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0366 - Das Todeslied der Testpiloten

0366 - Das Todeslied der Testpiloten

Titel: 0366 - Das Todeslied der Testpiloten
Autoren: Das Todeslied der Testpiloten
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diesmal nicht von einer Whisky-, sondern von einer Sodaflasche herrührte.
    »Du bliebst mir zu lange weg«, meinte Phil. »Deshalb bin ich hierhergekommen. Als ich vor dem Haus hielt, fiel ein Schuß.«
    »Du hast dich nicht verhört, Phil.«
    »Dann fand ich dich hier im Zimmer. Du warst bewußtlos.«
    »Hast du sonst niemanden gesehen, Phil?«
    »Nein. Die Haustür vorn fiel ins Schloß, als ich mich um dich kümmerte.«
    »Stand ein Auto vor dem Haus?«
    »Nein. Aber ich hörte eins wegfahren. Richtung Wüste.«
    »Wie lange warst du schon hier, bis ich wieder zu mir kam?«
    »Vielleicht fünf Minuten.«
    Ich zerdrückte die Zigarette im Aschenbecher. »Dann kann er noch nicht weit sein. Komm!«
    Phil blickte mich prüfend an.
    »Es wird schon gehen«, sagte ich, obwohl ich noch leicht taumelte.
    Auf dem Boden, neben dem Telefontisch, lag der Hut des Maskierten. In der Eile mußte er ihn vergessen haben.
    Während ich ihn aufhob und betrachtete, berichtete ich Phil mit wenigen Worten, was sich in dem Bungalow ereignet hatte.
    Auf dem braunen Schweißband im Inneren des Hutes war mit goldenen Buchstaben der Hersteller eingedruckt. »Atlantic-Line, Jonny Tailor, Las Vegas« las ich.
    Wir verließen das Haus durch die Hintertür.
    Phils Jeep stand im Schatten einer riesigen Agave.
    »In dem Tank des Wagens ist nicht mehr viel Benzin, hat man mir eben noch auf der Fahrbereitschaft gesagt, Jerry.«
    »Dann nehmen wir meinen Jeep.« Schon setzte ich mich in Trab. Phil folgte schnell.
    Ich kletterte auf den Sitz und startete. Nach wenigen Yard endete die betonierte Straße, und die Wüste begann. Ein schmaler Pfad schlängelte sich durch den Sand, flankiert von hohen Kakteen.
    Ich hielt plötzlich und sprang aus dem Jeep heraus. Ich hatte auf dem trockenen Boden Spuren von Autoreifen entdeckt.
    »Die Reifenspuren sind frisch, noch nicht verweht oder verwischt«, sagte ich zu Phil, der hinter mir stand. Wir fuhren weiter. Hoffentlich blieb die Spur so klar, daß wir sie verfolgen konnten. Der Weg verlief nach unten in eine Schlucht, der Sand türmte sich hoch neben uns auf.
    Als wir aus dem Hohlweg herauskamen, 'lag eine weite glatte Fläche vor uns. Ein ausgetrockneter Salzsee, der sich etwa über acht Kilometer erstreckte.
    Kein Busch, keine Kakteen, keine Agave, nicht die geringste Vegetation. Weder Kriechtiere noch Vögel waren zu sehen. Über dem weißen ausgedörrten Boden flimmerte der Glast der Sonne.
    Die Hitze drückte uns den Schweiß aus den Poren. Meine Wunde am Kopf schmerzte, als habe man Salzsäure hineingegossen.
    »Da!« sagte Phil und streckte den Arm aus.
    Ich folgte der Bewegung und sah hinter dem Salzsee die hohen felsigen Berge emporragen. Weit vor uns, in einem schmalen schwarzen Tal, erkannte ich eine kleine weiße Wolke, die genau vor uns her wanderte. Dann verschwand sie plötzlich zwischen den Bergen.
    »Das muß er sein!« Unwillkürlich drückte mein Fuß härter auf das Gaspedal. Der Jeep schoß nach vorn. Phil und ich wurden wie Wäsche in einer Wäscheschleuder durcheinandergeschüttelt. Das, was eben noch als Weg zu erkennen gewesen war, löste sich jetzt in der glatten Fläche des weißen Salzsees auf.
    »Strapazier den Jeep nicht zu sehr«, rief mir Phil zu. »Denk an die Federn.«
    Ich schaltete den Geländegang ein. Die Kraft des Motors wirkte jetzt auf alle vier Räder. Wir fuhren direkt neben den Reifenspuren her, die der Wagen des Maskenmannes in das trockene Salz gezogen hatte.
    Mitten im ausgetrockneten See riß Phil die zweite Colaflasche auf.
    »Sei sparsam«, riet ich ihm. »Wer weiß, wie lange wir noch herumgondeln müssen.«
    »Nachdurst«, kommentierte er seine Lage.
    Schweigend fuhren wir weiter. Rasch näherten wir uns der Berggruppe.
    Die Bahn der Sonne neigte sich langsam, aber die Hitze ließ nicht nach.
    Wir erreichten das Ende des Sees. Der Jeep rumpelte über Geröll und dicke Steine. Wiederholt mußte ich ausweichen und mich durch das Steinlabyrinth hindurchschlängeln. Es ging bergan, und plötzlich entdeckten wir auch den Weg wieder, der durch den See unterbrochen worden war.
    Ein schwarzes Loch stand vor uns: Der Eingang zu dem Tal, in dem die Staubwolke verschwunden war. An den Seiten ragten die nackten Felsen hoch auf. Die schmale Einfahrt weitete sich zu einem breiten Tal aus, das sich ein Stück weiter wieder verengte.
    Der Durchlaß zwischen den Felswänden wurde so schmal, daß ein Jeep gerade hindurchpaßte.
    Ich fuhr bis in die Mitte des Tals und
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