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0378 - Masken-Terror

0378 - Masken-Terror

Titel: 0378 - Masken-Terror
Autoren: Jason Dark
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keinen Fall zu früh entdeckt werden.
    In seinem Kopf formulierten sich allmählich die Gedanken. Was der andere da tat, erinnerte an etwas Verbotenes, an ein magisches Ritual…
    Das Feuer brannte auf dem Boden. Zwar flackerten die Flammen, aber sie breiteten sich nicht aus, sondern blieben in einem Kreis, der sich vor der hockenden Gestalt gebildet hatte.
    Noch saß sie regungslos, bis zu dem Moment, als sie sich vorbeugte und ihr Gesicht den Flammen zurückte.
    Will Mallmann erschrak. Er wollte hin, den Mann zurückreißen und ihn aus dem Feuer holen, doch eine innere Stimme sagte ihm, daß Harry Helmbrecht so etwas nicht ohne Grund tat.
    Also wartete Will.
    Helmbrecht hatte sein Gesicht in das Feuer gedrückt. Zu beiden Seiten schlugen die grünlichen Zungen hoch und vereinigten sich über dem Kopf des Mannes zu einer Glocke. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte er Feuer fangen müssen. Da dies nicht eintrat, wußte der Kommissar mit endgültiger Bestimmtheit, daß er es bei Harry Helmbrecht nicht mit einem normalen Menschen zu tun hatte.
    War er ein Dämon? Es fiel Will Mallmann sehr schwer. Er wartete auch weiterhin ab und hoffte darauf, daß irgend etwas passierte. Die Flammen mußten eine magische Bedeutung haben, der andere hatte das Feuer schließlich nicht umsonst angezündet.
    So war es auch.
    Langsam richtete er sich auf. Er blieb noch auf den Knien, bewegte den ausgestreckten Körper leicht schwankend von einer Seite auf die andere, um das Gleichgewicht zu finden.
    Dann stand er mit einem Ruck auf.
    Das geschah sehr schnell. Will Mallmann erschrak, als der Mann plötzlich auf den Beinen stand, für einen Moment so blieb und sich dann auf der Stelle drehte.
    Er starrte den Kommissar an.
    Und dieser ihn.
    Beide waren sie erstaunt.
    Will Mallmann noch mehr als Helmbrecht, denn dieser besaß kein Gesicht mehr. Statt dessen war aus dem vorderen Teil des Gesichts eine schreckliche silberfarbene Maske geworden…
    ***
    Erst grinste er mich spöttisch an, dann leckte er über seine Lippen, und anschließend nahm sein Gesicht einen lauernden Ausdruck an.
    »Was wollen Sie in meinem Zimmer, Mister?«
    »Mit Ihnen reden.«
    »Nein.«
    »Es wäre aber besser für Sie!«
    Er sagte nichts, ging zum Bett, hob die schwarze Jacke hoch, die dort lag, und streifte sie über. »Wieso wäre es besser für mich, mit Ihnen zu sprechen?«
    »Ich könnte Ihnen vielleicht helfen.«
    Er lachte. »Sie mir? Nein, uns trennen in diesem Hotel Welten. Sie sind Gast, Mister, ich bin Oberkellner. Ich habe höflich zu den Gästen zu sein, auch zuvorkommend, soll Ihnen Wünsche von den Augen ablesen, aber es steht nichts davon geschrieben, daß ich mit Ihnen in einen privaten Kontakt treten darf. Im Gegenteil, das ist uns sogar verboten, wenn Sie verstehen.«
    »Ich verstehe.«
    »Dann muß ich Sie bitten, mein Zimmer zu verlassen. Mich erwartet das Dinner, die Gäste wollen zufriedengestellt werden, deshalb wohnen sie auch in diesem Hotel.«
    »Wir werden noch reden«, versprach ich ihm.
    »Meinen Sie?«
    »Klar.«
    »Mal sehen.« Er blieb stehen und deutete auf die Zimmertür. Ein höflicher Mensch war der Ober sicherlich, er sah auch gut aus mit seinem dunklen, leicht welligen Haar und der künstlichen Sonnenbräune. Mitte Zwanzig war er und der Typ, auf den die Gäste flogen.
    Mit vollem Namen hieß er Edwin Crockett, wurde von den Gästen zumeist Eddy gerufen.
    Auch ich wohnte seit zwei Tagen in dem eleganten Schuppen und sagte ebenfalls nur Eddy zu ihm.
    »Dann bis später, Eddy.«
    Er verneigte sich sogar. Mir kam diese Geste spöttisch vor. »Natürlich, Sir, wir sehen uns noch.«
    Damit war ich entlassen und auch mit meinem Frust und meiner großen Wut allein.
    Hier waren die Vorzeichen verkehrt gesetzt worden. Ich kam mir als Gast vor wie ein dummer Junge, den man vor die Tür gesetzt hatte, und so etwas paßte mir überhaupt nicht. Zunächst einmal mußte ich stillhalten, denn ich besaß keine Beweise gegen Eddy, und ich wohnte praktisch nur aufgrund einer Vermutung in diesem Schuppen.
    Auf dem Gang zündete ich mir eine Zigarette an. Leichte Schritte ließen mich aufhorchen. Eines der Zimmermädchen kam. Die Kleine besaß die dunkle Haut einer Südeuropäerin, ihr Lächeln wirkte echt, und sie grüßte höflich. Einen Staubsauger zog sie hinter sich her.
    Das Gerät lief auf Rollen und war auf dem Teppich kaum zu hören.
    Ich schaute dem Mädchen nach, das heißt, ich wollte den Kopf drehen, als ich das zischende Geräusch
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