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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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Angelegenheit…« Damit wollte der Ex-Anwalt zur Tür hinaus. Steve vertrat ihm den Weg.
    »Bleiben Sie bitte hier, Bleeker! Sie haben doch das Recht, bei der Durchsuchung anwesend zu sein. Warum haben Sie’s auf einmal so eilig?«
    Ich probierte die Schlüssel durch, die Bleeker mir ausgehändigt hatte. Einer von ihnen passte zu dem Stahlschrank, vor dem ich stand. Der schmale, gezackte Schlüssel drehte sich im Schloss. Auf Bleekers Stirn standen Schweißtropfen.
    »Nicht, Cotton, nicht!«, gellte plötzlich Bleekers Schrei. Ich kehrte mich nicht daran und zog an der Tür. Aber dann sah ich auch, warum Bleeker das Öffnen der Schränke auf jeden Fall verhindern wollte. Geistesgegenwärtig warf ich die Tür wieder zu.
    »Raus hier!«, brüllte ich und warf mich mit einem gewaltigen Satz gegen die Tür. Ich riss sie auf und prallte mit Phil zusammen. Wir fielen zu Boden. Über unsere Beine stolperte Steve und schlug ebenfalls der Länge nach hin. Ich versuchte verzweifelt, mich aus dem Wirrwarr von Armen und Beinen zu lösen, aber dann kam die Druckwelle. Ich hielt den Atem an.
    Es war nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Die Handgranate war in dem verschlossenen Stahlschrank explodiert. Und das hatte ihr zumindest die Splitterwirkung genommen. Der Explosionsdruck hatte die Tür hinter uns zugeworfen und damit auch einen Teil dazu beigetragen, uns mit dem Schrecken davonkommen zu lassen. Ich rappelte mich hoch und überzeugte mich erst einmal davon, dass meine Kollegen in Ordnung waren. Phil war schon wieder auf den Beinen und drückte die Tür auf. Sie hing nur mehr in den Angeln und schleifte auf dem Fußboden.
    Bleeker war nirgends zu sehen und das brachte mich endgültig wieder auf den Damm.
    Phil und ich stürzten nach unten, ohne uns um die Hausbewohner zu kümmern, die kreischend aus allen Türen rannten. Sollte Steve sich mit ihnen abplagen. Wir hatten Besseres zu tun. Bleeker konnte noch nicht weit sein.
    Aber vor der Haustür sahen wir uns verdutzt an. Der Ex-Anwalt hatte durch einen unglückseligen Zufall direkt vor der Tür ein Taxi erwischt und winkte uns jetzt beinahe vergnügt aus dem Fenster zu. Doch dann überholte eine Limousine das Yellow Cab.
    ***
    Harvey Seltzer verteilte die Rollen.
    »Um neun Uhr treffen wir uns an der Südostecke des Grand Central Park«, sagte er. »Bis dahin seid ihr euch selbst überlassen, aber denkt daran, dass keiner einen Fehler machen darf. Es liegt an jedem einzelnen von uns, ob wir morgen reiche Leute sind oder in der Todeszelle sitzen.«
    Alwin und Jas nickten. Jeder kannte seine Instruktionen. Der Boss hatte sie ihnen nicht nur einmal eingebläut. Aber sie wussten immer noch nicht, worum es in der kommenden Nacht ging. Sie wussten nur, dass sie beide auf die Sekunde pünktlich sein sollten. Der eine mit dem Lieferwagen, der andere mit dem Mercury, in dessen Kofferraum die Tommy-Guns, der Sprengstoff und die Handgranaten unter einer Wolldecke lagen.
    Seltzer und Mike stiegen in einen Dodge Lancer. Sie belauerten sich gegenseitig. Burnett staunte über den Aufwand, den der Boss getrieben hatte. Immer wieder stand ein Wagen bereit, sie aufzunehmen. Es waren zwar meist alte Schinken, aber auch die kosten Geld.
    »Was tust du da?«, fragte Burnett argwöhnisch, als der Boss auf den Parkplatz an der 47. Straße einbog.
    »Wir haben noch viel Zeit«, meinte Seltzer und hoffte, Eddie würde die nötige Geduld aufgebracht haben. Es war jetzt eine halbe Stunde über die ausgemachte Zeit. »Komm, wir wollen einen trinken. Ich weiß ein feines Lokal in der Nähe.«
    Es war heller Nachmittag. Das beruhigte Mike. Bei Dunkelheit wäre er nie so unvorsichtig gewesen. Aber er unterschätzte die Gefahr. Er öffnete die Wagentür und trat neben den Buick. Er drehte sich um und überschaute den Parkplatz. Nirgends war etwas Verdächtiges zu sehen.
    Eddie kauerte hinter einem Sunbeam. Er stand auf, legte das rechte Handgelenk auf das Wagendach und drückte ab. Auf dem Lauf seiner Waffe saß ein Schalldämpfer von ungewöhnlichen Ausmaßen. Das Geräusch des Schusses ging unter in dem Auspuff lärm eines Wagens, der gerade im Rückwärtsgang aus der Reihe der parkenden Wagen stieß. Harvey Seltzer stieg aus und ging um den Buick herum. Er bückte sich nieder und untersuchte mit affenartiger Geschwindigkeit die Taschen Burnetts.
    Als er in die Innentasche des Jacketts griff, fühlte er seine Hände klebrig werden. Blut! Er riss die Brieftasche heraus und stopfte sie in seine
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