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038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

038 - Die Wasserleiche im Rio Negro

Titel: 038 - Die Wasserleiche im Rio Negro
Autoren: Dämonenkiller
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werden.«
    »Wir müssen zu fliehen versuchen«, sagte Sacheen.
    »Das hat keinen Sinn«, schaltete sich eines der anderen Mädchen ein.
    Sacheen überlegte. Es war nicht ihre Art, sich kampflos zu ergeben, doch so sehr sie auch nachdachte, es gab keine Möglichkeit zur Flucht. Sie untersuchte die Hütte. Sie war zu stabil; und vor dem Eingang standen noch immer die Pygmäen und beobachteten sie aufmerksam.
    Mittags wurden ihnen eine Schüssel mit Maniokbrei und ein Krug Wasser hingestellt und einige Melonen dazugelegt.
    Die Indio-Mädchen hatten sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Doch Sacheen nicht. Sie war müde und versuchte zu schlafen, was ihr zu ihrer Überraschung auch gelang.
    Eines der Mädchen stieß sie an, und sie erwachte. Es war dunkel geworden. Sie stand auf und ging zum Eingang. Vor den Hütten brannten Feuer. Auf einem Rost lagen einige Fleischstücke. Tonschalen mit Maniokbrei machten unter den Pygmäen die Runde. Dazu tranken sie Maisbier.
    Lautes Trommeln war plötzlich zu hören. Der Schamane tanzte wie verrückt zwischen den Feuern hin und her und blieb dann vor der Hütte stehen, in der die Mädchen waren. Er trommelte mit beiden Händen auf seine Brust, und einige Pygmäen sprangen auf. Sie hielten Speere in den Fäusten. Ein paar traten in die Hütte und trieben die Mädchen heraus.
    Sacheen suchte noch immer nach einer Fluchtmöglichkeit. Sie ging langsam, doch Hiebe in ihren Rücken ließen sie rascher gehen.
    Alle Pygmäen waren nun aufgesprungen und veranstalteten einen ohrenbetäubenden Krach. Der Zug bewegte sich aus dem Dorf heraus. Einige der Männer hielten hochlodernde Fackeln in den Händen.
    Ein schmaler Weg führte durch den Urwald auf einen Hügel zu, der aus massivem Gestein bestand und völlig kahl war. Das Toben der Krieger wurde immer lauter. Vor dem Hügel blieben sie stehen. Der Schamane breitete die Arme aus, und alle waren plötzlich still. Er ging drei Schritte vorwärts und kniete nieder.
    Tancho drängte sich ängstlich an Sacheen, als der Schamane zu schreien begann.
    »Was sagt er?« fragte Sacheen leise.
    »Er fleht die mächtigen Götter an«, sagte Tancho fast unhörbar. »Sie sollen ihnen gnädig gesinnt sein.«
    Der Schamane verstummte, warf sich zu Boden und blieb mehr als eine Minute bewegungslos liegen. Von irgendwoher war ein lautes knarrendes Geräusch zu hören, dann ein unmenschliches Brüllen, das in eine Art Bellen überging. Es waren zwei Stimmen, die da aus dem Hügel dröhnten.
    Die Pygmäen trieben die Mädchen den Hügel hoch. Vor einer riesigen Höhle steckten sie ein halbes Dutzend Fackeln in den Boden. Einer sprang einen Schritt vor und schleuderte eine Fackel in die Höhle.
    Ein wütendes Brummen war zu hören, und der Pygmäe sprang erschreckt zurück.
    Schwere Schritte näherten sich. Undeutlich waren zwei riesige Gestalten zu sehen, die schwerfällig aus der Höhle kamen. Dann waren Einzelheiten zu erkennen, und Sacheen hielt den Atem an. Zwei furchterregende Gestalten traten vor die Höhle.

    Der Dämonenkiller und seine Männer blieben dicht beisammen. Es war dunkel geworden.
    »Ich höre Trommeln«, sagte Elliot Farmer.
    Sie blieben stehen. Alle vernahmen das leise Trommeln. Es kam aus südlicher Richtung.
    »Ich wette, das ist das Lager der Pygmäen«, sagte Daponde.
    »Folgt mir!« sagte der Dämonenkiller.
    Immer wieder knipste er für einen Augenblick seine Taschenlampe an. Sie kamen relativ rasch vorwärts. Das Trommeln wurde von Minute zu Minute lauter, und dann sahen sie einen schwachen Feuerschimmer. Vorsichtig schlichen sie näher. Nach einigen Minuten sahen sie das Dorf.
    »Sie sind gerade beim Essen«, stellte Farmer fest. »Was sollen wir tun? Es sind zu viele. Das müssen mindestens hundert sein. Gegen die haben wir keine Chance.«
    »Wir warten vorerst einmal ab«, sagte der Dämonenkiller.
    Sie mußten nicht lange warten, da sahen sie, wie die Mädchen aus der Hütte geholt und aus dem Dorf geführt wurden. Der Zug kam in etwa zweihundert Meter Entfernung vorbei und bewegte sich langsam auf den Hügel zu.
    Dorian und seine Leute folgten den Pygmäen in einem Abstand von hundert Metern. Als die Prozession vor der Höhle angelangt war, postierte Dorian seine Leute.
    »Jetzt ist es günstig«, zischte Pesce. »Die Gewehre auf Dauerfeuer, und wir mähen die ganzen Pygmäen über den Haufen.«
    »Das ist zu gefährlich«, sagte der Dämonenkiller. »Wir könnten die Mädchen dabei treffen. Keiner schießt, bevor ich nicht den
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