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0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder

Titel: 0365 - Im Spiegel sah sie ihren Mörder
Autoren: Im Spiegel sah sie ihren Mörder
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durch mich von dem angeblichen Kidnapping hörte, das sein Bruder begangen haben sollte. Cliff Wilker wußte, daß das nicht stimmen konnte. Aus mehreren Gründen. Er hatte mit Butch einen anderen Plan. Die beiden wollten einen relativ risikolosen Diebstahl vorbereiten. Deswegen hatte sich Butch Wilker ja um die Stellung in Ihrem Hause bemüht. Er wollte alles auskundschaften, dann einen Fischzug starten und anschließend mit seinem Bruder verschwinden. Cliff wußte genau, daß Butch einen so wahnwitzigen Alleingang — wie es das Kidnapping gewesen wäre — niemals gewagt hätte. Und noch aus einem zweiten Grund schöpfte Cliff Wilker Verdacht gegen Sie. Butch hatte nämlich ein Gespräch belauscht, ein Gespräch zwischen Ihnen, und Ihrer Tochter Peggy, und darin war die Rede davon gewesen, daß sie ,den Alten umbringen wollten.' — Stimmt das?«
    »Ja.« Die Frau legte die Hand auf die Stirn. »Wir waren unvorsichtig. Aber wer hätte auch gedacht, daß dieser Saul Me… daß dieser Butch Wilker hihter uns herspioniert und lauscht. — Woher wissen Sie das eigentlich alles?«
    »Simon Nadler hat ein volles Geständnis abgelegt. Er war in alles eingeweiht, was die Brüder planten.« Ich wandte mich an Mr. High und fuhr fort. »Cliff Wilker schöpfte also Verdacht und stellte Wanda Frazer eine Falle. Er rief an und sagte, er wüßte, wo Peggy sich versteckt halte, und er habe sie jetzt wirklich gekidnappt, und jetzt sei ein Lösegeld fällig. Diese Nachricht fuhr Wanda Frazer dermaßen in die Glieder, daß sie den Kopf verlor, sich aus dem Haus schlich — Fred Scopa durfte ja nichts merken — sich den weißen Cadillac beim Autoverleih besorgte und in Richtung Indian Lake fuhr. Sie wollte sich davon überzeugen, daß Peggy noch unversehrt in dem Wochenendhaus war.«
    »Wieso hat Scopa nichts von dem Telefonat mitbekommen?« fragte Mr. High.
    »Ein unglücklicher Zufall — nehme ich an. Er befand sich zu dem Zeitpunkt, da Cliff Wilker anrief, tatsächlich im Bad. — Genauso, wie mir Wanda Frazer erzählte, als sie mir auf der Strafe begegnete. Bei dieser Gelegenheit verlor die Frau zum zweitenmal die Nerven. Sie bremste den Cadillac, als ich .sie überholte. Ich wurde aufmerksam und stellte sie zur Rede. Sie erzählte mir das Märchen von dem Kidnapper Butch Wilker, der sie zu der Strandhütte an der Smithtown Bay bestellt hätte. Wir fuhren hin, und die Frau spielte wieder ein großartiges Theater. Sie hatte sich gefangen, und ich fiel auf alles herein. Ich brachte sie nach Hause, nachdem sich der angebliche Kidnapper nicht hatte blicken lassen. Ich beging den Fehler, sie schon auf dem Highway zu verlassen. Sie fuhr nicht nach Seldon zurück, sondern setzte etwas später ihre Fahrt zu dem Indian Lake fort. Das war ein grober Fehler, denn Cliff Wilker, der ja auf diese Weise Peggys Versteck erfahren wollte, war hinter ihr. Cliff Wilker hatte die Frau von einer nahen Telefonzelle aus angerufen und war ihr mit seinem Wagen gefolgt. Simon Nadler, den er im Fond versteckt hatte, war inzwischen um das Frazersche Grundstück geschlichen, um das Versteck von Butchs Leiche zu finden. Aber Nadler hatte keinen Erfolg. — Cliff Wilker verfolgte Wanda Frazer. Er war ohne Licht gefahren. Das konnte er in der einsamen Gegend wagen. Deswegen hatte ich ihn nicht entdeckt, und er konnte uns bis zur Smithtown Bay folgen. Cliff Wilker erriet, daß die Frau mich irreführte, und er wartete, bis ich verschwunden war und die Frau ihre Fahrt fortsetzte Dann blieb er hinter ihr bis zum Indian Lake. Er fand das Versteck und raubte Peggy Frazer, nachdem deren Mutter wieder zurückgefahren war. — Cliff Wilker beschloß nunmehr, tatsächlich eine halbe Million Dollar zu erpressen und gleichzeitig die beiden Frauen umzubringen. Cliff Wilker war so rachedurstig wie Butch. Er wollte für die Ermordung seines Bruders, die ihm nunmehr Gewißheit geworden war, abrechnen.«
    »Wie kommt es, daß die Höhe beider Summen übereinstimmt?« fragte Phil. »Wanda Frazer hatte behauptet, daß man sie um eine halbe Million erpresse, und Cliff hat dann am Telefon die gleiche Summe verlangt.«
    »Ich selbst habe von einer halben Million geredet, als ich auf der Hundefarm war und die Haussuchung vornahm.«
    »Der Trick der beiden Hundefarmer beim Verlassen des Anwesens war so, wie du vermutet hast?«
    »Genau. Sie fuhren gemeinsam fort. — Wilker blieb mit Peggy in dem verlassenen Haus in Brooklyn. Simon Nadler kehrte mit Wilkers Hut und Mantel zurück,
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