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0368 - Samarans Todeswasser

0368 - Samarans Todeswasser

Titel: 0368 - Samarans Todeswasser
Autoren: Jason Dark
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knarrte, sich Dielen bewegten und Bretter verzogen.
    Diese Geräusche wiegten sie zumeist in den Schlaf. Was sie nun vernahm, paßte einfach nicht in die normale Kulisse.
    Deshalb blieb sie auch stehen und drehte den Kopf nach links, wobei sie auf die Zimmertür schaute.
    Ihr Mann war es nicht, der zurückkam. Horace war für sie stets an seiner Schrittfolge zu erkennen, aber diesmal waren es keine Schritte, die sie vernommen hatte. Ihr schien es, als würde sich jemand an der Haustür befinden und dagegenschlagen.
    Das konnte einfach nicht sein. Wer verlief sich schon um diese Zeit zum Haus der Sinclairs? Zudem war man in Lauder stolz darauf, weder Fahrzeuge noch Häuser abschließen zu müssen, denn in den letzten Jahren war niemals etwas gestohlen worden.
    Deshalb wollte sie nicht an einen Dieb glauben und verspürte auch keine Angst.
    Mit sicheren Schritten durchquerte sie das Zimmer, öffnete die Tür und betrat die große Diele. Dort stand ein großer, runder Tisch, eine Garderobe aus prächtigem Eichenholz war ebenfalls vorhanden, und Mary schaltete das Licht ein.
    Der Kronleuchter unter der Decke war für den großen Raum genau passend. Sein Licht breitete sich aus und strahlte in jeden Winkel hinein, so daß die Diele erhellt wurde.
    Auch die Tür bestand aus einem festen Material. Die bekam so leicht kein Einbrecher auf, es sei denn, er wendete Gewalt an.
    Mary Sinclair ging auf die Tür zu. Ihre rechte Hand lag bereits auf der Innenklinke, als sie zögerte. Plötzlich bekam sie Herzklopfen, und gleichzeitig rann ein Schauer über ihren Rücken. Sollte sie öffnen, sollte sie warten?
    Wer stand hinter der Tür?
    Mary wollte es wissen. Nicht weit entfernt befand sich einer der drei Fenster. Sie ging die paar Schritte hin und drehte den mit Kunststoff bedeckten Metallgriff nach unten. Erst vor kurzem waren die neuen Isolierfenster eingebaut worden, und sie ließen sich leicht öffnen.
    Die Scheibe schwang nach innen, und die kalte Nachtluft fuhr, wie mit langen Armen ausgerüstet, in den Raum.
    Mary beugte sich trotzdem aus dem Fenster, spürte den Wind, der gegen ihr Gesicht schlug und von den Bergen kam. Sie drehte den Kopf nach links. Auch in der Dunkelheit konnte sie bis zur Tür blicken. Zudem brannte über dem Eingang eine Lampe.
    Kein Mensch stand dort.
    Mary schaute noch einmal hin, zog die Augenbrauen zusammen und rief auch einige Worte: »Hallo, wer ist dort? Melden Sie sich doch…«
    Nichts hörte sie.
    Auch keine Schritte, die anzeigten, daß sich jemand schnell entfernte. Mary Sinclair zog sich wieder zurück und schloß das Fenster.
    Sie glaubte sich getäuscht zu haben. Aber als Sicherheitsfanatikerin wollte sie so ohne weiteres die Geräusche nicht hinnehmen, da mußte man sich einfach überzeugen, ob alles seine Richtigkeit besaß. Aus diesem Grunde näherte sie sich auch der Tür, und diesmal zögerte sie nicht.
    Sie drückte die Klinke nach unten und zog die Tür auf. Dabei nahm sie eine abwehrende Haltung ein, die jedoch nicht nötig gewesen wäre, da niemand auf sie wartete.
    Mary Sinclair schaute auf das leere Grundstück. Sie sah die Schatten der großen Eichenbäume und den Schnee auf manchen Ästen wie eine weiße Zuckerschicht glitzern.
    Keiner war da.
    Deshalb wollte sie sich schon zurückziehen, als ihr Blick vor ihre Schuhspitzen fiel.
    Dort lag etwas.
    Mary Sinclair runzelte die Stirn. Es war ein Päckchen, das jemand dahingelegt haben mußte, denn am Nachmittag hatte es an dieser Stelle noch nicht gelegen, da war sie sicher.
    Also hatte sie sich nicht getäuscht. Es war jemand an der Tür gewesen um das Paket abzulegen.
    Sie bückte sich. Zwar konnte sich die Frau nicht vorstellen, wer ihr mitten in der Nacht etwas schickte, aber die Neugierde siegte bei ihr. Sie hob das Päckchen hoch, trat zurück, schloß die Tür und schaute erst dann auf das Päckchen.
    Die Adresse war in Blockbuchstaben geschrieben worden. Ihr Name und der ihres Mannes standen dort zu lesen, so daß Mary Sinclair kein schlechtes Gewissen hatte, die Verschnürung des Päckchens zu lösen. Das tat sie nicht in der Diele. Sie ging wieder zurück in das Arbeitszimmer, legte das Päckchen auf den kleinen Tisch neben dem Telefon und holte aus der Schublade eine Schere.
    Zweimal mußte sie schneiden, um das Band zu zerteilen. Dabei merkte sie, daß sie allmählich nervös wurde. Sie war gespannt darauf, was sich in dem Päckchen befand, und gleichzeitig bekam sie auch so etwas wie Furcht, da sie sich auch nach
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