Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0378 - Masken-Terror

0378 - Masken-Terror

Titel: 0378 - Masken-Terror
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
hörte.
    Sofort fuhr ich herum.
    Aus dem Staubsauger schlugen Blitze und Flammen. Das Mädchen war zurückgegangen, hatte beide Hände gegen ihr Gesicht gepreßt und war bleich geworden.
    Bevor ich einen Feuerlöscher fand und einsetzen konnte, waren die Flammen schon wieder erloschen. Stinkender Qualm zog träge durch den Flur.
    Neben dem Gerät blieb ich stehen und schüttelte den Kopf. »War es nicht in Ordnung?« fragte ich das Zimmermädchen.
    »Doch, Sir. Es war okay.«
    »Und trotzdem flog es fast in die Luft.«
    »Ja…«
    Ich kniete mich und schaute mir den Sauger an. Nun, ich bin kein Elektriker, und in dem Wirrwarr aus verschmortem Kunststoff fand ich mich erst recht nicht zurecht. Der Qualm drehte mir bei der Arbeit noch den Magen um.
    Ich hob die Schultern und kam gleichzeitig wieder hoch. »Da weiß ich mir auch keinen Rat.«
    »Hätte ich sterben können?« fragte das Mädchen.
    »Kaum«, beruhigte ich sie.
    Sie schüttelte sich. »Es ist so furchtbar. Ich habe Angst.«
    »Wovor?«
    »Es stimmt etwas nicht. Ich fühle es, ehrlich. Ich kann mir nicht helfen, aber es hängt über uns wie eine große Bedrohung, eine unsichtbare, dunkle Wolke…«
    »Wieso?«
    »Das kann ich nicht sagen…«
    »Meinen Sie vielleicht Eddy damit?«
    Sie schaute erst zu Boden, bevor sie ruckartig den Kopf in die Höhe hob und mich anblickte. »Wie kommen Sie auf Eddy?«
    »Nur so.« Wie fröstelnd zog sie die Schultern hoch. Das Mädchen besaß ein kleines Puppengesicht, war ziemlich rundlich und reichte mir nicht einmal bis zur Schulter. »Er ist manchmal komisch.«
    »Stellt er Ihnen nach?«
    »Nein, nein, aber er ist so komisch.«
    Damit konnte ich nichts anfangen. Ich wollte Genaueres wissen, doch sie antwortete nicht, entschuldigte sich nur und zog die Reste des Saugers hinter sich her.
    Nachdenklich blickte ich auf ihren Rücken. Dieses alte, aber luxuriöse Hotel in Brighton schien tatsächlich einige Geheimnisse zu bergen, von denen ich bisher nur einen Zipfel in den Händen hielt.
    Aus Spaß wohnte ich nicht hier. Von Myxin hatte ich einen Tip bekommen, mich um einen gewissen Eddy zu kümmern. Der kleine Magier und seine Partnerin Kara hatten in der letzten Zeit eine nahezu hektische Aktivität entwickelt, ohne mich direkt daran zu beteiligen. Erst seit dem vergangenen Tag wohnte ich hier und wollte mich um einen Mann namens Eddy kümmern. Er war die Schlüsselfigur.
    Suko hatte ich nicht mitgenommen. Er hielt in London die Stellung. Auch auf Anraten des Magiers hin. Dafür wohnten die beiden Conollys mit mir unter einem Dach. Sheila war allerdings vor zwei Stunden wieder gefahren. Sie hatte schließlich einen schulpflichtigen Sohn, um den sie sich kümmern mußte, und ihre Mutterpflichten vernachlässigte sie nicht, da konnte kommen, was wollte.
    Ihr Mann war geblieben, denn Bill wollte noch seine goldene Pistole von Myxin zurückbekommen, die dieser sich »ausgeliehen« hatte. Dies beinhaltete, daß auch die beiden in diesem alten, großen Kasten bald erscheinen würden.
    Wann das war, wußten wir nicht, jedenfalls wohnten wir hier, um den Ober Eddy unter Kontrolle halten zu können.
    Daß er ein wenig seltsam war, hatte ich ja erlebt, und ich war gespannt darauf, wie sich die Sache noch entwickeln würde. Die Spur war gelegt, der Verdacht vorhanden, jetzt mußte die andere Seite kommen. Eddy würde sicherlich ahnen oder wissen, daß in diesem Kasten jemand wohnte, der sich um ihn kümmern wollte.
    Es war Dinnerzeit, und ich hatte mich mit Bill in der geräumigen Bar verabredet.
    Zu Fuß ging ich nach unten. In diesem Hotel verzichtete ich auf den Fahrstuhl. Man mußte den Weg einfach genießen, die breiten Treppen, die Teppiche, die Bilder an den Wänden, das weiß lackierte Holz, die großen Scheiben, die einen Blick auf das Meer gestatteten. So kam man sich als normaler Gast vor wie jemand, der aus der modernen Gegenwart in die Belle Epoque zurückgefallen war, eine Zeit, über die noch viel geredet und geschrieben wurde.
    Die Gäste waren dementsprechend. Wer hier wohnte, gehörte zum älteren Geldadel. Manchmal wirkte es grotesk, wie sich die Menschen benahmen, wie sie geschminkt waren und, jedenfalls die Ladies, mit aller Macht ihr wahres Alter durch Schminke und Rouge zu vertuschen suchten.
    Manche sahen dabei aus wie Zombies.
    Ich erreichte die Bar. Eine hohe Tür wurde mir aufgehalten. Der junge Page stellte ein unbewegtes Gesicht zur Schau, dennoch hatte ich das Gefühl, als könnte er sich ein Grinsen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher