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0371 - Attentat auf die Sonne

Titel: 0371 - Attentat auf die Sonne
Autoren: Unbekannt
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ist, erledige ich das, während du die Akonen durch ein paar hübsche Sprünge in Aufregung versetzt. Sie warten ja nur darauf, wieder die Teleportimpulse auffangen zu können."
    „Warum kann ich das mit der Bombe nicht tun?"
    „Weil du viel zu zartbesaitet bist, mein Freund. Hinterher kannst du wieder wochenlang nicht schlafen, weil dich dein Gewissen quält. Nein, überlasse das nur mir. Ich habe weniger Skrupel als du."
    Und abermals konnte sich Gucky eine Erwiderung ersparen.
     
    *
     
    Man gab der Besatzung der Korvette eine Stunde Zeit, ihr Schiff zu verlassen. Der Kommandant der Freiwilligen war heilfroh, daß man ihnen diese Frist gewährte, wenn er den Grund auch nicht begriff.
    Er befahl dem Funker, Kontakt zur NEWPORT aufzunehmen. Zur Bestürzung der Terraner stellte es sich jedoch heraus, daß die über ihnen lagernde Eisschicht dick genug war, jeden Funkimpuls zu absorbieren. Damit blieben ihnen nur noch fünfzig Minuten, bis die Frist ablief, und es war kaum damit zu rechnen, daß Rhodan bereits jetzt schon in die Geschehnisse eingriff.
    „Also gut", entschied der Kommandant bitter. „Dann werden wir eben kämpfen. Auf keinen Fall bekommen die Akonen unser Schiff so, wie es jetzt aussieht. Vielleicht verzichten sie auch darauf, gewaltsam einzudringen, dann haben wir mehr Zeit - und. Rhodan kommt doch noch..."
    Das war ein schwacher Trost, und sie wußten es.
     
    *
     
    Harl Dephin deutete auf seine winzige Uhr am Handgelenk.
    „Ich glaube, du kannst mit deiner Vorstellung beginnen. Die MABALASA startet in genau vier Minuten. Ich werde den Deflektorschirm einschalten und mich auf den oberen Pol der Hülle setzen.
    Dort kann ich in aller Ruhe die Bombe befestigen. Und dann wenn das Schiff fliegt drücke ich auf den Knopf und bringe mich in Sicherheit. Wo treffen wir uns, falls die Kiste den Impulsstrom nicht überlebt?"
    Gucky stand sprungbereit.
    „Bei den Dolans", sagte er ruhig. „Du findest leicht hin. Ein paar Kilometer den Korridor entlang, dann links. Ich hole dich dort schon ein, keine Sorge..."
    Er teleportierte, und Harl Dephin war allein.
    Die völlig geräuschlos laufende Hubschraube brachte ihn hoch unter die Decke des Hangars, während der Deflektorschirm ihn für menschliche Augen unsichtbar machte. Gekonnt landete er auf der Hülle der MABALASA, ganz in der Nähe des Polgeschützes. Selbst wenn er die Deflektoranlage nicht eingeschaltet hätte, wäre es für die Besatzung des Schiffes nahezu unmöglich gewesen, ihn hier zu entdecken.
    Sorgfältig befestigte er die Bombe an der Schiffshülle. Als er dann mit Gewalt versuchte, sie wieder zu lösen, reichten seine Kräfte bei weitem nicht dazu aus. Geduldig blieb er neben dem tödlichen Metallei sitzen und wartete.
    Noch zwei Minuten, wenn alles nach Plan verlief.
    Unter sich verspürte er das leichte Vibrieren der Triebwerke. Nun konnte es nicht mehr lange dauern, und die MABALASA begann ihren Flug, der das Ende für die Erde und das ganze Solare Imperium bedeuten sollte. Harl Dephin bedauerte es ein wenig, daß man nun niemals die Gelegenheit erhalten würde, den sogenannten Spontan-Modifizierungs-Katalysator zu studieren, aber vielleicht war das auch ganz gut so. Das SMK-Gerät war eine so schreckliche Vernichtungswaffe, daß es sie eigentlich gar nicht geben durfte.
    Aber die Zweitkonditionierten besaßen sie dennoch.
    Noch sechzig Sekunden...
    Das Vibrieren wurde stärker und erfaßte die gesamte Außenhülle. Aus dem Ringwulst kam das donnernde Fauchen hervorbrechender Impulsströme.
    Aber noch immer zögerte Harl Dephin. Es war unvorstellbar, was geschehen konnte, falls der Startbefehl im letzten Augenblick zurückgenommen wurde - und er hatte die Bombe zeitgezündet.
    Langsam löste sich das Schiff mit den Teleskopstützen vom Boden. Über Harl Dephin begann sich die Eisdecke auseinanderzuschieben, ein immer breiter werdender Spalt entstand. Die Wände glitten nach unten, als die MABALASA in diesem Spalt nach oben stieg.
    Und dann raste sie mit lauter werdenden Triebwerken in den Himmel von Beynerth hinauf.
    Jetzt zögerte Harl Dephin nicht mehr. Er drückte den verhängnisvollen Knopf ein, richtete sich zu seiner vollen Größe auf und stieß sich seitwärts ab. Gleichzeitig schaltete er die Hubschraube auf vollste Leistung.
    Trotzdem wäre es beinahe schiefgegangen, denn er hatte die MABALASA unter- und sich selbst überschätzt. Der Sog riß ihn ein Stück mit, und um ein Haar wäre er in den Düsenstrom des Kreuzers
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