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0370 - Gestrandet im Jenseits

0370 - Gestrandet im Jenseits

Titel: 0370 - Gestrandet im Jenseits
Autoren: Werner Kurt Giesa
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er einmal an Gryf. Ob der Freund noch lebte? Und wo mochte er eingesperrt sein?
    Oder hatte er sich längst befreit und nur noch keine Chance gehabt, auch Zamorra zu helfen?
    Der Parapsychologe verdrängte den Gedanken wieder. Wenn er nicht aufpaßte, gehörte er gleich selbst zu den Toten…
    Er erreichte die Hochebene und begann in das freie Gelände des Plateaus hinaus zu laufen…
    Und die Unheimlichen waren immer noch hinter ihm…
    ***
    Gryf stürzte nicht tief. Er sah den Boden der nächsten Galerie unter sich auftauchen und fing sich mit einer Überschlagrolle ab. Er landete direkt vor den Füßen zweier dieser knochigen Wesen.
    Ihre Schrecksekunde war fast noch kürzer als seine. Sie packten zu, als er sich wieder aufrichtete. Sie hielten ihn fest und schlugen zu. Gryf drehte sich ein wenig zur Seite. Die Schläge verfehlten ihn nur knapp.
    Er trat den Unheimlichen die Beine unter den Körpern weg. Sie stürzten, rissen ihn dabei mit sich, mußten ihn aber wieder loslassen.
    Er schlug einen Purzelbaum und brachte sich damit aus ihrer unmittelbaren Reichweite.
    Aber auch seine beiden Kontrahenten sprangen auf. Einer faßte nach dem Stiel einer langen Doppelaxt. Gryf konnte sich nicht entsinnen, sie schon vorher bei ihm bemerkt zu haben. Entweder hatte er die Waffe tatsächlich übersehen, oder es gab hier und überall deponierte Waffenlager…
    Wie dem auch sein mochte – die Bedrohung war akut.
    Die Doppelaxt pfiff heran. Gryf schaffte es gerade noch, sich fallen zu lassen. Die Waffe raste dicht über ihm vorbei. Er drehte sich, erwischte den Waffenträger mit einer Beinschere und brachte ihn zu Fall, zumal der Schwung der fehlgehenden Waffe ihn mitriß. Der Ausgemergelte taumelte gegen seinen Gefährten. Gryf schnellte hoch und entriß ihm die Waffe. Aus derselben Bewegung heraus schlug er zu. Einmal hin und einmal her.
    Seine beiden Gegner brachen zusammen.
    Unwillkürlich machte der Druide ein paar Schritte zurück. Er stemmte die Waffe auf den Boden und stützte sich auf den langen Schaft. Tief atmete er durch.
    Da glaubte er seinen Augen nicht zu trauen.
    Die Wunden, die die Axt geschlagen hatte, schlossen sich bereits wieder.
    Kein Tropfen Blut war zu sehen. Die Ausgedörrten erholten sich rasend schnell. Sie richteten sich schon wieder auf, um für den nächsten Kampf bereit zu sein!
    Gryf entsann sich des Burschen, den er eine Etage höher vor seinem Gefängnis niedergeschlagen hatte. War der nicht tot gewesen – und hatte Gryf dann zu Fall gebracht?
    Das waren keine lebenden Wesen!
    Gryf kam zum gleichen Schluß wie auch Zamorra. Er hatte es mit Untoten zu tun.
    Da waren sie schon wieder da.
    Und sie bekamen noch Verstärkung.
    Gryf stöhnte auf. Mit so vielen Gegnern zugleich konnte und wollte er es hier auf der relativ schmalen Galerie nicht aufnehmen.
    Er konzentrierte sich auf die Hochebene gegenüber, machte einen Sprung vorwärts und löste den zeitlosen Sprung aus.
    Wieder durchzuckte ihn ein stechender Schmerz, der vom Hinterkopf ausging und durch seine gesamten Nervenbahnen raste. Und plötzlich fand er sich mitten über dem Kessel frei in der Luft fallend wieder!
    Der Sprung hatte nicht geklappt! Er war zu kurz gewesen.
    Trotz der Schmerzen wiederholte der Druide ihn. Lieber vor Schmerz fast den Verstand verlieren, als in die Tiefe und in den Tod zu stürzen!
    Er schrie gellend.
    Aber diesmal kam er an.
    Er hatte festen Boden unter den Füßen, stürzte und krümmte sich auf unebenem, steinigem Boden zusammen. Er ließ die Doppelaxt dabei nicht los. Nur langsam ebbte der Schmerz ab. Gryf glaubte in hellen Flammen zu stehen, die nur langsam verloschen. Er keuchte.
    Seine Augen tränten wie Wasserfälle. Er konnte kaum etwas sehen.
    Aber er konnte fühlen. Jemand berührte seine Schulter.
    Er rollte sich instinktiv in die andere Richtung, sprang auf und holte mit der Axt zum Schlag aus, obgleich er mit seinen tränenden Augen kaum etwas sehen konnte und obgleich er vor Schwäche taumelte. Aber er wollte sein Leben so teuer wie nur eben möglich verkaufen.
    »He, langsam, Mann«, hörte er eine bekannte Stimme. »Du wirst doch wohl keinen Freund erschlagen wollen? Oder haben sie dich mal wieder geistig umgedreht?«
    »Zamorra!« keuchte der Druide erleichtert auf. Er stützte sich auf die langstielige Waffe. »Dem Silbermond sei Dank! Du lebst!«
    Er schüttelte sich, versuchte, gegen die Schwäche anzukämpfen.
    »Nicht anwachsen, Freund«, hörte er Zamorra sagen. »Sie kommen schon. Wir
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