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037 - Die Kamikaze-Monster

037 - Die Kamikaze-Monster

Titel: 037 - Die Kamikaze-Monster
Autoren: A.F.Morland
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einen schwarzen Kopf und ein mit Zähnen gespicktes Maul.«
    »Schwarze Magie?« fragte ich meinen Partner.
    »Ich weiß es nicht. Kann sein, daß er damit in Berührung kam. Ich lud die Fultons gestern zum Dinner ein. John Fulton sagte zu, mit der gesamten Familie zu kommen; erschienen ist er dann, aber nur mit seiner Frau und seiner Tochter. Sein Sohn wäre verhindert, sagte er – oder so etwas ähnliches. Da mir auffiel, wie unangenehm ihm das war, stellte ich keine weiteren Fragen.«
    »Sie wissen nicht, warum Charles nicht zum Dinner kam?«
    »Nein.«
    Ich fuhr mir mit den Fingern durchs Haar. »Irgend etwas stieß ihm gestern zu.«
    Tucker Peckinpah nickte. »Sie müssen herausfinden, was es war, Tony. Charles kam völlig verändert nach Hause. Sein Vater machte ihm eine Szene.« Ich erfuhr Details. »Und dann bohrte sich auf einmal dieses eklige Vieh durch seine Haut. Er packte seinen Vater, preßte ihn an sich… Ich mochte John Fulton sehr. Charles lernte ich kennen, als er zwölf war. Ich kam mir wie sein Onkel vor. Und nun liegen beide tot in diesem Zimmer …«
    Zum erstenmal vermißte ich meinen gestohlenen Ring, mit dem ich hätte testen können, ob schwarzmagische Kräfte im Spiel waren.
    Ich holte mein Silberfeuerzeug aus der Tasche. Es hatte zwei Funktionen. Erstens konnte man damit ganz gewöhnlich Zigaretten anzünden, zweitens aber ließ sich das Feuerzeug leicht in einen magischen Flammenwerfer verwandeln. Ich brauchte nur auf den entsprechenden Knopf zu drücken.
    Das tat ich. Eine armlange Feuerlohe schoß aus der kleinen Düse.
    Ich ließ die Flamme über die rote Verbindung zwischen den Körpern lecken. Wenn schwarze Magie sie geschaffen hatte, hätte etwas passieren müssen, doch es geschah nichts.
    Ich richtete mich langsam auf. »Dafür sind keine Höllenkräfte verantwortlich, Partner.«
    »Wodurch wurde der Junge zum Ungeheuer, Tony?«
    »Ich wollte, ich könnte Ihnen darauf antworten. Ich muß herauskriegen, wo er gestern war.«
    »Und ich muß mir noch etwas einfallen lassen, um das hier zu vertuschen«, sagte Peckinpah. »Was glauben Sie, wie sich die Medien auf diese Sensation stürzen würden. Die Fultons kennt man auf der ganzen Welt. Mary-Jane und ihre Tochter hätten keine ruhige Minute mehr. Die Reporter würden sie zu Tode hetzen. Das muß ich auf jeden Fall verhindern.«
    »Glauben Sie, ich kann mit Mrs. Fulton jetzt reden?«
    »Sie und ihre Tochter haben Tabletten von mir bekommen. Myrtle kam nach Hause, kurz nachdem es passierte. Der Schock ließ sie fast überschnappen. Mary-Jane tat das einzig Richtige: sie rief mich unverzüglich an.«
    Ich warf noch einen Blick auf die Leichen und verließ dann mit Tucker Peckinpah das Zimmer. Erst als die Tür geschlossen war, konnte ich wieder voll durchatmen.
    Dort drinnen hatte ich das Gefühl gehabt, ein dicker Eisenring würde um meine Brust liegen.
    Ich stelle Menschen, die vom Schicksal so schwer geschlagen wurden, nicht gern Fragen.
    Aber was dort oben passiert war, schrie nach Vergeltung. Wer immer dafür verantwortlich war – er mußte zur Rechenschaft gezogen werden. So etwas Entsetzliches durfte sich nicht wiederholen.
    Meiner Ansicht nach würde es dazu aber kommen, denn ich konnte mir nicht vorstellen, daß sich derjenige, der Charles Fulton dieses grauenvolle Ungeheuer – eingepflanzt? – hatte, nun zufriedengab.
    Er hatte etwas in der Hand, womit er Angst und Entsetzen verbreiten konnte, und ich war mir sicher, daß er von dieser Möglichkeit wieder Gebrauch machen würde.
    Vielleicht schon in diesem Augenblick.
    Wir stiegen langsam die Stufen hinunter. »Ich hasse solche Rätsel«, sagte ich zu meinem Partner. »Es ist mir lieber, wenn ich eine Gefahr – selbst wenn sie noch so groß ist – kenne.«
    »Wenn keine Höllenkräfte im Spiel sind, was hat Charles Fulton dann zum mordenden Monster gemacht, Tony?«
    Ich zuckte mit den Schultern. »Scheint so, als wäre der Junge nur zu diesem einen Zweck nach Hause gekommen… Um seinen Vater zu töten. Hatte John Fulton Feinde?«
    »Jeder Mensch, der so reich und so bekannt ist wie Fulton, hat Feinde und Neider.«
    »Sie auch?«
    »Natürlich ich auch, dagegen kann man nichts machen. Ich bemühe mich redlich, mit aller Welt in Frieden zu leben, aber ganz werde ich es wohl nie schaffen. Man schließt irgendein Geschäft ab, schlägt die Konkurrenz aus dem Feld, und schon wallt böses Blut hoch.«
    Eine Vision, die mich erschreckte, geisterte ganz plötzlich an meinen
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