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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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mit sich herumschleppen.«
    Die erste Runde ging also an Harvey und seine Leute. Sie stiegen zum ersten Stock hinauf. Mike wusste, was jetzt kommen würde. Droben wartete der erste Mann im Korbsessel auf sie. Diesmal lümmelte er sich nicht in dem bequemen Möbelstück, sondern erwartete sie am Treppenaufgang. Zwei Gorillas flankierten ihn.
    »Pfoten hoch«, kommandierte einer der Leibwächter in gemütlichem Plauderton.
    Aber schon hatte ihn Harvey unterlaufen und presste ihm den Lauf seiner Pistole gegen den Magen. Jas nahm sich den zweiten aufs Korn. Ehe sich die Drei versahen, waren sie an die Wand gepresst. Sidney Jones sammelte grinsend die Schusswaffen ein. Er kostete solche Augenblicke aus. Einen Menschen mit einer Schusswaffe zu bedrohen, war seine einzige Überlegenheit. Für sein Selbstbewusstsein genügte das vollkommen.
    »Wo ist Brown?«
    Gorilla Nummer eins deutete auf die Tapetentür.
    »Ich glaube nicht, dass ihr hier wieder lebend herauskommt!«
    »Du kommst mit«, entschied Harvey, der sich vor Wut jetzt selbst nicht mehr kannte. Mike stieß ihn in die Kabine.
    »Gib das Signal, Buddy!«, sagte er.
    Der Stiernackige drückte zweimal kurz auf einen verborgenen Klingelknopf. Der Boss gab seinen Leuten einen Wink. Zwei Pistolenkolben krachten auf ihre Köpfe nieder. Für einige Zeit waren sie sicherlich unfähig, gegen die Eindringlinge etwas zu unternehmen. Fünf Männer quetschten sich in die enge Kabine. Sie standen eng aneinandergepfercht, um überhaupt die Tür zuklappen zu kennen. Langsam setzte sich der Fahrstuhl nach unten in Bewegung.
    Plötzlich blieb er stecken.
    Harvey Seltzer drückte gegen die Tür, die Pistole schussbereit in der Hand. Aber die Tür gab nicht nach.
    »Wir sind noch nicht unten«, sagte Burnett drohend.
    »Wir sind zu viel hier drin«, sagte der Gorilla jämmerlich.
    Harvey fluchte laut, und Jas sagte gar nichts. Mike Burnett machte sich seine eigenen Gedanken. Er bereute, in diesen Kasten gestiegen zu sein. Nichts rührte sich, der Aufzug steckte fest als hätte man ihn mit Dreizollnägeln angeheftet. Die Luft wurde schlecht, sie verbrauchte sich sehr schnell in dem kleinen Raum. Mike drehte seine Kanone um und zerschlug die Glasfüllung der Tür. Sie konnten jetzt wieder atmen, aber die Nervosität stieg.
    »Das war Absicht«, stellte der Boss wütend fest.
    »Was denn sonst?«, höhnte Mike Burnett. Zehn Minuten saßen sie bereits in ihrem unfreiwilligen Gefängnis. Niemand rührte sich.
    »Wir müssen nach oben raus«, sagte Harvey. »Vielleicht können wir an den Seilen hochklettern. Ewig können wir nicht hier sitzen bleiben.« Die Decke war knapp über ihnen. Der Fahrstuhlkasten war primitiv gebaut. Er bestand aus einem Winkeleisenrahmen, an den man einfach Sperrholzplatten geschraubt hatte.
    Jas schlug ein paarmal mit der flachen Hand darauf und merkte bald, dass sich die Holzplatte über ihm lockerte.
    »Ich klettere rauf«, sagte er. »Die Platte krieg ich los.«
    Mike faltete die Hände im Schoß und presste sich an die Seitenwand. Die fahle Glühbirne an der Decke war die ganze Zeit über nicht erloschen, nicht einmal, als Jas gegen die Deckplatte getrommelt hatte.
    Auf einmal durchfuhr sie ein neuer Schreck. Aus einem Lautsprecher direkt neben ihnen gellte Gelächter. Sie pressten sich unwillkürlich enger zusammen, obwohl kaum noch Platz war. Die Stimme, die Burnett bereits kannte, sagte: »Bleibt hübsch in eurer Zelle, Jungs! Nur so passiert euch nichts. Ihr wolltet mit mir Geschäfte machen? Die Art von Geschäften kenne ich. Wer von euch seihen Kopf auch nur einen Zollbreit aus dem Kasten streckt, muss mit einer Kugel rechnen. Ihr habt mich wohl für einen riesengroßen Dummkopf gehalten, wie?«
    Jas hielt die Gelegenheit für günstig. Er trat in Mikes gefaltete Hände und schwang sich nach oben. Aber im gleichen Moment ließ er sich wieder fallen. Eine Kugel schwirrte haarscharf an seinem Kopf vorüber und schlug pfeifend in die Wand des Aufzugschachtes.
    Die Stimme aus dem Lautsprecher kicherte.
    »Ich habe euch gewarnt. Ihr habt keine Chance, außer der, euch schön still zu verhalten.«
    »Hast du mir heute das Angebot gemacht?«, fragte Harvey nach oben. Wieder kullerte das nervenzermürbende Gelächter.
    »Du beginnst vernünftig zu werden. Du sprichst von einem Angebot, und nicht von einer Erpressung. In deiner jetzigen Lage ist es tatsächlich ein Angebot. Ja, ich habe es dir gemacht, Seltzer.«
    »Ich bin damit einverstanden«, sagte der
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