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0378 - Masken-Terror

0378 - Masken-Terror

Titel: 0378 - Masken-Terror
Autoren: Jason Dark
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diesem Augenblick wieder an die geschossenen Fotos.
    Nie war dieser Harry Helmbrecht konturenscharf darauf zu sehen gewesen. Das mußte einen Grund gehabt haben. An den Apparaten hatte es nicht gelegen, die waren in Ordnung gewesen, also existierte dafür ein anderer Grund.
    Will hatte darüber sehr lange nachgedacht. Zu einem Ergebnis war er nicht gekommen, doch er besaß eine Vermutung, über die er mit seinen Kollegen nicht diskutiert hatte. Die hätten ihn unter Umständen ausgelacht oder zumindest verspottet.
    Harry Helmbrecht konnte ein Dämon sein!
    Aus Erfahrung wußte der Kommissar, daß es normalerweise unmöglich war, Dämonen oder dämonenartige Wesen auf ein Foto zu bannen. Das ging einfach nicht. Über die technischen Gründe hatte er sich nicht den Kopf zerbrochen. Der Kommissar ging davon aus, daß dieses Phänomen mit der Ausstrahlung zusammenhing, die jeder Dämon von sich gab.
    Er schlich an alten Fragmenten vorbei, die der Zeit widerstanden hatten. Reste der ehemaligen Mauer, die an eine Geschichte erinnerten, die längst vorbei war.
    Den Eingang gab es noch. Früher hatte die Burg sicherlich ein stolzes Portal besessen, davon war nichts mehr zu sehen.
    Der Eingang in die halbzerstörte Burg glich mehr einer Höhle.
    Wegen der niedrigen Decke mußte sich der Kommissar bücken, und er betrat ein regelrechtes Loch, in dem es muffig und feucht stank.
    Zu sehen war so gut wie nichts, doch Will hörte die Schritte des anderen.
    Irgendwo in der Finsternis vor ihm waren sie aufgeklungen, und sie klangen hallend, als hätte Harry Helmbrecht ein großes Gewölbebetreten. Will Mallmann hatte dieser Burg zusammen mit anderen Kollegen bereits einen Besuch abgestattet. Er versuchte sich zu erinnern, wo der Verfolgte sich unter Umständen aufhalten konnte.
    Wenn er weiterging, würde er in einen Saal gelangen, das stimmte schon. Möglicherweise hatten dort früher einmal die Ritter getafelt, in der heutigen Zeit war er leer, und durch die offenen Spitzbogenfenster pfiff der Wind.
    Die Augen des Kommissars hatten sich mittlerweile an die Lichtverhältnisse gewohnt. So finster, wie es den Anschein gehabt hatte, war es nicht. Allmählich schälten sich aus dem dunklen Grau die ersten Umrisse hervor.
    Es waren Nischen und Mauervorsprünge. Auch einige Fenster, wie Mallmann erkannte. Und weiter vorn, wo sich der andere eigentlich hätte aufhalten müssen.
    Doch Helmbrecht war nicht zu sehen.
    Will schlich weiter. Da er sich nicht traute, seine Taschenlampe einzuschalten, mußte er überaus vorsichtig sein. Er setzte die Schritte nur behutsam, tastete die Stellen, wo er hinging, zuvor genau ab, bevor er sich weiter bewegte.
    Plötzlich blieb er stehen. Will hatte etwas gehört, und es klang so wie das Murmeln einer Stimme.
    Helmbrecht sprach…
    Da Mallmann in den letzten beiden Stunden keine andere Person in die verfallene Burg hatte hineingehen sehen, mußte der andere einfach mit sich selbst reden. Und das tat er bestimmt nicht ohne einen triftigen Grund. Der Kommissar wurde immer gespannter.
    Selbst in der Dunkelheit nahm sein Gesicht einen lauernden Ausdruck an. Er gingauch nicht weiter. Ein Gefühl sagte ihm, erst einmal abzuwarten.
    So vergingen Minuten.
    Die Stimme blieb.
    Sie sprach flüsternde Worte. Manchmal lauter, dann wieder leiser und zischend. Auch vernahm der Kommissar in einigen Sprechpausen ein tiefes Stöhnen, als würde der andere unter einer seelischen Qual zu leiden haben.
    Will mußte näher heran.
    Trotz der Kühle spürte er den Schweiß auf der Stirn. Das innere Fieber peitschte ihn auf. Er wußte mit einemmal, daß er dicht vor der Lösung des Rätsels Helmbrecht stand. Dieser Mensch hatte diese alte Burg im Frankenwald nicht ohne Grund besucht.
    Der Kommissar hatte sich jetzt geduckt. Er atmete mit offenem Mund, um sich durch nichts zu verraten. Manchmal drang ihm auch alter Staub in die Nase. Das kitzelte fürchterlich, doch Mallmann schaffte es, den Niesreiz zu unterdrücken.
    Das Zischen überraschte ihn.
    Es hatte sich angehört, als wäre der Kopf eines Zündholzes über eine Reibfläche gezogen worden. In der Tat flackerte ein Licht auf.
    Man konnte es nicht als hell bezeichnen. Es war mehr ein Schatten licht, das geisterhaft über den Boden huschte und sich in unregelmäßigen Formen verlief, die Gestalt des anderen jedoch traf und auch ziemlich deutlich nachzeichnete.
    Will stand im Finstern. Starr schaute er auf den Rücken des hockenden Mannes. Er wartete ab, denn er wollte auf
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