Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0366 - Das Todeslied der Testpiloten

0366 - Das Todeslied der Testpiloten

Titel: 0366 - Das Todeslied der Testpiloten
Autoren: Das Todeslied der Testpiloten
Vom Netzwerk:
komm wieder! Es soll alles wie früher sein‹?«
    »Habe ich das gesagt?«
    »Ja.«
    »Ich kann mich nicht daran erinnern.«
    »Aber ich«, sagte ich. »Das läßt auf irgendwelche Unstimmigkeiten zwischen Ihnen und Ihrem Mann schließen.«
    Ich bekam keine Antwort auf meine Frage. Doc Manning deutete auf seine Uhr und scheuchte Phil und mich aus dem Zimmer.
    Die Sonne brannte am Himmel, als wir in unserem von den »Delta-Werken« gestellten Jeep über den Platz fuhren.
    Männer vom Bodenpersonal in bunten Hemden und schmierigen Overalls zogen die zweite Raketenmaschine aus einer großen Halle heraus.
    »Zäher Bursche«, meinte ich. »Kittler steckt trotz des Rückschlages nicht auf.«
    »Schließlich geht es um ein Millionengeschäft, Jerry«, sagte Phil.
    Am Ende der Halle setzte ich ihn ab. »Ich fahre zum Haus der Corbetts, um das Tonband zu holen. Du kümmerst dich um die Untersuchungsergebnisse hinsichtlich der Trümmer«, teilte ich die Aufgaben ein. »Ich komme später in die Werkstatt nach.«
    »Jawohl, Sir.« Phil grinste.
    »Ferner werden wir noch das Privatleben von Nina Corbett etwas durchleuchten müssen, Phil. Ich glaube, es gibt etwas, das sie uns nicht sagen will.«
    ***
    Der weiße Bungalow mit Flachdach lag am Ende der Wohnsiedlung. Um das helle Haus wuchsen niedrige Distelgebüsche, große Kakteen und Agaven. Ich ging um den Wohnwürfel herum und fand die Terrassentür offen, wie Nina Corbett es gesagt hatte.
    Die Klimaanlage hielt das Haus kühl.
    Die Jalousien waren her unter gelassen, und durch die grüngetönten Scheiben der Terrassentür fiel ein dämmeriges Licht, das die Konturen der Möbel verwischte.
    Das Telefon stand auf einem Tisch mit bräunlich schimmernden Kacheln. Das Tonbandgerät stand daneben.
    Ich drückte auf die Taste. Das glänzende Band schnurrte zurück, dann stoppte ich ab und startete.
    Aus dem Lautsprecher kam ein Kratzen und Schaben. Dann Jim Corbetts Stimme, der mit seiner Frau sprach. Nacheinander waren andere Männer und Frauen zu hören. Darunter auch Glenn Kittler und Robin Todd. Es drehte sich um belanglose, Beruf und Alltag betreffende Dinge.
    Plötzlich horchte ich auf.
    Ein Mann sprach mit einem dunklen, angenehmen Timbre. Er sagte: »Hier Brett!«
    Dann Nina Corbett hastig:
    »Was willst du?«
    »Um sechs am Zuckerhut, Nina?« fragte der Mann.
    »Wenn es geht, ja«, gab Nina Corbett zur Antwort. Dann klickte es.
    Ich spulte zurück und hörte mir das kurze Gespräch noch einmal an. Ich kannte einen Mann der Brett hieß. Er war ein Freund von Jim und ebenfalls Testpilot. Vor Jim war er in einem Düsenjäger gestartet, um Jim zu assistieren.
    Die Spule drehte sich weiter.
    Dann kam die dumpfe Stimme. Sie fragte nach Jim. Die Warnung folgte, genauso, wie Nina Corbett es uns im Airport-Hospital erzählt hatte.
    Danach drückte ich auf die Taste. Das Band schnurrte raschelnd auf eine der beiden Spulen ab. Da Nina Corbett es erlaubt hatte, wollte ich das Band mitnehmen. Ich hob die Spule vom Gerät ab.
    »Laß das Ding liegen, Schnüffler«, sagte jemand hinter mir.
    Ich drehte mich um.
    Hinter mir stand ein mittelgroßer, schlanker Mann. Der Hut war tief in die Stirn gezogen. Das Gesicht war eine formlose, glänzende Masse. Nur die Nase drückte sich unter dem Nylonstrumpf hervor.
    In der Hand hielt er eine bläulich schimmernde Pistole.
    Das dunkle Mündungsloch zeigte genau auf mich.
    ***
    Phil trat zu den Arbeitern, die die Überreste der abgestürzten Maschine auf dem Boden ausgebreitet hatten.
    Obwohl alle Teile verbogen waren, hatten die Mechaniker die Trümmer doch in der Form ausgelegt, wie die Maschine einmal zusammengesetzt gewesen war.
    Zwei Männer stocherten in dem Trümmerhaufen herum. Dr. Stan Martin und sein Assistent Eddie Shore.
    Stan Martin, der Chef-Techniker, wirkte wie eine Bohnenstange, auf der ein runder Kopf sitzt. Eddie Shores gnomenhaftes Gesicht fiel zuerst auf, dann seine Figur, die kaum fünf Fuß betrug.
    »Hallo, Phil«, orgelte er mit einem Baß, der so genau zu ihm paßte wie Wiehern zu einem Kanarienvogel. »Hast du Lust zu einem Pokerspiel?«
    »Rück dein Geld freiwillig heraus, dann haben wir Zeit gespart.«
    »Sie wollen wahrscheinlich wissen, warum der Vogel vom Himmel fiel«, meinte Dr. Martin. Mit dem dünnen Zeigefinger wischte er sich über die lange gerade Nase. Dann schob er die Hände in die Taschen seines grauen Kittels und stolzierte an dem entlang, was einmal eine schnittige, zigarrenförmige Raketenmaschine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher