Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0368 - Samarans Todeswasser

0368 - Samarans Todeswasser

Titel: 0368 - Samarans Todeswasser
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
für sie unerreichbar war.
    Wie auch John Sinclair!
    Der Spuk hatte diesmal gewonnen!
    Das dachte auch Suko, als er in die Höhe schaute. In der Gruft der wimmernden Seelen, als er in die Gewalt des Spuks geraten war, hatten sie ihn zurückschlagen können, doch nun war ihm der große Fischzug gelungen. Und es hatte ausgerechnet den Geisterjäger erwischt.
    Bill zog seine Waffe. Suko nahm es aus dem Augenwinkel wahr und drückte den Arm des Reporters sofort nach unten.
    »Verdammt, weshalb nicht?«
    »Sei vernünftig, Bill! Stell dir vor, die Silberkugel geht durch. Dann triffst du John.«
    »Und wenn nur der Würfel zerstört wird?«
    »Ist es fraglich, ob unser junger Freund jemals wieder seine normale Größe erreichen wird.«
    Der Reporter nickte. »Wie damals vor Jahren!« hauchte er. »Als wir gegen den Hexer von Paris antreten mußten. Da sind wir auch geschrumpft, ach verdammt, es ist alles so…«
    »Können wir denn nichts tun?« Zum erstenmal hatte sich eine der beiden Frauen gemeldet. Es war Shao, die die Worte voller Angst und Verzweiflung hervorstieß.
    »Im Augenblick wohl nicht«, erwiderte Suko.
    »Und ich habe es geahnt!« flüsterte Sheila. »Ich wußte es einfach, daß dieser verfluchte Würfel nur mehr Unglück bringt. Er gehört nicht zu uns, nicht in unsere Hände. Ein anderer soll ihn behalten und sich um ihn kümmern.«
    »Nur nicht der Spuk«, sagte Bill.
    »Nein, der nicht, aber es gibt auch noch den eisernen Engel.«
    Bill lachte auf. »Siehst du ihn? John ist in den Berg gegangen, um ihn zu treffen. Vielleicht ist er schon tot, denn er hatte sich ja hinlegen wollen, um zu sterben. Selbst er mußte aufgeben, weil die anderen…«
    »Er ist nicht tot!« bemerkte Shao und zog somit die Aufmerksamkeit der anderen auf sich.
    Auf den Würfel achtete keiner mehr, man schaute jetzt auch nicht Shao an, sondern die Felswand, in der es so aufglühte wie zu dem Zeitpunkt, als John in den Berg hineingetreten war.
    Diesmal trat jemand heraus.
    Es war der eiserne Engel.
    Und genau in dem Augenblick setzte sich auch der Würfel in Bewegung, als hätte er vor der mächtigen Gestalt des Eisernen eine plötzliche Angst bekommen.
    Er jagte weg.
    Lautlos stieg er in die Schwärze hinein, wurde zu einem Punkt und verglühte einfach.
    »Das war es dann wohl«, sagte Bill mit einer Stimme, wie er sie bei sich noch nie gehört hatte.
    Die anderen standen da, blickten zu Boden und konnten nicht reden. Sheila und Shao wischten sich verstohlen über die Augen, während das Gesicht des Chinesen einem Granitblock glich, so hart und kantig war es geworden. Er flüsterte einige Worte, aber niemand hörte auf ihn.
    »Ich habe es nicht verhindern können.« Der Eiserne hatte gesprochen und trat langsam an die vier Personen heran.
    Sie schauten ihn an. Vielleicht dachte jeder von ihnen an John Sinclairs Erklärungen, der darüber gesprochen hatte, daß sich der Engel zum Sterben niederlegen wollte.
    So sah er nicht aus. Nach wie vor wirkte er sehr groß auch kantig, und in seinen Augen stand etwas zu lesen, das man als ehernen Willen deuten konnte.
    Auch der Eiserne sagte nichts. Er schaute in die Richtung, in die der Würfel so kometengleich verschwunden war. Nichts mehr sahen sie von ihm. Kein Leuchten, kein Flackern, keinen Widerschein.
    Allein die Schwärze des Himmels bedeckte das Land, in dem die Götter schliefen.
    »Und du bist nicht tot?« übernahm Bill Conolly wieder den Gesprächsfaden.
    Der Engel schüttelte den Kopf. »Sonst hätte ich nicht vor euch stehen können.«
    »Dann hat sich John geirrt?«
    »Nicht ganz«, erwiderte der Eiserne. »Ich hatte tatsächlich vor, mit dem Leben abzuschließen, denn mir kam alles so sinnlos vor. Dann habe ich mich entschlossen, es nicht zu tun. Versteht ihr? Ich wollte nicht mehr.«
    »Vielleicht«, murmelte Suko. »Spielt es für Johns Verschwinden eine Rolle?«
    »Nein.«
    »Dann braucht es uns auch nicht zu interessieren. Wir möchten dich nur noch fragen, ob du jetzt wieder okay bist?«
    »Darauf könnt ihr euch verlassen. Ich mache weiter. Es geht kein Weg daran vorbei.«
    »Wie sieht denn dieser Weg aus?« Bill hatte gefragt und deutete in die Runde. »Wenn ich mich hier umschaue, sehe ich allein die Schlucht. Sie ist ein Gebiet für sich. Weit und trotzdem eng. Ich finde mich nicht zurecht. Ich spüre die Magie, aber es ist eine andere als die, die ich kennengelernt habe. Kann sie uns weiterhelfen?«
    »Es ist die Magie der Mythen«, erwiderte der Engel leise. »Was
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher