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0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß

Titel: 0381 - Blutzoll für den Dollar-Boß
Autoren: Blutzoll für den Dollar-Boß
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Boss.
    »Ich glaube dir nicht«, sagte die Stimme. »Du wirst alles auf den Kopf stellen, um dich vor dem Zahlen zu drücken. Aber du wirst sehen, dass es dir nichts hilft. Du wirst zahlen!«
    Der Fahrstuhl setzte sich nach oben in Bewegung.
    Als sie ausstiegen, gellte ihnen noch einmal das irre Gelächter aus dem Lautsprecher nach. In dem Zimmer lagen die beiden Leibwächter. Der eine kam eben zu sich. Der Mann, den sie als Geisel mit sich nach unten genommen hatten, fasste ihn unter den Schultern und schleppte ihn zum Fenster hin.
    »Kommt!«, sagte Harvey. Er sparte sich seinen Kommentar für später auf. Die Niederlage war vollkommen und die Gefahr größer als je zuvor. Sie sollten ihr Leben aufs Spiel setzen und mindestens die Hälfte der zu erwartenden Beute an diesen Brown abgeben.
    »Keine Angst, Leute«, brüstete sich der Boss. »Dieser Brown wird mir noch vor die Kanone laufen, und dann…«
    »Aber du kennst ihn ja gar nicht«, ließ sich Jas hören.
    »Er wird mich kennenlernen, verlass dich darauf«, versprach Harvey. »Wenn er das Geld haben will, muss er mir ja gegenübertreten. Nicht einen Cent wird er bekommen.«
    Sie zwängten sich gerade in den Buick, als ein Mann auftauchte, den sie kannten. Er schwenkte seinen Spazierstock und schien ausgezeichneter Laune zu sein.
    »Hallo, Seltzer!«, sagte Bleeker. »Und Burnett ist auch mit von der Partie? Den jungen Mann hier kenne ich ja noch gar nicht. Hoffnungsvoller Nachwuchs, denke ich?«
    »Scher dich zum Teufel!«, knurrte Harvey ungehalten. Sidney legte den Gang ein.
    »Stopp!«, bellte Mike Burnett plötzlich. »Ich brenne darauf, mich mit Bleeker zu unterhalten!«
    ***
    Ich tippte dem Diener im Morgenmantel mit dem Zeigefinger gegen die Brust.
    »Haben Sie den Namen Keller schon mal gehört?«
    »Natürlich! Mr. Keller arbeitet doch für den Herrn.«
    »Und wo hält sich Mr. Bleeker zurzeit auf?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete er unsicher. »Vielleicht arbeitet er schon in seinem Büro.«
    Dass der Ex-Anwalt ein Büro unterhielt, war uns neu. Wir ließen uns die Adresse geben und zogen ab.
    Das Schloss zu Bleekers Büro war nicht schwer zu öffnen. Der Raum war leer, niemand hielt sich darin auf. Auf dem alten, zerschrammten Schreibtisch stand ein Diktiergerät. Phil schaltete es ein. Wir wurden Zeugen einer aufschlussreichen Unterhaltung, die Bleeker mit Keller führte. Es war darin von Karteikarten die Rede und von der Notwendigkeit, sich gegen einen zufälligen Einbruch zu schützen.
    »Was ist denn das?«, fragte Steve plötzlich erstaunt. Er zeigte auf eine Eierhandgranate, die unter dem Fensterbrett in einem Plastikbeutel hing. Die Abzugsschnur war mit einem Nagel im unteren Teil des Fensterrahmens verbunden.
    Auch das zweite Fenster war mit der gleichen Vorrichtung versehen. Phil löste vorsichtig die Knoten an den Nägeln und legte die Handgranaten auf den Tisch. Als ich das eine Fenster öffnete, sah ich auch, warum Bleeker eine solche Vorkehrung für nötig gehalten hatte: Zwischen den beiden Fenstern lag die Plattform der Feuerleiter.
    Plötzlich hörten wir eine Bewegung an der Tür. Jemand steckte einen Schlüssel ins Schloss und versuchte zu öffnen. Lautlos huschten wir hinter die Tür und zogen die 38er. Der Mann draußen wunderte sich wahrscheinlich, warum er nicht öffnen konnte. Er konnte es einfach deswegen nicht, weil schon offen war.
    In der Tür stand Bleeker höchstpersönlich. Als er mich sah, machte er auf dem Absatz kehrt und rannte den Korridor entlang. Nach ein paar Schritten hatte ich ihn eingeholt und packte ihn am Kragen.
    »Auf ein Wort, Mr. Bleeker«, sagte ich. »Wir würden uns gern mit Ihnen unterhalten. Am besten gehen wir dazu in Ihr Büro zurück.«
    »Ich weiß nicht, was Sie von mir wollen«, stammelte er.
    »Sie werden es gleich erfahren«, sagte ich. »Vorzustellen brauchen wir uns wohl nicht, wir kennen uns ja von früheren Gelegenheiten her. Was wir wollen, ist schnell gesagt: die Schlüssel für die drei Stahlschränke.«
    »Ich habe sie nicht bei mir«, sagte er.
    »Dann holen Sie sie her«, meinte ich. »Zwei meiner-Kollegen werden Sie begleiten.«
    Phil hob bereits den Telefonhörer ab.
    »Warten Sie einen Augenblick«, rief Bleeker. »Ich glaube, ich habe die Schlüssel gefunden. Sie stecken hier in meiner Hosentasche.«
    »Warum nicht gleich so«, meinte Phil und legte den Hörer wieder auf die Gabel.
    »Ich darf mich aber inzwischen empfehlen. Mr. Cotton. Eine dringende geschäftliche
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