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0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

0371 - Der Satan füttert sie mit Gift

Titel: 0371 - Der Satan füttert sie mit Gift
Autoren: Der Satan füttert sie mit Gift
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er. »Eine Witwe. Sie machte sich Sorgen um ihre siebzehnjährige Tochter, die ein College besucht. Seit ein paar Wochen lacht das Mädchen nicht mehr so oft wie früher, sie ist zerfahren, weint häufig, kommt in der Schule nicht mehr recht mit — unglücklich verliebt, dachte die Mutter zunächst. Aber eines Morgens sieht sie zufällig, wie sich das Mädchen eine Injektionsnadel ins Bein sticht. Das Bein ist bereits völlig zerstochen.«
    Berger machte einen Augenblick Pause.
    Er senkte den Kopf, starrte zu Boden und fuhr fort:
    »Die Mutter überlegte lange, was sie tun sollte und kam schließlich zu mir. Morphium, sagte ich mir, alles spricht für Morphium Natürlich hätte ich zur Rauschgift-Sonderabteilung der Stadtpolizei oder zum FBI gehen sollen, aber noch hatten wir ja keinen Beweis, daß das Mädchen wirklich rauschgiftsüchtig war Es gelang mir, die Spur von zwei Männern zu finden, die mir verdächtig erschienen und reichlich oft in der Nähe des College herumliefen. Ich beschloß, diesen Männern nachzuspüren Sie lockten mich bis fast ans andere Ende von Long Island, und an einer einsamen Stelle legten sie sich in einen Hinterhalt. Sie schlugen mich nieder, fesselten mich und durchwühlten meine Taschen. Selbstverständlich fanden sie auch meine Lizenz als Privatdetektiv. Jetzt wurden sie ungemütlich. Sie wollten wissen, wer mich beauftragt hätte, hinter ihnen herzuspionieren. Natürlich sagte ich es nicht.«
    Bergers Stimme war so leise, daß sich sogar Dorris Campbell vorbeugte, um ihn verstehen zu können.
    Tonlos fuhr der gezeichnete Mann fort:
    »Sie sagten, sie arbeiteten für Blicky Steal. Damit wollten sie mich einschüchtern Aber ich blieb dickfällig. Sie schlugen eine Weile auf mir herum, bis mir das Blut aus Mund und Nase lief. Aber ich sagte den Namen meiner Klientin nicht. Da machten sie ein Feuer und zogen mir die Schuhe aus…«
    Es war unheimlich still im Zimmer. Niemand wagte zu atmen.
    In einer Ecke tickte leise eine Uhr.
    Hart und schneidend stieß Berger hervor:
    »Dann brüllte ich den Namen der Frau wohl zwanzigmal. Nur damit sie mir die Beine aus dem Feuer nahmen.«
    ***
    »Hören Sie, O’Neil«, sagte der Lieutenant, »trauen Sie sich zu, die Ermittlungsarbeiten in dieser mysteriösen Geschichte zu übernehmen? Ich weiß, Sie sind eigentlich ein Mann vom Streifendienst, aber bei diesem Wetter hagelt es Unfälle, und wir wissen nicht, wie wir sie alle bearbeiten sollen.«
    »Natürlich, Sir.«
    »Suchen Sie den Fahrer dieses himmelblauen Sportwagens und bringen Sie ihn mir. Ich möchte mir den Burschen ansehen, der so zäh ist wie eine Katze.«
    »Aye, aye, Sir«, rief der Sergeant, grüßte, machte kehrt und marschierte mit seinem energischen klingenden Gang zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um: »Gilt Ihre Anordnung nur für mich, Sir, oder auch für meinen Partner beim Streifendienst?«
    »Da wir keinen Wagen ’rausschicken können, in dem nur ein Mann sitzt, wäre Ihr Partner sowieso überzählig. Wenn Sie also Verwendung für ihn haben, nehmen Sie ihn.«
    O’Neil strahlte.
    »Danke, Sir.«
    »Wer ist das eigentlich?« wollte der Lieutenant wissen.
    »Wardson, Sir!«
    »Der Benjamin? Wie macht der sich eigentlich?«
    »Gut, Sir. Er hat noch den verrückten Eifer, den sie alle haben, wenn sie frisch von der Schule gekommen sind. Am liebsten würde er täglich mit zehn Gangstern vom Schlage eines Al Capone kämpfen.«
    »Das legt sich«, erwiderte Lieutenant Kensington schmunzelnd. »Wenn er das erste Mal in eine richtige Schießerei verwickelt wird, und die Angst dabei kennenlernt, wird er schon normal werden.«
    »Aber sicher, Sir«, sagte O’Neil überzeugt. »Haben Sie bestimmte Wünsche, wie ich den Fall angehen soll?« Kensington schüttelte den Kopf.
    »Tun Sie, was Sie für richtig halten, Sergeant. Sie sind doch ein alter Hase, da werden Sie es schon richtig machen.«
    Das wollen wir hoffen, dachte der Sergeant, nickte, grüßte noch einmal und verließ das Dienstzimmer seines Vorgesetzten. Als Wardson an ihm vorbei wollte, hielt der Sergeant ihn fest.
    »Gratuliere, Wardson«, sagte O’Neil scherzhaft. »Kaum vierzehn Tage bei der Polizei, und schon dürfen Sie Detektiv spielen!«
    Wardson wurde rot vor Eifer. »Großartig!« rief er. »Hinter wem sind wir her?«
    »Hinter dem Fahrer des himmelblauen Schrotthaufens droben an der Willis-Avenue-Brücke.«
    Die Begeisterung verschwand aus dem Gesicht des jungen Polizisten.
    »Weiter nichts?« brummte er
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