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0365 - Im Tempel des Todes

0365 - Im Tempel des Todes

Titel: 0365 - Im Tempel des Todes
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Körper um Tendykes Unterarm gewickelt und preßte mit aller Gewalt zu. Sie schien ihm die Hand abquetschen zu wollen, die ihren Schlangenhals umklammert hielt und ihren Kopf mit den gefährlichen Zähnen gegen das Blech preßte. Tendykes Gesicht war verzerrt. Sie berührte den Schlangenkopf mit dem Dhyarra-Kristall. Und sie versuchte mit der Kraft ihrer Vorstellung, die Magie der Messingkobra einzuschränken und sie angreifbar zu machen. Der Kristall glühte fast weiß in ihrer Hand, und sie fühlte sich, als würde ihr Schädel platzen.
    Die Kobra widerstand dem Kristall!
    Sie mußte unglaubliche Kräfte in sich gespeichert haben. Sie ging zum Gegenangriff über. Der Dhyarra in Nicoles Hand schien sich zu verändern, eine längliche Form anzunehmen. Er wurde zu einer Schlange…?
    »O nein«, murmelte Nicole. War denn dieses verdammte Kobra-Biest nicht kleinzukriegen? Sie entsañn sich einer anderen Szene. Eine Messingkobra hatte Ted Ewigk gebissen… drüben am Beaminster Cottage in England… und der Ssacah-Ableger wurde mit einem Dhyarra-Kristall in ein dauerhaftes magisches Feld gezwungen, das er nicht mehr verlassen konnte, bis er vor Entkräftung abgestorben sein werde… vielleicht in einem Jahr, vielleicht in zehn, vielleicht in tausend Jahren…
    Aber Nicole hatte nicht die Absicht, den Kristall auf diese Weise zu opfern. Sie brauchten diesen Sternenstein doch noch. Auf den anderen hatten sie damals verzichten können…
    Tendyke stöhnte.
    Zamorra näherte sich. Er keuchte noch von der Anstrengung seines Kampfes gegen den Zombie. Er nahm das Amulett. Ein silbriger Blitz schoß aus Merlins Stern hervor und traf die Schlange, ein zweiter, dritter… Das Messing-Biest zischte wütend. Und dann, endlich, zerpulverte es in Tendykes Hand zu Staub. Die Handfläche schlug gegen das Wagenblech. Der Abenteurer taumelte, trat zur Seite und rieb sich die Hand.
    »Das wurde aber auch Zeit«, ächzte er. »Wie hast du das geschafft? Ich dachte, die Dinger wären für das Amulett unangreifbar.«
    »Offenbar haben Dhyarra und Amulett gemeinsam den Widerstand zerbrechen können«, sagte Zamorra.
    Nicole hatte den Kristall einfach fallen gelassen, dessen weißliches Glühen jetzt dunkler wurde. Sie preßte die Hände gegen die Schläfen. »Ich dachte, es zerreißt mich«, keuchte sie. »So schlimm war es noch nie. Ich konnte den Kristall kaum noch halten. Die Schlange bekam Macht über ihn und versuchte, ihn gegen mich einzusetzen. So etwas ist mir ja noch nie passiert.«
    Zamorra seufzte. Dieses Phänomen würde wahrscheinlich Ted Ewigk interessieren, oder die letzten ihm noch ergebenen EWIGEN der DYNASTIE. Möglicherweise würde auch der neue ERHABENE, wer immer es auch sein mochte, eine Menge darum geben, zu erfahren, daß ein wirkender Dhyarra in der Hand seines Benutzers umgepolt werden konnte…
    Immerhin war der Ssacah-Ableger vernichtet worden.
    Sie sahen nach Fuller.
    Der Untote hatte seinen Frieden gefunden. Der magische Keim des Bösen war aus ihm gewichen. Für seine Seele hatte die Qual ein Ende gefunden.
    »Wir werden ihn auf dem Rückweg entweder hier bestatten oder mitnehmen in die Zivilisation«, sagte Zamorra. »Aber jetzt sollten wir keine Zeit mehr verlieren. Ich bin ziemlich sicher, daß unser Kampf nicht unbemerkt geblieben ist.«
    Sie nahmen Macheten und Axt aus dem Wagen und begannen, sich ihren Weg vorwärts zu bahnen durch den nächtlichen Dschungel. Und sie konnten nur hoffen, daß sie in keine weitere Falle mehr gerieten - und der Tempel des Todes nicht mehr weit war…
    ***
    Der Schlangen-Mensch, der einmal Bill gewesen war, hatte seinen Beobachtungsposten hoch oben auf dem Baum verlassen. Er folgte den beiden Geländewagen zu Fuß. Er lief ausdauernd und schnell und hielt in den Schatten Schritt mit den Fahrzeugen. So erlebte er den Kampf und den Untergang des Fuller-Zombies sowie des Ssacah-Ablegers mit.
    Er griff nicht ein. Sein untoter Verstand sagte ihm, daß er keine Chance hatte, wenn selbst der Ssacah-Ableger vernichtet worden war. Die Sterblichen waren stärker als erwartet, was ihre magischen Möglichkeiten anging.
    Und sie waren dem Tempel jetzt gefährlich nah.
    Bill wurde eins mit dem Dschungel und durchdrang ihn. Die Pflanzen boten ihm, der sich ihren Zwängen anglich, weitaus weniger Widerstand, als sie den Zivilisierten boten. Verächtlich dachte der Untote an jene Tage zurück, wo sie sich den Weg mit Werkzeugen durch die Wildnis gebahnt hatten. Wie lächerlich war das doch
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