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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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genau das hatte der ERHABENE getan.
    Das Alpha-Symbol an seinem Overall trug er nur der Untertreibung wegen. Er hätte auch jedes beliebige andere tragen können. Das einzige wirkliche Zeichen seiner Macht war sein Dhyarra-Kristall dreizehnter Ordnung.
    Und in diesem hatte er gespeichert, was Vassagos Spiegel gezeigt hatte.
    Mit dem Machtkristall würde er auch ein Weltentor schaffen können, um jene Jenseitswelt zu finden.
    Der ERHABENE, der sich nach gewonnener und gespeicherter Erkenntnis wieder zurückgezogen hatte, machte sich bereit.
    ***
    Zamorra reagierte instinktiv.
    Der Helmträger auf seinem Steinthron hatte den Mordbefehl noch nicht ganz zu Ende gesprochen, als der Parapsychologe sich bereits nach vorn schnellte. Er glitt förmlich unter den zupackenden Händen der Ausgemergelten weg und griff an. Damit hatte der Helmträger wahrscheinlich zuletzt gerechnet. Zamorra griff nach Excalibur und entriß das Dhyarra-Schwert dem Herrscher dieser seltsamen Welt.
    Die Hände des Helmträgers zuckten vor und wollten Zamorras Hals ergreifen. Doch der Parapsychologe ließ sich zur Seite fallen und stieß das Schwert hoch.
    Zamorra ließ das Schwert weiter wirbeln. Einer der Ausgemergelten stürzte förmlich hinein. Zamorra sprang auf und wehrte die nachsetzenden Ausgemergelten mit schnellen, kreuzförmig geführten Hieben ab. Er wob ein Netz aus zuckendem Stahl um sich herum.
    Doch die Ausgemergelten fürchteten nicht Tod und nicht Verletzung.
    Sie warfen sich förmlich in die Klinge und drängten Zamorra immer weiter zurück. Obgleich er es liebend gern vermieden hätte, konnte er nicht anders – er mußte die klapperdürren Gestalten erschlagen, die trotz ihres skeletthaften Aussehens über gewaltige Körperkräfte verfügten. Allerdings war ihm auch der Gedanke daran kein Trost, daß sie selber keine Gewissensbisse kannten und bedenkenlos bereit waren, ihn zu ermorden.
    Einen nach dem anderen sah er zusammenbrechen und wunderte sich, daß kein Blut dabei floß. Besaßen sie keine Körperflüssigkeit mehr? Waren sie so ausgetrocknet, daß sie tatsächlich nur noch aus Zähnen, Krallen, Haut und Knochen bestanden?
    Für ein paar Sekunden bekam er Luft. Er hatte sich einen Weg freigekämpft.
    Er mußte nach oben, hinaus aus diesem Kessel. Zwar hatte er weder sein Amulett noch den Dhyarra-Kristall wieder an sich bringen können, aber er besaß immerhin das Schwert. Damit konnte er sich die Gegner wenigstens zeitweise vom Leibe halten, wie er entdeckt hatte.
    Wenngleich ihre Todesverachtung auch erschreckend war…
    Er hielt kurz inne und sah sich um. Der Helmträger gestikulierte wild.
    Er schrie Befehle.
    Zamorra wirbelte herum und stürzte auf eine der nach oben führenden steinernen Treppen zu. Dort tauchten jetzt ebenfalls Knochenmänner auf, teilweise mit Schwertern, doppelschneidigen Äxten und Streitkolben bewaffnet. Zamorra packte Excalibur mit beiden Händen und ließ das Schwert wirbeln. Die Klinge, die nicht von Menschenhand geschmiedet worden war, durchtrennte selbst das Metall der gegnerischen Waffen.
    Zamorra hätte es sich noch einfacher machen können und mit dem in dem Schwert eingearbeiteten Dhyarra-Kristall die ganze Höllenbrut hinwegfegen können – um den Preis seines Verstandes, vielleicht sogar seines Lebens.
    Aber diesen Preis wollte er nicht zahlen. Noch nicht!
    Aber je mehr ihm die furchtbare Bedrohung durch die ausgemergelten Krieger bewußt wurde, desto lauter wurde in ihm die lockende Stimme in seinem Unterbewußtsein, den Kristall einzusetzen und damit den anderen, aber auch sich selbst ein Ende zu machen.
    Aber noch war er nicht soweit.
    Er schlug sich den Weg frei, Galerie um Galerie. Sein Ziel war die freie Ebene. Dort sah er die einzige Chance, sich auf Dauer halten zu können.
    Er sah sich um.
    Die Toten standen wieder auf und folgten ihm.
    Zamorra stöhnte auf. Das waren keine lebenden Wesen. Das mußten Zombies sein. Untote, Wiedergänger.
    Tote kann man nicht töten. Er hatte keine Chance, wenn er sie mit dem Schwert erschlug. Sie waren ja schon tot. Sie regenerierten sich innerhalb kurzer Zeit wieder und setzten ihm erneut nach…
    Das enthob ihn auch seiner Gewissenskonflikte. Wenn er diese Kreaturen erschlug, tötete er sie nicht. Sie waren es ja längst.
    Aber diese Beruhigung half ihm nicht weiter. Die grenzenlose Gefahr wurde dadurch nicht geringer.
    Wieder schlug er zu, diesmal so, daß sie auf längere Zeit kampfunfähig waren, und hastete weiter. Zwischendurch dachte
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