Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

Titel: 0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren
Autoren: Der Henker kam nach 20 Jahren
Vom Netzwerk:
tatsächlich zur nächsten Polizeistation gerannt war.
    Robert Hook kam zurück.
    »Niemand zu sehen. Draußen ist alles ruhig«, gurgelte er.
    Kilroy trat zwei Schritte zurück und nahm den Pistolenlauf von meiner Magengrube.
    »Holen wir uns die Nuggets! Rob und Lucky, ihr beide paßt auf den Verein hier auf, Serge und ich buddeln. Treibt die ganze Bande in die Ecke!«
    Wir alle, die Wilders, ihre Töchter und ich, mußten uns in die rechte Ecke des Raumes drängen. Lediglich der Sheriff, der immer noch besinnungslos war, blieb auf dem Tisch liegen.
    Robert Hook und der junge Serge Sokow richteten ihre Pistolen auf uns.
    Kilroy ging zu Carlyle, packte den Alten unter den Armen und riß ihn vom Stuhl hoch.
    »Vorwärts, mein Freund! Du wirst uns jetzt die genaue Stelle zeigen, und der Teufel wird dich holen, wenn du dich dabei irrst.«
    Carlyle torkelte, und er wäre sicherlich gestürzt, wenn der Gangster ihn nicht gehalten hätte.
    Er zerrte ihn zu einer Tür, die auf eine Veranda führte. Von dort aus konnte man über eine kurze Holztreppe in den Garten gelangen.
    Kilroy stieß den Alten die Treppe hinunter. Carlyle stürzte. Der Gangster lachte, riß ihn hoch, und da die Tür offen geblieben war, konnte ich hören, wie er schrie:
    »Nur damit du weißt, was dir blüht, wenn du uns im letzten Augenblick noch ’reinzulegen versuchst. Wo ist der Platz?«
    Ich schob mich nach links, um durch ein Fenster sehen zu können, was im Garten geschah. Sofort schrie mich Sokow an:
    »Bleib stehen, G.-man!«
    Ich gehorchte dem Befehl, aber ich konnte ein gutes Stück des großen Gartens überschauen Schwankend torkelte Carlyle zu einem Platz. Er sagte nichts, sondern zeigte nur auf die Erde.
    Der Gangster ließ den Alten los. Er fiel sofort um.
    Kurz darauf kam Lucky Man, das Teiggesicht, zurück.
    »Wir brauchen zwei Spaten.«
    Sie hatten tatsächlich vergessen, für das richtige Werkzeug zu sorgen.
    Hook holte Mr. Wilder aus unserer Mitte.
    »Hast du ’nen Spaten im Haus?«
    Wilder nickte, und er mußte Lucky Man in den Kellerraum begleiten, in dem er sein Gartengerät verwahrte. Dann brachte Man ihn zurück und trug die Werkzeuge, zwei Spaten und eine Hacke, zu Kilroy. Das alles kostete Zeit, und ich war für jede Minute dankbar, die Wir gewannen.
    Ich sah mit Erstaunen die Stelle, an der Kilroy und Man zu graben begannen. Von Ward wußte ich, daß die richtige Stelle in der Nähe der Himbeersträucher sein mußte. Diese übermannshohen und sehr dichten Sträucher bildeten die linke Begrenzung des Grundstücks. Die Gangster aber gruben an einer Stelle, die ungefähr in der Mitte der Rasenfläche lag.
    Kilroy und Man hantierten hastig mit den Spaten, aber sie stellten sich nicht sehr geschickt dabei an. Sie gerieten sich ständig ins Gehege, und sie brauchten nahezu eine halbe Stunde, bis sie ein viereckiges Loch von zwei Fuß Tiefe gegraben hatten.
    Kilroy hielt inne und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er stieß mit dem Fuß nach Carlyle, der nur wenige Schritte entfernt im Gras hockte und sich halb aufgerichtet hatte.
    »He, wie tief hast du das Zeug verscharrt?« schrie er.
    Carlyle antwortete nur mit einer Geste, und Kilroy begann von neuem zu graben.
    Nach einer weiteren halben Stunde standen sie bis über den Knien in dem ausgehobenen Loch.
    Sheriff Roosman war zu sich gekommen. Er drehte den Kopf und stöhnte.
    »Bleiben Sie ruhig liegen, Sheriff!« rief ich.
    Die ältere Tochter der Wilders hatte sich Zoll für Zoll an mich herangeschoben.
    »Können wir nichts unternehmen, Mister?« hauchte sie.
    Ich sah, daß Sokow uns beobachtete und konnte nur mit einem gezischten »Warten« antworten.
    Wenn Ward sofort die Polizei benachrichtigt hatte, so wäre Phil längst hier. Warum kam er nicht? Hatte Sheriff Roosman seiner Frau nicht gesagt, daß wir zu den Wilders fuhren?
    Wartete Phil im Sheriff-Büro darauf, daß wir uns meldeten, oder suchte er bereits ganz New Rochelle nach uns ab, ohne genau zu wissen, wo er uns finden konnte? Irgendein Knoten mußte in die Sache geraten sein.
    Die Sonne war untergegangen. Zwar gab es noch genug Tageslicht, aber in gut einer Stunde mußte es dunkel sein. Hätte ich allein in dieser Tinte gesteckt, so hätte ich die Dunkelheit begrüßt, aber solange sich auch die Wilders und der Sheriff in Gefahr befanden, würde Dunkelheit die Situation nur erschweren.
    Robert Hook, der seine Aufmerksamkeit zwischen uns und den Komplicen im Garten geteilt hatte, stieß die Verandatür
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher