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0379 - In der Feuerfalle

0379 - In der Feuerfalle

Titel: 0379 - In der Feuerfalle
Autoren: Werner Kurt Giesa
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    »Vier«, sagte Uschi.
    Tendyke schüttelte den Kopf. »Zwei…«
    »Du wirst nicht verhindern können, daß wir hinter euch her fliegen«, sagte Uschi beharrlich. »Oder du müßtest uns hier fesseln. Wir haben schon ganz andere Abenteuer hinter uns gebracht. Außerdem werdet ihr wahrscheinlich Telepathen brauchen.«
    Monica nickte bekräftigend.
    »Also gut, vier Tickets, Scarth«, seufzte Tendyke. Er sah die beiden Mädchen an. »Ihr werdet euch allerdings etwas anziehen müssen. Die paradiesischen Tage sind damit wieder mal vorbei. Schon allein deshalb, weil es in England tierisch kühl sein dürfte.«
    Die beiden Mädchen sahen sich an.
    »Typisch Männer«, regte sich Monica auf. »Ihr habt vor der Arizona-Sache schon mal so bezeichnende Sprüche draufgehabt, beide! Das sieht glatt so aus, als würden wir nur und ständig nackt in der Weltgeschichte herumlaufen.«
    Jetzt waren es Zamorra und Tendyke, die sich ansahen und schmunzelten. »Sieht doch fast so aus…«
    Monica trat Zamorra, Uschi Tendyke vors Schienbein. »Typisch Männer«, wiederholte Monica. »Komm, Schwesterherz, wir sehen nach, wo die Wintermäntel sind.« Sie faßte Uschi bei der Hand und strebte mit ihr dem Haus zu. Die beiden Getretenen schauten den nackten Mädchen hinterdrein.
    »Frauen«, ächzte Tendyke. »Die soll nun einer verstehen. Wetten, daß sie gleich im Evakostüm wieder rauskommen? Bei dem Klima hier…«
    ***
    Als Nicole erwachte, sah sie Su Lings Gesicht über sich. Trotz der dämmerigen Beleuchtung erkannte sie es sofort. Sie sah die Erleichterung im Gesicht der Chinesin.
    »Endlich«, sagte Ling. »Willkommen im Reich der Lebenden. Ich dachte schon, sie würden dir auch heute wieder so eine Injektion geben müssen.«
    Nicole richtete sich auf. »Was für eine Injektion?« fragte sie bestürzt. Sie empfand ein leichtes Schwindelgefühl. Erinnerungen kamen… ihr Fluchtversuch… die Männer in Schwarz… die sengende Hitze der Wüste… ihr Zusammenbruch…
    »Was für Injektionen, Ling?«
    »Sie haben nur Andeutungen gemacht. Sehr gesprächig sind sie ja nicht. Es soll ein Stärkungsmittel sein. Sie wollten dich damit wieder auf die Beine bringen. Nährstoffe oder so etwas Ähnliches. Weißt du, daß du fast tot warst, als sie dich hierher brachten?«
    »Ich kann es mir vorstellen«, sagte Nicole. Zu ihrer Überraschung klang ihre Stimme nicht heiser, wie sie es eigentlich erwartet hatte. Sie hatte den Hitzeschock in der Wüste erstaunlich gut überstanden. Langsam richtete sie sich auf. Wieder kam das Schwindelgefühl, diesmal aber schon viel schwächer. Wenn diese Injektionen tatsächlich ein Stärkungsmittel waren, dann hatten sie prächtig gewirkt. Nun, die Dynastie kannte den Organismus der Menschen und die Mittel, auf die er ansprach, seit Tausenden von Jahren recht gut…
    »Du sagtest: Heute auch wieder«, erinnerte sich Nicole. »Wie viele Tage ging das schon so?«
    »Heute ist der dritte Tag«, sagte Ling. »Ich bin froh, daß du wieder wach bist.«
    Nicole war bestürzt. Drei Tage lang in der Gefangenschaft der Schwarzgekleideten! Was mochte in der Zwischenzeit alles passiert sein? War vielleicht Zamorra schon aufmerksam geworden und suchte nach Nicole? Aber wo sollte er sie suchen? Bei einer Entführung dieser Art versagte alle nachspürende Magie. Nicole zweifelte daran, daß Zamorra die Richtung finden würde, in welche die örtliche Versetzung erfolgt war - selbst wenn er die Stelle auf der Autobahn aufspürte, an der es passiert war.
    »Bin ich zwischendurch wachgewesen?«
    Die Chinesin schüttelte den Kopf. »Sie sagten, es wäre nicht gut, wenn du zwischendurch aufwachtest. Das würde den Genesungsprozeß in Frage stellen. Du lagst im Koma. Du würdest entweder aufwachen, wenn du okay wärst, oder weitere Injektionen bekommen müssen. In dem Stärkungsmittel sei auch eine Art… Schlafmittel gewesen.«
    »Na wunderbar«, murmelte die Französin sarkastisch. Sie reckte sich. Dann machte sie Kontrolle. Sie trug wieder ihre Bluse, von der sie wußte, daß sie sich diese zuletzt als Turban um den Kopf gewickelt hatte. Ihre Stiefel waren irgendwo draußen in der Wüste geblieben… sie ging auf Strümpfen, in einer Hose, die einst modisch geschnitten und lindgrün gewesen war, jetzt aber überall Risse und fadenscheinige Stellen zeigte. Sie hatte den Sturz aus dem sich auflösenden Auto nicht sonderlich gut überstanden.
    Nicole
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