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0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf

Titel: 0379 - 5000 Dollar für meinen Kopf
Autoren: 5000 Dollar für meinen Kopf
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die Geschichte ja nachprüfen, wenn Sie mir nicht glauben.« Die Mausaugen blinzelten mich treuherzig ah, »Jas hält mich kurz mit Bucks, und deswegen bin ich hier. Jas hat es nicht nötig, jemanden wegen zweihundert Dollar zu verpfeifen, schon gar nicht…«
    »… schon gar nicht…«, half ich nach, aber Borden behielt seine behände Zunge noch rechtzeitig im Zaum.
    »Der Bankhalter will Geld sehen«, meinte Phil, der die Situation erfasst hatte. »Wie viel soll’s denn sein, Borden?«
    »Jas hätten Sie zweihundert gezahlt.«
    »Sie sind nicht Jas, Sie sind nur sein Laufbursche«, stoppte ich seine Forderungen. »Fünfzig tun’s auch.«
    »Achtzig«, verlangte er.
    »Na schön, also achtzig. Zehn Anzahlung, wenn wir uns die Story angehört haben. Der Rest kommt auf ein Sperrkonto bei Bob Scratches. Wenn die Story gut war, kriegen Sie von mir das Schlüsselwort, mit dem Sie bei Bob kassieren können. Und jetzt will ich die Geschichte hören.«
    ***
    Ich ordnete mich in den Verkehrsstrom ein und fuhr um die Blocks Karussell. Wir hörten uns die Erzählung an, die uns Borden auftischte.
    »Glauben Sie, die Story ist ihr Geld wert«, meinte er, als er damit zu Ende gekommen war.
    Ich war skeptisch. Es klang unwahrscheinlich. Trotzdem gab ich Borden die zehn Dollar und ließ ihn aussteigen.
    »Es bleibt dabei«, sagte ich. »Wir hinterlegen siebzig Bucks bei Bob Scratcher. Ich werde ihm heute Abend sagen, ob er sie auszahlen darf, oder nicht.«
    Borden stiefelte davon.
    Wenn die Story stimmte, baute in dieser Stadt eine Intelligenzbestie eine Gang auf, die ihresgleichen noch nicht gesehen hatte.
    »Vielleicht sollten wir jetzt doch im Districtgebäude anläuten«, meinte Phil.
    Ich nahm den Fuß vom Gaspedal und hielt nach einer Telefonzelle Ausschau. Schließlich stoppte ich vor einem Drugstore. An der Theke verlangten wir einen Whisky pur. Eine kleine Erfrischung konnte nicht schaden.
    »Mutti sagt immer, Whisky ist Gift für Papi. Könnt ihr denn Gift trinken?« Belehrung und Frage stammten von einem kleinen Mädchen, das hingegeben an einem Lutschbonbon kaute und sehnsüchtig zu den Herrlichkeiten auf dem Ladentisch aufschaute.
    »Deine Mutti ist eine kluge Frau«, sagte ich und steckte der Kleinen einen Quarter in das klebrige Patschhändchen.
    In diesem Augenblick warnte mich das Aufblitzen in Phils Augen: Ich sah mich um.
    In der Tür stand ein Mann, in der Hand eine kleine Pistole. Über das Gesicht spannte sich eine Strumpfmaske, hinter der wilde Augen glitzerten.
    Ich beugte mich nieder und riss das Kind an mich. Mit einem Satz stand ich auf der anderen Seite der Theke und ließ die Kleine zu Boden gleiten. Der Storekeeper erstarrte zur Wachsmaske.
    Phil landete hinter dem Ständer mit Damenstrümpfen. Da, wo er eben noch gestanden hatte, fetzte eine Kugel ein gezacktes Loch in die Kaffeemaschine. In das Zusehen des entweichenden Dampfes hinein klirrten die Scherben einer Flasche aus dem Regal über mir.
    Die Kleine neben mir starrte mich an wie den Weihnachtsmann. Sie war verängstigt, aber sie hatte glücklicherweise nicht begriffen, um was es hier ging. Ich steckte ihr den Lutschbonbon wieder zwischen die Zähne und robbte auf das Ende des Ladentisches zu.
    Wieder bellte ein Schuss auf. Diesmal war es eine Waffe, die sich nach einem größeren Kaliber anhörte. Das musste Phil sein. Ich sprang auf und sah den Mann gerade noch verschwinden. Die Pistole lag jetzt auf den Stufen, die in den Drugstore führten. Phil hatte sie ihm aus der Hand geschossen.
    Zusammen liefen wir auf die Straße hinaus.
    Unser Gegner warf sich in einen himmelblauen Ford, der sofort anfuhr und Sekunden später auf die Geschwindigkeit einer Thor-Atlas-Rakete beschleunigte. Achselzuckend kehrten wir in den Drugstore zurück.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, stöhnte der Verkäufer. »So was gibt es doch nur im Film.«
    Hinter der Theke tauchte die Kleine auf. Ich gab dem Verkäufer einen blanken Dollar und verlangte erst einmal Eiscreme für das Mädchen. Je weniger sie von der Handlung mitbekam, desto besser. Das war kein Spiel für Kinder.
    »Sollten wir nicht lieber erst die Polizei anrufen?«, fragte der Mann hinter dem Ladentisch.
    »Okay, aber reichen Sie mir zuerst etwas Packpapier.«
    Verdutzt reichte er mir einen Streifen braunen Papiers, das er von einer Rolle abriss. Ich schob es unter die Pistole und wickelte sie darin ein.
    »Mutti sagt immer, Mr. Murke ist ein böser Mann«, ließ sich die Kleine wieder
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