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0381 - Die schwebenden Leichen von Prag

0381 - Die schwebenden Leichen von Prag

Titel: 0381 - Die schwebenden Leichen von Prag
Autoren: Jason Dark
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Eigentlich brauchte sie das nicht. Was es zu sagen gab, hatte mir Petar Kopanek mitgeteilt.
    Ich wollte zum Bett gehen, als sich der Apparat zum zweitenmal meldete.
    Diesmal hob ich schneller ab, hörte einen scharfen Atemzug und die Stimme Wladimir Golenkows. »Endlich, Sinclair! Verdammt, mit wem haben Sie telefoniert?«
    »Woher wissen Sie das?«
    »Ich weiß es eben, und ich habe auch ihre Worte gehört. Sie wissen mehr, als Sie zugeben, Sinclair.«
    »Das stimmt.«
    »Wer war es also?«
    Ich lachte leise. »Wenn Sie alles gehört haben, brauchen Sie ja von mir nichts mehr zu erfahren.«
    »Hören Sie auf, Mann! Wir arbeiten zusammen. Denken Sie daran, wo Sie sind, John.«
    »Ja, wir arbeiten zusammen. Ich für meinen Teil habe nichts dagegen. Ich wehre mich nur gegen Typen wie Sie, Wladimir. Sie haben falsch gespielt und mich bespitzeln lassen…«
    »Zu Ihrer eigenen Sicherheit.«
    »Ach, das glauben Sie doch selbst nicht. Sie können doch denken und brauchen wirklich nicht auf die Versatzstücke ihrer Kommunistischen Ideologie zurückzugreifen.«
    »John, Sie sind undankbar!« hielt er mir vor.
    »Nein, ich ärgere mich nur, wenn der Partner mit verdeckten Karten spielt. Sie sind einfach nicht offen gewesen. Ich befinde mich im Hotel, zusammen mit drei Leichen…«
    »Das weiß ich. Deshalb will ich kommen!«
    Ich lachte leise. »Trotz der drei Toten?«
    »Natürlich.«
    »Seien Sie vorsichtig, Wladimir. Das hier ist erst der Anfang. Wenn Sie das Gespräch durch ihre versteckte Wanze mitangehört haben, wissen Sie sicherlich, daß mehr hinter der Sache steckt, als bisher zu erkennen ist. Denken Sie an den Vergleich mit dem Eisberg. Bisher haben wir erst die Spitze gesehen.«
    »Bis gleich.«
    Bevor ich noch etwas antworten konnte, hatte er aufgelegt, und ich stand da wie ein dummer Junge. Wütend schüttelte ich den Kopf, legte wieder auf und wandte mich den aktuellen Problemen zu.
    Die wichtigste Waffe für mich war nun einmal das Kreuz. Es durfte auf keinen Fall so bleiben, wie es jetzt war. Deshalb tat ich das, womit vielleicht selbst Lilith nicht rechnete.
    Ich sprach die Aktivierungsformel.
    »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
    Und ich hatte Glück!
    ***
    Es waren die Kräfte des Lichts, die der Erzengel, vom Propheten Hesekiel in alter Zeit konzentriert eingesetzt, die sich dem Bösen widersetzen und mit ihren blendenden Lichtexplosionen dafür sorgten, daß das Zeichen des Bösen siegte.
    Nur für einen kurzen Moment kämpften die beiden Magien gegeneinander, dann hatte ich, das heißt, mein Kreuz, die Oberhand gewonnen.
    Normal lag es vor mir.
    Kein L war mehr zu sehen, aber auch nicht die geheimnisvollen Zeichen auf der Kreuzmitte. Es sah so aus wie sonst, und ich konnte es wieder an mich nehmen, was ich gern tat.
    Kaum befand es sich in meiner Hand, als mit der auf dem Bett liegenden Leiche eine Veränderung vorging. Daß sie magisch beeinflußt war, hatte ich gewußt.
    Jetzt zahlte sie den Preis!
    Sie verging. Das Fleisch und die Haut trocknete aus. Jegliche Flüssigkeit entschwand, sie verdampfte regelrecht. Und die Gestalt, die einmal ein Mensch gewesen war, wurde ein bräunliches Skelett, umhüllt von einer Staubwolke.
    So einfach war es also, die Leiche zu zerstören. Jetzt hatte ich es nur noch mit zwei schwebenden Toten zu tun, und so etwas ließ sich aushalten.
    Ich steckte das Kreuz nicht weg, sondern hängte es mir offen vor die Brust.
    Eigentlich hatte ich einen großen Fehler gemacht. Ich hätte den zweiten Würfel mitnehmen sollen, aber der befand sich in London, wo mein Freund Suko auf ihn achtgab. Mit der Hilfe des Würfels hätte ich auch so manche dämonische Aktivität stoppen können.
    Noch zwei Leichen!
    Die Silberkugel hatte es nicht geschafft, sie aus dem Weg zu räumen, für das Kreuz stellten sich kein Problem dar, vor allen Dingen dann nicht, wenn sie sich ohne Schutz präsentierten, wobei dann keine Aura mehr vorhanden war.
    Wieder wurde ich gestört.
    Es war ein hartes Klopfen an der Tür, das meinen Vorsatz stoppte.
    »Kommen Sie rein, Wladimir«, rief ich, weil ich damit rechnete, den Russen gleich zu sehen.
    Wuchtig wurde die Tür aufgestoßen. Nicht durch Golenkow, er war es nicht, der da stand. Ein anderer hielt sich auf der Schwelle auf, flankiert von zwei schwebenden Leichen.
    Es war Petar Kopanek!
    ***
    Obwohl ich ihn persönlich noch nie gesehen hatte, mußte er dies einfach sein, denn wer kleidete sich schon so wie dieser unheimlich aussehende Mann?
    Er
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