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037 - Die Kamikaze-Monster

037 - Die Kamikaze-Monster

Titel: 037 - Die Kamikaze-Monster
Autoren: A.F.Morland
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Tony. Was ist mit Ihrer Stimme los?«
    »Was soll mit ihr los sein?«
    »Sie klingt so kratzig.«
    Ich sagte ihm warum. Er versprach mir, sich für mich zu verwenden. Das bedeutete zwar noch nicht, daß ich meinen wertvollen Ring automatisch zurückbekam, aber die Chancen erhöhten sich um ein Vielfaches.
    »Ihre Stimme klingt aber auch nicht wie sonst«, stellte ich fest.
    »Sie haben leider recht, Tony.«
    »Ist was passiert?«
    »Ja, etwas ganz Entsetzliches…«
    ***
    Das war die Vorgeschichte: Fulton Oil – das war ein Begriff. Die Ewings von Dallas waren nur Fiktion. Die Fultons gab es’ wirklich, und sie waren reicher als der TV-Clan. Eine angesehene, geachtete, einflußreiche Familie.
    Mit weitverzweigten, manchmal recht undurchsichtigen, aber seriösen Geschäftsverbindungen, die sich über den gesamten Globus erstreckten. Es war eigentlich ganz selbstverständlich, daß diese Leute auch mit Tucker Peckinpah zu tun hatten.
    An ihm, dem Mann mit dem besten Riecher für hohe Profite, führte so leicht kein Weg vorbei. Er hatte seine Finger überall drin.
    Es gab kaum ein multinationales Unternehmen, in dem nicht auch Peckinpahs Geld arbeitete und sich auf diese Weise hoch verzinste.
    Da es aber selbst bei so großen Finanzmagnaten Engpässe geben kann, hatte sich John Fulton zu einer Reise nach London entschlossen.
    Es gibt Probleme, die man nicht per Telex oder Telefon regeln kann, die einen persönlichen Kontakt erfordern, und wenn man eine so große Summe braucht, daß sie nur Tucker auftreiben kann, ist es angeraten, ihn zu Hause aufzusuchen.
    John Fulton nahm die Gelegenheit gleich zu einem Kurzurlaub wahr. Er kam nicht allein, sondern mit seiner attraktiven Frau Mary-Jane, seiner Tochter Myrtle und seinem Sohn Charles nach England.
    Als Tucker Peckinpah die Fultons – man hatte sich bezüglich eines großzügigen Darlehens geeinigt – zum Dinner einlud, versprach John Fulton, mit der gesamten Familie zu kommen.
    Er brachte dann aber nur Mary-Jane und Myrtle mit, und es war ihm unangenehm, seinen Sohn, den Tucker Peckinpah auch gern wiedergesehen hätte, entschuldigen zu müssen.
    Es wurde dennoch ein netter Abend.
    Charles kam die ganze Nacht nicht nach Hause, und auch am darauffolgenden Vormittag bekamen ihn seine Eltern nicht zu Gesicht.
    Sie hatten für die Zeit ihres Aufenthalts ein Haus in einer vornehmen Wohngegend gemietet, und John Fulton begann, sich allmählich Sorgen um seinen Sohn zu machen.
    »Vielleicht sollte ich die Polizei einschalten«, sagte Fulton mit Kummerfalten auf der Stirn.
    »Wenn die Reporter davon Wind bekommen, wirbeln sie eine Menge Staub auf«, sagte Mary-Jane. »Du mußt dir überlegen, ob du das willst.«
    »Du hast recht, Mary-Jane. Vielleicht sollte ich noch ein bißchen warten…«
    »Sprich doch mal mit Tucker Peckinpah. Vielleicht kann er helfen.«
    Fulton nickte. »In einer Stunde. Wenn Charles bis dahin nicht hier ist, rufe ich Peckinpah an.«
    Fünfundvierzig Minuten später traf Charles Fulton ein. Er sagte nichts, kein Wort der Entschuldigung oder Erklärung. Sein Blick war eine freche Herausforderung, seine Kleidung war in Unordnung, das braune Haar zerzaust.
    »Ich sehe wohl nicht richtig!« rief John Fulton ärgerlich aus. »Das kann unmöglich Charles Fulton sein, der Mann, der eines Tages das Fulton-Imperium leiten soll!«
    »Charles, wo bist du gewesen?« fragte Mary-Jane.
    Der Junge antwortete nicht.
    »Wir haben uns Sorgen um dich gemacht«, sagte Mary-Jane vorwurfsvoll. »Willst du uns nicht wenigstens eine Erklärung geben?«
    »Nein!« sagte Charles knapp. Seine Stimme klang spröde.
    »Ich hör’ wohl nicht recht!« herrschte John Fulton seinen Sohn an.
    »Was ist denn das für ein Ton, Charles? Deine Mutter und ich dachten schon, du wärst entführt worden! Ich wollte mich schon an die Polizei wenden!«
    Charles hörte ihm nicht zu. Er stieg die Treppe hinauf.
    »Ich rede mit dir!« schrie ihm John Fulton nach. »Wirst du gefälligst hierbleiben?«
    »Reg dich bitte nicht auf, John«, flehte Mary-Jane. »Denk an dein Herz. Es macht dir in letzter Zeit zu schaffen.«
    »Ist das ein Wunder bei einem so mißratenen Sohn? Charles, du kommst auf der Stelle zurück!«
    Der Junge dachte nicht daran. Ungerührt suchte er sein Zimmer auf und entkleidete sich.
    »Das ist ja nicht zu fassen!« schrie John Fulton außer sich vor Wut.
    »Was ist denn das für ein skandalöses Benehmen?« Er rannte hinter seinem Sohn her.
    »John, bleib hier!« rief ihm
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