Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren

Titel: 0368 - Der Henker kam nach 20 Jahren
Autoren: Der Henker kam nach 20 Jahren
Vom Netzwerk:
ich hatte den Eindruck, er würde die Herrschaft über seine Glieder behalten. Ich spurtete los, zurück zum Jaguar, und als ich ihn erreicht hatte, verlor ich y keine Sekunde, um ihn auf Touren zu bringen.
    ***
    Ich zischte an dem Ortsschild vorbei, und der Jaguar hatte noch so viel Fahrt drauf, daß ich die Schrift >New Rochelle< kaum zu lesen vermochte.
    Ich stieg auf die Bremse und stoppte, als ich einen Passanten sah.
    Ich rief ihn an:
    »Wo ist das Sheriff-Büro?«
    »Zweite Straße rechts, dann erste Straße links, das vierte Haus auf der rechten Seite.«
    »Danke!«
    Zwei Minuten später stoppte ich den Wagen vor dem Iiaus, sprang heraus und sauste die Treppe hoch. Am Eingang hing ein Schild:
    Thomas Roosman. Sheriff von Ne w Rochelle.
    Der Sheriff saß beim Abendessen. Es war ein großer, kräftiger Mann mit rundem Gesicht und gesunder Hautfarbe.
    Ich verlor keine Zeit, hielt den FBI.-Ausweis über seine Kaffeetasse und sagte:
    »FBI! Ist Ihnen vor einigen Tagen ein Einbruchversuch gemeldet worden?«
    »Einbruch?« Er schüttelte den Kopf. »Den letzten Einbruch hatten wir vor vier oder fünf Monaten.«
    »Das ist unmöglich, Sheriff. Auf den Mann, der es versuchte, wurde sogar geschossen.«
    »Ah, ich glaube, Sie sprechen von der Sache bei Wilders, aber das war kein Einbruch, G.-man.« Er lachte. »Irgendwer versuchte, aus Wilders Garten ein paar Himbeeren zu stehlen, und der gute Washington ging gleich mit 'ner Vogelflinte auf ihn los.«
    »Himbeeren sind genau richtig! Sheriff, wir müssen sofort zu diesem Haus fahren.«
    Er warf einen Blick auf den gut gedeckten Tisch.
    »Wenn Sie es für nötig halten, selbstverständlich«, brummte er. »Die Wilders wohnen ziemlich weit draußen.«
    »Wir nehmen meinen Wagen. Er ist schneller.«
    »Gut! Ich sage meiner Frau Bescheid.« Er verschwand durch eine Tür, die vom Büro in die Wohnung führte. Als er nach einer Minute zurückkam, hatte er seinen Colt umgeschnallt und stülpte sich den Hut auf den Schädel.
    Roosman wies mich ein. Wir mußten durch ganz New Rochelle fahren und kamen zu einer Art Stichstraße, die von jungen Pappeln gesäumt war.
    »Idyllische Gegend, nicht wahr?« meinte der Sheriff. »Man kann kaum glauben, daß sie nur ein paar Dutzend Meilen von Manhattans Zentrum entfernt liegt. Das nächste Haus auf der linken Seite gehört den Wilders.«
    Er zeigte auf ein zweistöckiges, weiß gestrichenes Holzhaus, das inmitten eines sehr gepflegten Vorgartens lag.
    Ich bremste vor dem Tor des niedrigen Zaunes. Der Sheriff öffnete es. Wir eilten durch den Garten. Einige Stufen führten zum Hauseingang sprangen sie empor. Sheriff Roosman betätigte den Klingelknopf.
    Niemand öffnete. Roosman deponierte den Zeigefinger zum zweiten Male auf dem Klingelknopf.
    »Merkwürdig«, sagte er zu mir. »Um diese Stunde sind die Wilders immer zu Hause.« Er blickte auf die Armbanduhr.
    »Washington muß vor einer knappen Stunde von der Arbeit nach Hause gekommen sein.«
    »Können wir um das Haus herum in den Garten an die Rückfront gelangen?«
    »Ja! Aber warten Sie, G.-man! Ich glaube, es kommt jemand!«
    Tatsächlich hörte auch ich Schritte, dann das Klirren eines Schlüssels. Die Tür wurde geöffnet. Ein mittelgroßer Mann in Hemdsärmeln mit spärlichem Haar stand vor uns.
    »Hallo, Washington!« rief der Sheriff. »Warum öffnen Sie nicht? Haben Sie mein Läuten nicht gehört?«
    Er wandte sich an mich.
    »Das ist Mr. Wilder. — Washington, hier ist ein G.-man aus New York, der ein paar Fragen an Sie stellen will. Es handelt sich, glaube ich, um Ihren nächtlichen Besucher, den Sie mit ’ner Schrotladung aus Ihrer alten Flinte vertrieben.«
    Er lachte dröhnend.
    »Kommen Sie herein«, sagte Mr. Wilder tonlos, und die Art, in der er es sagte, hätte mich warnen müssen, aber das fiel mir erst nachträglich, ein.
    Wilder wich von der Tür zurück. Der Sheriff und ich betraten das Haus. Kaum hatten wir die Diele betreten, schmetterte ein Fußtritt die Tür ins Schloß. Eine Stimme brüllte:
    »Keine Bewegung, oder wir bringen die ganze Familie um!«
    ***
    Ich wirbelte nach rechts herum. Dort stand Jim Kilroy, eine Pistole in der Hand. Gedeckt durch die offene Tür hatte er auf die Sekunde gelauert, in der wir das Haus betraten.
    Der Sheriff, zwei Schritte vor mir, duckte sich. Seine Hand griff zum Colt. »Verdammt!« brüllte er. »Das ist…« Das Peitschen zweier Pistolenschüsse zerschlug den Satz. Roosman schrie auf, drehte sich um die Achse und
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher