssen wir herausfinden, wie das Papier aus der Paper Mill geschmuggelt wurde. Stratton kannte ja alle Schliche, aber allein hat er die schweren Rollen nicht herausgetragen.«
    »Wir können uns sämtliche Ladepapiere der letzten zwei Monate vornehmen und die Produktionsziffern vergleichen. Dann lassen wir uns von der Druckerei in Washington eine Aufstellung über die gelieferte Ware geben. Irgendwo muss eine Differenz bestehen.«
    Wir verließen die Kneipe und fädelten uns in den Nachmittagsverkehr ein.
    ***
    Herb Cortland war nicht da. Seine Sekretärin erzählte uns, er sei nach Washington geflogen, um Bericht zu erstatten.
    Wir ließen uns alle betreffenden Unterlagen heraussuchen und türmten die Berge von Papier auf Strattons Schreibtisch.
    Ungestört konnten wir uns hier an die Arbeit machen. Das System hatten wir schnell kapiert, sodass es uns nicht schwerfiel, die jeweils gültigen Produktionsziffern an druckreifem Notenpapier zu ermitteln.
    Ganze Kolonnen füllten die Zettel aus, die vor uns lagen. Als wir den Schlussstrich zogen, hatten wir die exakte Zahl von Tonnen und Meilen.
    Phil klemmte sich ans Telefon und rief die staatliche Druckerei in Washington an. Von dort ließ er sich alle Lieferzahlen durchsagen, die in den betreffenden Zeitraum fielen.
    Ich suchte unterdessen das Auslieferungslager auf und stöberte Hartwicks Aktenschrank durch. Säuberlich waren alle abgezeichneten Lieferscheinduplikate abgeheftet worden.
    Ich schrieb mir die interessanten Zahlen heraus und suchte Phil damit auf.
    Um halb acht Uhr abends waren wir soweit. Wir hatten geschuftet wie zwei Examenskandidaten. Zwei Aschenbecher waren randvoll, die Krawatten hatten wir über die Stuhllehne gehängt.
    »Endlich«, stöhnte Phil und blickte triumphierend auf seine Liste.
    »Es fehlen anderthalb Tonnen, das heißt, fünf Rollen Banknotenpapier.« Mit der Kontrolle war ich noch nicht soweit. Doch als auch ich meine Kolonnen zusammengerechnet hatte, kam dasselbe Ergebnis heraus.
    »Es steht also fest, dass diese Rollen verschwunden sind, bevor sie in die regulären Transportwagen verladen wurden«, fasste ich das Ergebnis zusammen.
    »Wir müssen Hartwick ausquetschen, bis er hohl wie ein ausgetrockneter Kürbis ist«, sagte Phil grimmig. »Nur so erfahren wir das Versteck.«
    »Noch wissen wir nicht, wie das Papier aus der Fabrik geschmuggelt wurde«, gab ich zu bedenken. »Es erleichtert unsere Arbeit, wenn wir wenigstens den Weg kennen.«
    Außer Cortlands Sekretärin und dem Nachtportier war niemand mehr in der Firma. Wir holten uns deshalb zuerst die Sekretärin.
    Sie schüttelte ungläubig den Kopf, als sie von dem Verschwinden des wertvollen Papiers erfuhr.
    »Ausgeschlossen, dass es von irgendeinem Mitarbeiter mitgenommen wurde«, erklärte sie bestimmt. »Die Kontrollen sind viel zu streng. Nicht einmal der Chef durfte ein Paket mitnehmen, das größer war als seine Aktentasche. Wenn er einmal Akten mitnahm, musste er sie am Tor vorzeigen wie jeder andere auch.«
    »Privatfahrzeuge kamen nie auf das Fabrikgelände? Auch nicht Strattons Wagen?«, forschte Phil.
    Sie verneinte entschieden.
    »Sogar die Lieferanten hatten eine eigene Verladerampe, an der ausgeladen wurde. Von da ging es erst durch die äußere Sperrmauer, dann durch den zweiten Ring.«
    »Und das Verladen der fertigen Ballen erfolgte nur an die Globus Transport ?«, vergewisserte ich mich.
    »Ausschließlich. Jeder Transporter, der passieren wollte, brauchte eine Erlaubnis von Mr. Stratton oder Mr. Cortland. Einer von beiden bestellte auch jedes Mal den Transportwagen.«
    Kurz entschlossen langte ich zum Telefon und rief die Globus Transport an. Zu dieser späten Stunde meldete sich jedoch niemand.
    Wir suchten die Privatnummer des Inhabers im Telefonbuch.
    »Listen«, meldete sich eine sonore Stimme, nachdem ich achtmal hatte läuten lassen.
    »Sind Sie der Chef der Globus Transporti«, fragte ich.
    »Ja, was gibt’s?«
    »Cotton vom FBI. Haben Sie eine halbe Stunde übrig, Mr. Listen?«
    Er holte tief Luft, und ich hatte das Gefühl, er nahm stramme Haltung am Telefon an.
    »Jederzeit, Sir«, stotterte er aufgeregt.
    »Okay, ich komme zu Ihnen und bringe noch einen Kollegen mit.«
    Wir machten uns fertig. Die Sekretärin blieb noch eine Zeit lang da, um wieder Ordnung zu machen.
    ***
    Ein bulliger Endfünfziger stand schon in der Tür, als wir
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