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037 - Die Kamikaze-Monster

037 - Die Kamikaze-Monster

Titel: 037 - Die Kamikaze-Monster
Autoren: A.F.Morland
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irdischen Gütern nicht gerade reich gesegnet sind, bin ich gezwungen, mir etwas dazuzuverdienen.«
    »So ging’s mir auch«, sagte Lance Selby.
    Der junge Mann lächelte. »Dann darf ich hoffen, daß Sie mir die Tür nicht auf die Nase schlagen.«
    »Kommt darauf an, was Sie von mir wollen. An Büchern oder diversen Zeitschriften bin ich nicht interessiert.«
    »Keine Angst, Professor, ich will Ihnen nichts verkaufen. Wir führen einen Geschmackstest durch. Eine bekannte Süßwarenfirma, deren Namen ich heute nicht nennen werde, möchte ihr Angebot erweitern. Würden Sie mir bitte sagen, welcher der drei Ihnen am besten schmeckt?«
    Lance testete die drei Kaugummis und entschied sich für den roten. Der Student trug das Ergebnis in eine Liste ein.
    »Vielen Dank, das war’s dann schon«, sagte der junge Mann. »Die Firma wird sich für Ihre Mühe erkenntlich zeigen. Sobald das neue Produkt auf dem Markt ist, wird man Ihnen monatlich ein kleines Anerkennungspäckchen zuschicken, und das ein ganzes Jahr lang.«
    »Sehr spendabel«, sagte Lance Selby. »Alles Gute noch für Ihr Studium.«
    »Danke, Sir.«
    Und nun, eine halbe Stunde nach dem Geschmackstest, rebellierten die Zähne des Parapsychologen. War wirklich mit dem Kaugummi irgend etwas nicht in Ordnung?
    Lance hatte nicht einmal die Möglichkeit, die Firma anzurufen und sich zu beschweren, denn er kannte ihren Namen nicht. Der junge Mann war angewiesen, den Firmennamen zu verschweigen, damit die Testpersonen völlig unvoreingenommen entschieden.
    Der Parapsychologe schüttelte mit schmerzverzerrtem Gesicht den Kopf. Er konnte nicht einmal lokalisieren, welcher Zahn ihm wehtat.
    Es bohrte und pochte überall.
    »Ich halt’s nicht mehr aus!« stöhnte Lance Selby.
    Er holte Kugelschreiber und Papier, hinterließ für Oda eine kurze Nachricht und verließ dann sein Haus in der Chichester Road. Im Moment dachte er nicht an das Open-air-Konzert, auf das sich seine Freundin schon so sehr freute. Er dachte nur an Dr. Wissney, der ihm irgendwie helfen mußte.
    Er stieg in seinen Wagen und fuhr los, ein wenig unkonzentriert.
    Eigentlich hätte er in seinem Zustand lieber mit dem Taxi fahren oder zu Fuß gehen sollen.
    Glück im Unglück: Er fand zehn Schritte von Wim Wissneys Ordination entfernt eine Parkmöglichkeit, stieg aus, warf die Tür achtlos hinter sich zu und verschwand in einem alten, dreistöckigen Haus.
    Es gab zwar einen Fahrstuhl, aber der funktionierte schon seit Jahren nicht mehr. Da den Mietern eine Reparatur zu teuer war, ließ man das alte Museumsstück langsam vor sich hinrosten.
    Lance Selby lief die Treppen zur zweiten Etage hoch. Der Schmerz pochte sofort heftiger. Verdammt, am liebsten hätte er sich alle Zähne herausreißen lassen.
    Der Parapsychologe erreichte die dunkelbraun lackierte Tür, die in Dr. Wim Wissneys Ordination führte. Ein Zettel klebte daran. Lance las, was darauf stand:
    »Die Ordination ist vorübergehend geschlossen. Wenden Sie sich in dringenden Fällen an Dr. Clive Jordan…« Es folgte eine Adresse in der Nähe.
    »Auch das noch!« stöhnte Lance Selby. Er hätte vor Wut und Enttäuschung am liebsten mit der Faust gegen die Tür geschlagen.
    Seit vielen Jahren war er Dr. Wissneys Patient. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier… Es widerstrebte ihm, sich jetzt zu einem anderen Zahnarzt zu begeben. Zu einem Fremden. Zu einem Arzt, der vielleicht noch gar keine Erfahrung hatte. Ein Neuer …
    Aber der Schmerz ließ nicht locker und zwang ihn, Dr. Clive Jordans Praxis aufzusuchen. Wieder fuhr er mit dem Wagen, obwohl es nicht weit war.
    Dr. Clive Jordans Praxis befand sich im Erdgeschoß. Kein Treppensteigen. Wenigstens ein Lichtblick. Lance läutete. Ein bildschönes Mädchen öffnete die weiße Tür. Sie hatte unwahrscheinlich weiße, regelmäßige Zähne. Eine echte Reklame für einen Zahnarzt.
    »Ja, bitte, Sir.«
    »Ich habe entsetzliche Zahnschmerzen…«
    »Sind Sie ein Patient von Dr. Jordan?«
    »Nein, von Dr. Wissney, aber der hat seine Praxis vorübergehend geschlossen. Kann Dr. Jordan mir helfen?«
    »Ich werde sehen, was ich für Sie tun kann. Wie ist Ihr Name?«
    »Ich bin Professor Lance Selby.«
    »Professor?« fragte das Mädchen aufhorchend.
    »Parapsychologie.«
    »Oh, wie interessant. Hatten Sie schon mal mit Geistern oder Dämonen zu tun?«
    »Die Schmerzen, Schwester…«
    »Entschuldigen Sie«, sagte das brünette Mädchen und führte Lance Selby in ein leeres Wartezimmer. Kaum hatte sich der
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