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0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

Titel: 0371 - Der Satan füttert sie mit Gift
Autoren: Der Satan füttert sie mit Gift
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enttäuscht. »Ich dachte, wir hätten einen richtigen Fall.«
    »Wardson, Sie bringen die Tabakschachtel mit den Ampullen, die in dem himmelblauen Karren gefunden wurde, ins Labor. Warten Sie, bis Sie das Ergebnis mitbringen können. Okay?«
    »Klar, Sergeant.«
    »Ach so, ja«, brummte O’Neil. »Lassen wir das förmliche Getue, was? Ich Jack. Und Sie?«
    »Auch Jack«, lachte Wardson.
    »Ein seltener Name«, grunzte O’Neil und verdrehte die Augen.
    ***
    »Na, wie ist es?« fragte Steve Dillaggio, als wir Berger in sein Zimmer zurückbrachten. »Hat sie ausgepackt?«
    »Dann wären wir nicht hier«, erwiderte Phil. »Sie bleibt bei der Behauptung, daß sie nicht wüßte, wie Steal zu erreichen sei. Sie kennt ihn, aber sie weiß nicht, wo er wohnt, ob er Telefon hat, wie sein richtiger Name ist.«
    »Glaubt ihr das?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Blicky Steal steht nicht im Telefonbuch«, erwiderte ich. »Und daß er vorsichtig ist, hat er bewiesen. Also könnte es durchaus sein, daß auch das Mädchen nichts von ihm weiß.«
    »Heitere Aussichten«, knurrte Steve. »Das ist ja, als ob wir hinter einem Phantom herrennen sollten.«
    »So kann man es nennen«, bemerkte Phil.
    Kurze Zeit später liefen wir durch den Regen auf meinen Jaguar zu. Während ich den Wagen startete, griff Phil zum Hörer des Sprechfunkgerätes.
    »Die Überwachungsabteilung bitte«, sagte er. »Hallo? Ja, hier ist Phil. Wie viele Kollegen sind auf die Campbell angesetzt? — Vier, so… — Nein, das mag vorläufig genug sein. Aber bereitet euch darauf vor, daß die Bewachung verstärkt werden muß. Wir waren bei ihr und haben nach Steal gefragt. Sie ist also jetzt gewarnt«
    Er legte den Hörer zurück. Nachdenklich wandte er sich mir zu.
    »Was meinst du, Jerry, sollten wir das Mädchen in einen Wagen packen und mitnehmen zum Districtsgebäude, damit sie unser ›Familienalbum‹ durchblättert?«
    Ich ließ mir den Vorschlag durch den Kopf gehen. Dann zuckte ich die Achseln.
    »Ich weiß nicht, Phil. Ich verspreche mir nichts davon Erstens ist durch nichts bewiesen, daß dieser Steal jemals im Staat New York straffällig wurde, daß also überhaupt sein Bild in unserer Kartei enthalten ist Zweitens bezweifle ich noch immer, ob das Mädchen uns helfen würde Du hast ihre Wohnung gesehen, die Kleider, den Schmuck Das alles hat Blicky Steal doch sicher bezahlt Das ist das, was für die Campbell zählt! Geld, Schmuck, Kleider Und dann sollte sie ihren Goldesel schlachten?«
    Phil seufzte.
    »Wahrscheinlich hast du recht. Was unternehmen wir jetzt?«
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach zehn
    »Wenn es schon eine ruhige Zeit ist, sollten wir sie für eine kleine Stärkung ausnützen«, schlug ich vor.
    »Gute Idee«, stimmte Phil zu. »Da vorn ist ein Drugstore Ein paar heiße Würstchen mit einem Becher Kaffee könnte ich vertragen.«
    Wir liefen durch den Regen, klatschten uns das Wasser aus der Hutkrempe und suchten uns einen Ecktisch Während wir etwas aßen, verhielten wir uns schweigsam. Erst als die Zigaretten brannten und der pechschwarze Kaffee vor uns stand, sprachen wir leise über unsere Arbeit. Berger hatte eine vage Beschreibung der beiden Männer geliefert, von denen er so grausam gefoltert worden war. Die Beschreibung wurde im Archiv ausgewertet, und Berger wurden Fotos vorgelegt von vorbestraften Männern aus dem Bundesstaat New York, auf die seine Beschreibung annähernd zutreffen konnte.
    Berger hatte bei jedem Bild nur den Kopf geschüttelt. Inzwischen war der Text der Beschreibungen per Fernschreiben nach Washington an die Zentrale weitergeleitet worden, eine Antwort stand noch aus.
    »Warten«, brummte Phil. »Das geht mir an die Nerven.«
    Ich dachte an die zwei Kollegen, die wir in den Nähe des College postiert hatten, damit sie nach verdächtigen Personen Ausschau hielten. Auch sie mußten warten.
    »Man müßte eine neue Spur auffinden, oder selbst anlegen«. murmelte ich und nippte an dem glutheißen Kaffee.
    Phil hob interessiert den Kopf.
    »Wie stellst du dir das vor?«
    Ich drückte die Zigarette aus.
    »Komm«, sagte ich nur.
    Er folgte wortlos Wie üblich, hatten wir bezahlt, als serviert wurde, so daß wir ohne Aufenthalt das kleine Lokal verlassen konnten. Vor dem Eingang blieben wir einen Augenblick stehen. Die Spitzen der höchsten Wolkenkratzer verdienten heute ihren Namen im wörtlichsten Sinne, denn sie waien nicht mehr zu sehen, sie verschwanden in den dunklen Wolken, die tief über der
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