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0383 - Handgepäck mit Todesblüten

0383 - Handgepäck mit Todesblüten

Titel: 0383 - Handgepäck mit Todesblüten
Autoren: Handgepäck mit Todesblüten
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genügend Vorsprung hatte für den Fall, dass wir eher auf ihn gestoßen wären.
    Wir schraubten alle Sicherungen dieser teuflischen Anlage heraus, nur die Gartenbeleuchtung wurde eingeschaltet.
    Mit Vorsicht überwand Captain Frank die Sperren und trat mit Wucht die Haustür ein. Den Schlüssel hatten wir nicht gefunden.
    »Ich habe die Küstenwache und die Air Force verständigt«, knurrte er, während seine Augen funkelten. »Wie, zum Teufel, kamen Sie bloß auf Cortland?«
    »Bis vorhin glaubte ich tatsächlich, dass Stratton der Boss sei«, sagte ich und stieg die Kellertreppe hinunter, »aber Cortland hat vergessen, den von Ricardo gekauften Transporter auf Strattons Namen eintragen zu lassen. Er wurde auf Cortland zugelassen.«
    ***
    Im Keller waren wir bereits nicht mehr überrascht, die komplette Druckvorrichtung zu finden. Auf einer handlichen Rotaprintmaschine befanden sich noch die feuchten Druckplatten.
    »Cortland hat heute Mittag noch die Druckmaschine auf vollen Touren laufen lassen und sich alle Taschen vollgestopft«, sagte Phil und deutete auf das Durcheinander. Ein paar verirrte Blüten lagen auf dem Fußboden.
    In der Ecke fanden wir auch die Ledertaschen von dem Überfall. Sie waren allerdings leer.
    Ein zweiter Raum beherbergte eine Amateurfunkanlage. Interessiert beugte ich mich darüber.
    »Captain, hier kann man sowohl den Polizeifunk abhören als auch Kontakt mit einem Sportflugzeug aufnehmen«, erklärte ich ihm.
    Phil hatte indessen in fieberhafter Eile ein paar zerrissene Papierfetzen aus dem Papierkorb gezogen und legte sie wie bei einem Puzzlespiel zusammen.
    »Ich hab’s«, rief er triumphierend, »Frequenz auf AOC 447 - 3. Das muss die Frequenz für die Cessna sein.«
    Ich hatte schon den Empfänger Warmlaufen lassen und drehte am Einstellrad. Wortfetzen und Morsezeichen zwitscherten durch den Apparat.
    Auf der eingestellten Frequenz war Funkstille. Wir durchsuchten weiter sämtliche Unterlagen, die Cortland bei seinem hastigen Aufbruch nicht mehr hatte vernichten können.
    »Das scheint das Rufzeichen zu sein«, sagte Phil und schob mir einen Zettel zu.
    Ich hatte mir zusätzlich einen Kopfhörer umgestülpt und schaltete Kanal 1 auf Senden. Viermal gab ich das Rufzeichen durch, dann lauschten wir gespannt auf Antwort.
    Schwach kamen nach zwei Minuten Zeichen zurück.
    »Glück gehabt«, knurrte ich, »das ist offenbar das Einheitszeichen der Brüder. Sie werden glauben, ihr Zielort peilt sie an.«
    »Zielort ist Miami Beach«, sagte Phil und legte eine Landkarte vor. »Der Flugplatz ist allerdings nicht eingezeichnet.«
    »Dann müssen wir die Maschine auf einen bestimmten Platz lotsen und dort ein Empfangskomitee aufstellen«, sagte ich hastig. »Captain, können Sie unsere Kollegen anrufen? Melden Sie sich bei Mr. High, New York Nr. LE 5 77 00. Er wird alles Weitere veranlassen. Sagen Sie, dass ich in Funkkontakt mit der Cessna bleibe und versuchen werde, sie zum Landen zu bewegen.«
    Phil rief unterdessen vom zweiten Telefon aus den Flugplatz Sandy Hook an, wo die Cessna mit Cortland und Ricardo gestartet war.
    Wir bekamen den Flugleiter an den Apparat.
    Phil ließ sich alle Auskünfte geben, die wir brauchen konnten. Dann notierte er die Angaben und schob mir den Zettel zu.
    »Sie haben Sprit für ungefähr 100 Meilen an Bord, aber kein Blindfunkgerät. Himmel bedeckt bis wolkig, scharfer Ostwind. Sie sind also auf Funkpeilung angewiesen.«
    »Das passt uns ganz gut in den Kram. Wir sollten nur wissen, wo.ihr Endziel ist, denn dort muss jemand am Gerät sitzen und ihnen Hilfestellung geben.«
    Die Cessna meldete sich wieder. Ich gab das Zeichen Verstanden durch.
    Cortland funkte uns den genauen Kurs durch und die Höhe. Dann bat er um die Angabe der Wetterlage am Zielort, ohne ihn zu nennen.
    Ich nutzte sofort die Chance aus. In gleichmäßigem Rhythmus klopfte ich auf die Morsetaste, dass ein aufziehender Orkan sich der Küste nähere, Windstärke 11 herrsche, Regenschauer und tief liegende Wolken den Flugbetrieb erschwerten.
    Eine Weile schien Cortland ratlos zu sein. Ich meldete mich wieder und schlug vor, statt Miami Beach Atlantic City anzusteuern.
    Wenn jetzt der Flughafen Miami stimmte, musste Cortland glauben, wir seien seine Kumpane, die ihn erwarteten. Wenn er sich nicht mehr meldete, konnte ich sicher sein, dass er uns erkannt hatte.
    ***
    Es waren spannungsgeladene Momente. Wir hofften nur, dass die Komplizen im Hintergrund von Miami die schwachen Funkzeichen noch
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