Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
Vom Netzwerk:
gefragt und die Anweisung erteilt, uns sofort zurückzurufen, falls wir uns melden sollten.
    ***
    Zwei Stunden später standen wir vor unserem Chef.
    »Es tut mir leid«, sagte er, »dass ich Sie so zur Eile antreiben musste. Aber drüben in der Center Street sitzt bei der Stadtpolizei ein Mann, der der Erpressung verdächtigt wird. Fahren Sie mal hin und schauen Sie sich den Burschen an. Lieutenant Krott bearbeitet den Fall und hält alle Unterlagen für Sie bereit.«
    Wir fanden den Lieutenant in seinem Dienstzimmer.
    »Sie sind ein Glückspilz«, sagte ich ihm. »Sie können einen Fall abgeben und sich heute Abend beruhigt Ihrer Familie widmen.«
    »Ich habe keine Familie, Cotton. Und was das nach Hause gehen anbetrifft, wird es damit auch nichts. In der Rivington Street hat sich heute Morgen ein alter Mann aus dem Treppenhaus auf die Straße gestürzt.«
    »So traurig das sein mag«, sagte ich tröstend, »aber was haben Sie damit zu tun?«
    »Das dicke Ende kommt erst noch. Natürlich hielten wir es zuerst für Selbstmord. Bis wir seinen Sohn fanden…«
    »Ja?«, fragte ich, jetzt neugieriger geworden.
    »Beide trugen denselben Namen: David Limerick. Limerick junior lag auf dem Rücksitz eines gestohlenen Wagens und hatte ein Messer im Rücken. Der Wagen stand auf dem Parkplatz des General Post Office, und der Parkwächter rief uns vor einer Stunde an.«
    »Na ja«, sagte ich. »Die Dinge sind selten so verwickelt, wie sie ein Kriminalautor brauchen kann. Der Vater hatte mit dem Sohn eine Auseinandersetzung, brachte ihn um und stürzte sich anschließend aus dem Fenster.«
    »Natürlich reimte ich die Sache auch so zusammen, wenigstens zuerst«, antwortete Krott. »Aber Doc Brand ist der Meinung, der Sohn wäre nach dem Vater gestorben. Da sind mindestens fünf Stunden Unterschied, und das lässt die Sache in einem anderen Licht erscheinen.«
    Ich stieß einen leisen Pfiff aus. »Sie scheinen wirklich Arbeit zu bekommen, Lieutenant, aber ich nehme Ihnen ja schon wieder einen Fall ab. Liefern Sie den Erpresser mit einem Streifenwagen bei uns ab. Gute Nacht, Lieutenant!«
    Wir packten die Akten zusammen und fuhren zurück ins Headquarter.
    Eine halbe Stunde danach wurde der Erpresser uns vorgeführt. Er nannte sich Ben Murray, aber der alte Neville, der ihn auf dem Gang sah, nannte ihn Berthold Miller, und der alte Neville irrte sich nie. Es dauerte denn auch keine zwanzig Minuten, bis wir ihn einwandfrei identifiziert hatten. Als wir ihm seinen Criminal Record, seine Vorstrafenliste, verlasen, gab er endgültig auf. Wir hörten ihm eine Stunde zu, wie er sämtliche Einzelheiten auf ein Tonband diktierte und schickten ihn dann in seine Zelle.
    Es war jetzt acht Uhr, und wenn man bedenkt, dass wir um fünf Uhr Dienstschluss haben, kamen wir relativ früh heraus. Ich warf Phil seinen Hut zu, als das Telefon klingelte.
    »Hier ist der Telefondienst«, sagte ich mürrisch. »Agent Cotton ist bereits nach Hause gegangen und morgen zwischen elf und zwölf im Hotel Ambassador, Miami Beach, Florida, zu erreichen. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht!«
    »Lassen Sie die Faxen, Jerry«, sagte die Stimme Jean Simmons. »Lieutenant Krott von der Stadtpolizei möchte Sie sprechen.«
    Mir schwante Unheil, und als ich die triumphierende Stimme Krotts hörte, wurde meine Ahnung zur Gewissheit.
    »Der Wagen, in dem David Limerick junior aufgefunden wurde, wurde in New Haven im Staat Connecticut gestohlen, Cotton. Die Nummer war gefälscht, der Fall gehört dem FBI.«
    , »Warum konntet ihr Burschen mit dieser Entdeckung nicht bis morgen früh warten?«, schimpfte ich, aber Krott hatte schon aufgelegt.
    ***
    Die Wohnung war modern und bequem eingerichtet, und das gedämpfte Licht der indirekten Beleuchtung flutete durch den Raum.
    »Fein hast du’s hier«, sagte der Mann, den die anderen mit Eddie anredeten. In seiner Abwesenheit nannten sie ihn auch Plem-Plem-Eddie, aber das hörte er nicht gern, und sie unterließen es daher, diesen Namen in seiner Gegenwart zu gebrauchen. »Hat ‘ne Menge Geld gekostet, nicht?«
    Der Gastgeber zuckte geschmeichelt mit den Achseln. Er lächelte, während er die Schranktür öffnete, hinter der sich die gut gefüllte Hausbar verbarg.
    »Das ist nur der Anfang, Eddie. Wer genug Grütze im Hirn hat, wird bald über diese Armseligkeiten hinaus sein. Wir dürfen uns nur keine Panne erlauben«, sagte er drohend und schaute auf Eddie, dessen aufgequollenes Gesicht an einen Kinderbrei erinnerte.
    »Ich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher