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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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habe gute Arbeit geleistet, Boss«, krähte er.
    »Das hast du, Eddie. Ich habe die Zeitungen gelesen. Sie schreiben, es war ein Selbstmord.«
    Eddie kicherte vor sich hin wie einer, der es besser weiß. Der Boss warf ihm einen Geldschein zu. Eddie knüllte ihn rasch zusammen und schob ihn in die Tasche.
    »Für mich zu arbeiten hat sich noch immer gelohnt«, sagte der Boss. Er goss die Gläser voll, die ihm die Männer hinhielten, und sparte nicht mit dem Whisky. Er wusste, jeder Schluck würde sich bezahlt machen. Sie waren noch nicht betrunken, aber sie befanden sich in einem angenehmen Taumel. Sie fühlten sich als großartige Kerle und fingen an, sich wahre und erfundene Geschichten über ihre Heldentaten zu erzählen.
    Und dann brachte Louis, ein baumlanger Kanadier französischer Abstammung, das Gespräch auf den großen Coup, den der Boss ausgeklügelt hatte. In weniger als einer Woche würden sie irgendwo einen großen Haufen Geld auf den Spieltisch knallen. Der Boss zeigte ihnen die Flugkarten, die er vorsorglich gebucht hatte, aber er steckte sie wieder in seine Tasche zurück.
    »Eine halbe Stunde, nachdem wir geteilt haben, sitzt ihr in der Maschine«, verkündete er. Allerdings verschwieg er, dass er niemals ernstlich erwogen hatte, zu teilen.
    Im Flur schlug die Glocke an, doch die Pistolen verschwanden wieder unter den Achselhöhlen, als Mike Burnett im Türrahmen stand. Er schwenkte eine Zeitung und warf sie auf den Tisch.
    »Steht was Neues drin?«, fragte Eddie, der sich immer nur die Bilder ansah, weil er mit Buchstaben nichts anzufangen wusste.
    »Noch nicht«, sagte Mike düster. »Aber morgen früh könnt ihr’s lesen. Die Cops haben Dave Limerick gefunden - mit einem hübschen kleinen Messer garniert. Ich hab’s eben in German’s Snackbar aufgeschnappt.«
    Es dauerte zwei Minuten, ehe sie kapierten.
    »Verdammt, wem ist dieser Blödsinn eingefallen?«, knirschte der Boss.
    Eddie starrte auf den Teppich. Die ändern Männer sahen einander an. Ihre Blicke blieben an Eddie hängen. Der Boss ließ sein Glas fallen und ging langsam auf den Gangster zu. Zwei- oder dreimal schlug er ihn mit dem Handrücken ins Gesicht, aber Eddie hob seine Augen nicht vom Teppich.
    »Dave musste doch weg, nachdem er geredet hat. Warum versteht ihr das nicht?«
    »Du wirst nie etwas verstehen«, knurrte Mike Burnett. »Die Cops müssten dümmer als Hühner sein, wenn sie jetzt noch an den Selbstmord glauben würden.«
    Der Boss nahm sich ein neues Glas und sah Eddie bissig an.
    »Wo ist es passiert?«
    »In dem Dodge, den ich letzte Woche von Leman übernommen habe«, antwortete Eddie mit treuem Augenaufschlag.
    »Gute Nacht alle miteinander«, sagte Burnett. »Der Wagen stammt doch aus Connecticut? Sie werden zwei Stunden brauchen, um das herauszubekommen. Und dann ist es ein Fall für das FBI. Wie fühlt ihr euch jetzt?«
    Die Hochstimmung, die eben noch geherrscht hatte, wich aus den Gesichtern und machte einem bedrückten Schweigen Platz. Die Männer rückten von Eddie ab und starrten ihn feindselig an. Sie spürten die Gefahr, die dieser Bulle mit dem Gehirn einer Fliege für sie alle heraufbeschwor.
    »Eigentlich gibt es nur eine Lösung«, sagte Louis düster, und alle wussten, wie diese Lösung aussah. Wieder starrten sie auf Eddie, dessen Augen unruhig zu flackern begannen.
    »Halt deinen Mund«, sagte der Boss drohend. »Eddies Anteil wird um ein Drittel gekürzt. Und du wirst keinen Schnaufer mehr tun, ohne dass ich es dir sage. Das wirst du doch, Eddie, nicht wahr?«
    Burnett stippte ihn mit dem Finger an.
    »Sag uns, ob du kapiert hast, Teiggesicht!«
    Eddie nickte verwirrt, aber der Blick, den er auf Louis warf, war deutlich genug. Die beiden waren jetzt Todfeinde. Eddie wusste, dass ihn die anderen für einen ausgemachten Idioten hielten, aber er hatte es nie für möglich gehalten, dass einer von ihnen seinen Tod fordern würde, wenn er mitten unter ihnen stand. Und er nahm sich vor, seine kleine, private Rechnung mit Louis zu begleichen, sobald sich eine Gelegenheit dazu bieten würde.
    »Dreht mir jetzt bloß nicht durch«, meinte der Boss besorgt. »Vielleicht kommen die Cops nie darauf, wer es gewesen ist, und genau genommen hätten wir auf jeden Fall etwas gegen Dave unternehmen müssen. Nun hat sich Eddie wie ein Stümper benommen und, was noch schlimmer ist, er hat ohne meinen ausdrücklichen Befehl gehandelt.«
    Das Telefon schrillte. Louis ging hin und nahm den Hörer auf.
    »Es ist
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